Viele christliche Kirchen bekennen in ihren Grundsätzen den Glauben an den dreieinen Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Darum lernte ich als Kommunionkind folgendes apostolische Glaubensbekenntnis auswendig: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist…
Der Begriff Dreieinigkeit findet sich zunächst einmal nicht in der Bibel. Die christliche Trinitätslehre entwickelte sich in Synoden ab 325 nach Christus. Der Gegenpol – Gott ist eins – ergibt sich in dem älteren Shma Jisrael Gebet, welches die orthodoxen Juden bis heute rezitieren:
Schəma jisrael adonai elohenu adonai echad.
Höre Israel! Der Ewige, unser Gott, der Ewige ist eins.
Auffällig an der Ermahnung zur Liebe und Gehorsam für den Herrn in 5. Mose Kapitel 6 ist neben den verheißenen Segnungen der eifernde Zorn Gottes, der über sein Volk entbrennt, wenn es anderen Göttern nachfolgt. Israel soll an den Auszug aus Ägypten gedenken und die während der Wüstenwanderung begangenen Sünden nicht wiederholen. Segen oder Fluch stehen im Deuteronomium zur Wahl.
Heil und Erlösung erwarten die Anhänger der drei abrahamitischen Weltreligionen, gerade weil sie nicht tote Götzen wie Heiden anbeten. Durch das Vorbild des Stammvaters Abraham vereint sie der Glaube an einen einzigen, wahren Gott. Das monotheistische Denken wiederholt sich im Islam in der ersten von fünf Säulen, nämlich im Glaubensbekenntnis der Schahāda. Seit 691 trägt der Felsendom in Jerusalem dieses Gebet als Außenanschrift: Es gibt keinen Gott außer Gott allein, er hat keinen Teilhaber, Mohammed ist der Gesandte Gottes.
Im zu verbreitenden Glauben an die Unterwerfung oder Hingabe an den allmächtigen Schöpfergott Allah ist es verboten, sich vor Götzenstatuen niederzuwerfen. Auch deshalb ging weniger Liebe und Frieden von einem frauenfeindlichen Islamischen Staat aus, dessen Schreckensmission in Syrien und im Irak die Sprengung antiker Kultstätten beinhaltete. Als Vorbild zerschlug der mehrfach verheiratete Mohammed bei seinem siegreichen Einzug in Mekka die Götter- und Götzenbilder in der Kaaba. Aus einem altarabischen Heidentempel entstand das zentrale Heiligtum des Islam, welches im Gebet anvisiert und in der Haddsch siebenmal von den Pilgern umrundet wird.
Gemeinsamkeiten finden sich beim Pantheon in Rom. Ein im Marsfeld erbaute Heidentempel mit der einst größten Kuppel der Welt, beheimatete gleichfalls zu entfernende Götterstatuen. Der Sakralbau mit der offenen, kreisrunden Öffnung zur Sonne wurde 609 in eine sehenswerte Kirche umgewandelt. Im Verlauf der Geschichte ersetzte man die Statue des glorifizierten Kaisers durch „die Mutter Gottes“ Maria mit anderen Heiligenabbildern und nutzte das antike Kuppelbauwerk als katholische Grabeskirche für bedeutende Persönlichkeiten. Das höchst verehrte Grab eines Apostels befindet sich in der Vatikanstadt unter dem gleichnamigen, viel besuchten Dom. Bemerkenswert an der riesigen Petersbasilika im Wohnsitz des Papstes ist das Fundament der Nekropolis (Stadt der Toten), einer altertümlichen Begräbnis- und Weihestätte. Um keinen weiteren Circus, um den mons Vaticanus und außerhalb der Stadt angelegter, unreiner Friedhöfe zu machen, lasse ich Hesekiel 43 Verse 7-9, sowie das Versetzen von Obelisken beiseite.
Die grundsätzliche Kontroverse mit dem Judentum und dem Islam entsteht, wenn Christen Yeshua HaMashiach als Gott anbeten. Der zunächst ungläubige Jünger Thomas spricht zum auferstandenen Herrn, als er dessen Hände und Seite sah, das unfassbare Bekenntnis: Mein Herr und mein Gott! (Johannes 20, 28)
Eine Ursache für die Hinrichtung des guten Hirten, der sein Leben für die Schafe gab, war der lästerliche Vorwurf der Juden ein Mensch zu sein, der sich selbst zu Gott macht (Johannes 10, 33). Unvorstellbar für die Köpfe religiöser Führer war, seine Füße von den Tränen einer Hure reinigen, mit den Haaren trocknen, mit dem Mund küssen und mit kostbarem Öl salben zu lassen. Die eifersüchtigen Pharisäer wollten, dass der Freund der Zöllner und Sünder seine freudigen Jünger zurechtweist, da sie Gott lobten und riefen: Gelobt sei der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn. Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! (Lukas 19, 38)
Schwer verständlich sind die Aussagen von Immanuel (Gott mit uns), dass er und der Vater eins sind, oder ehe denn Abraham war, bin ich. Der Zeitzeuge Johannes mag nicht übertreiben in seinem Evangelium mit dem ersten Vers „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott!“ und dem Ende „Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eines nach dem anderen aufgeschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die zu schreibenden Bücher nicht fassen.“
Demgegenüber hielt der Hohepriester es wegen vermeintlicher Gotteslästerung für richtig, sein Gewand zu zerreißen, als er mit der Frage nach dem Christus, dem Sohn des Hochgelobten, folgende Antwort provozierte:
Ich bin es. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels!
In dem Moment, als der ein wenig niedriger als die Engel gemachte Menschensohn, dies aussprach, hätte er theoretisch immer noch sündigen können. Jedoch zog der Sohn vom Zimmermann Joseph es vor, den Willen seines himmlischen Vaters zu tun. Ganz Mensch und doch Gott. Nachdem der Mann aus Nazareth vom religiösen Establishment zum Tod verurteilt wurde, ließ er sich von den Handlangern anspucken und mit Fäusten ins Angesicht schlagen, um prophetische Worte der Psalmen über sein Leiden zu erfüllen. Mehr dazu in /Propezeites-Wort/
Alle „ich bin“ Aussagen des einzig Eingeborenen des Vaters finden sich unter: /Das-Vierte-Evangelium/
Weitere Superlative über den Sohn Gottes stehen am Anfang der Briefe an die Hebräer und die Kolosser:
Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen. Er ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf Erden geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten. Alles ist durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.
Jesus Christus waren seine Wesenszüge längst bewusst, bevor sie überhaupt aufgeschrieben wurden. Selbstverständlich hätte er seine Zeitgenossen auffordern können: „Betet mich an, denn ich bin Gott!“
Stattdessen zog sich der Sohn immer wieder an einen einsamen Ort zurück, um mit dem himmlischen Vater Gemeinschaft zu haben. Gewiss, ließ der Meister seinen auserwählten zwölf Jüngern die Wahl, ihn zu verlassen. Desgleichen es die Zuhörer getan haben, welche seine „Ich bin das Brot des Lebens“ Worte als zu hart empfanden. Keiner von ihnen hätte gedacht, dass Selbstverleugnung und innerer Zerbruch die beste Qualifikation ist, um als Hirte die Schafe zu weiden. Mose und David waren sich dessen vor Urzeiten mehr bewusst, als heute unsere Kleriker und Politiker.
Jesus fragt dreimal: „Liebst du mich?“ Der Sohn Jonas, Simon, antwortete dreimal: „Herr du weißt, dass ich dich lieb hab.“ Simon Petrus hatte ihn dreimal verraten, aber auch vortrefflich bezeugt: „Herr, wohin sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“
Ein besonders hohes Gut ist unser freier Wille, mit dem wir geschaffen worden sind. Wahre Erfüllung erleben Liebespaare, indem sie sich gegenseitig hingeben und höher achten als sich selbst. So starben die Apostel größtenteils selbst den Märtyrertod. Als exzellente Vorbilder für die Kirche gelten begabte Heilige, die viel und weithin dienten, nachdem sie zu den Füßen Jesu Glückseligkeit erlangten. Der Heilige Geist, der ein Geist der Wahrheit ist, drängt sich uns nicht auf. Jesus bittet die ehebrecherische Frau am Jakobsbrunnen um Wasser. Sie hätte ablehnen können, denn ihre Auffassung über Art und Ort der Anbetung war grundverschieden. Stattdessen erlebt sie einen echten Propheten, den sie ihren Landsleuten prompt als verheißenen Messias vorstellt. Die Konversation über die wahren Anbeter begeisterte die Samariterin sehr (Johannes 4, 23-24):
Aber es kommt die Stunde und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Eine Mega-Schau auf die himmlische Anbetung Gottes und des allein würdigen Lammes, das zugleich Löwe aus Juda und Wurzel Davids ist, gibt Offenbarung 5:
„Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Macht und Reichtum, Weisheit und Stärke, Ehre und Ruhm und Lobpreis!“ Und alle Geschöpfe im Himmel, auf der Erde, unter der Erde und im Meer – alle Geschöpfe im ganzen Universum – hörte ich rufen: „Dem der auf dem Thron sitzt und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Macht für immer und ewig!“
Im Gegensatz zur freiwilligen Anbetung Gottes ist Vergewaltigung eine widerliche, erzwungene, sexuelle Hass-Liebe, mit viel körperlichem und psychischem Leid als Folge. Die Hölle bricht aus, wenn der Teufel seine Nachfolger quält. Nein, er liebt uns nicht so sehr wie Gott die Welt geliebt hat, sondern nur sich selbst. Wir sollten uns davor hüten, anstelle den Schöpfer das Böse zu suchen oder sündige Menschen zu verherrlichen. Lassen sie sich nicht täuschen, denn viele religiöse oder politische Verführer geben vor, demütig zu sein. In Wahrheit sind es schlechte Vorbilder mit hochmütigen Herzen. Das Kennzeichen von Luzifer, welches bei heutigen Idolen/Stars durchscheint, ist Stolz. Der den himmlischen Lobpreis anleitende, wunderschöne Erzengel wollte sein Reich der Selbstverherrlichung über dem Thron Gottes aufbauen. Ein Drittel der verführten Engel wurde in einem tiefen Fall in den Abgrund mitgerissen.
Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, du Bezwinger der Völker! Jesaja 14, 12
Der vollkommene Weg der Selbsterniedrigung und folgenden Erhöhung durch Gott wird in Philipper 2, 5-11 als Vorbild für uns alle aufgezeigt:
Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen. Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch über alle Maßen erhöht und ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Der Sohn Gottes ist in seiner unübertroffenen Demut das genaue Gegenteil von Satan, welcher alle Reiche dieser Welt anbietet, um Anbetung zu empfangen. Alle Versuche, den Erlöser zur Sünde zu verleiten, waren zum Scheitern verurteilt. Der Messias war stark im Geist und kreuzigte sein Fleisch. Er ließ sich durch die Wüste führen und fastete 40 Tage. Keine schöne Vorstellung. In einem Stall geboren, wusste der König der Juden oft nicht, wo er sein Haupt betten würde. So schlief der Friedefürst keinesfalls in Königspalästen. Sein prophetischer Verwandter bekleidete sich mit Kamelhaaren und ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig an kargen Orten. Johannes dem Täufer war es vorbehalten den bescheidenen Spross Isais zu Beginn seines Dienstes, als Vorbild für alle Gläubigen, unterzutauchen. Jesus bestand auf dieses Geschehen, obwohl er nicht gesündigt hatte. Als Folge werden Vater, Sohn und Heiliger Geist hörbar und sichtbar in einem besonderen Gotteslob beschrieben:
Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn. Und eine Stimme kam aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!
Es gibt Handlungen, die Gott wohlgefällig sind und von seinen Kindern erwartet werden können. Neben der Taufe ist es das Bekennen seiner guten Nachricht. Das Evangelium von Matthäus schließt sogar mit einem Befehl zur Weltmission. Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach:
Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Für die große Ernte mit wenigen Arbeitern wird ein besonderer Beistand von Jesus und vom Vater gesendet. Der an Pfingsten ausgegossene Heilige Geist wurde in Johannes 14, 15-17 folgendermaßen verheißen:
Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, da sie ihn nicht sieht noch ihn erkennt. Ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Und nahm in der Apostelgeschichte 1 ff. seinen historischen Verlauf:
Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, die ihr — so sprach er — von mir gehört habt, denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen … aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
An Pfingsten geschah ein Brausen vom Himmel und Feuerzungen legten sich auf die Gläubigen. Petrus erhob seine Stimme zum herbei geeilten Volk in einer vollmächtigen Predigt. Seine erklärenden Worte über den Propheten Joel nahmen dreitausend gottesfürchtige Juden bereitwillig an und ließen sich taufen. Sie glaubten der Verheißung: Wer den Namen des Herrn anruft, der soll errettet werden. Geteilte Meinungen gibt es in der Christenheit über die Erfüllung mit dem Heiligen Geist und dem Reden in anderen Sprachen. Genauso herrscht bei Gläubigen darüber Unklarheit, ob der Heilige Geist Gott ist. Zudem wird davor gewarnt, wenn der Heilige Geist als Person in Liedern angebetet wird. Ich persönlich habe kein Problem damit, weil ich keine Konkurrenz zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist erkennen kann. Es gilt jedoch zu bedenken, wie anmaßend über seinen Namen verfügt wird (Matthäus 7, 22). Ohne genauer auf befehlende Geistesbeschwörungs-Gebete von irgendwelchen Generälen auf der Showbühne einzugehen, kein weltlicher Soldat wird je den Heiligen Geist zu fassen bekommen.
Mit dem mehrfach gefangen genommenen, dem Tod ins Auge schauenden Petrus verhielt es sich anders. Drei Männer kamen zu Besuch, um ihn zu ihrem römischen Hauptmann mitzunehmen. Zuvor war der Fischer am Hafen sich nicht sicher, ob er seine Netze über den Heiden auswerfen darf, indem er in fremden Gewässern fischt. Der Evangelist betete auf dem Dach und bekam in einer Vision unreinen Tiere aus dem Himmel vorgesetzt, die er dreimal nicht essen wollte. Am nächsten Tag machte er sich trotz strickt eingehaltenen Reinheitsgeboten auf den Weg am Mittelmeer entlang von Jaffa nach Cäsarea. Dort ließ Kephas, der Stein auf den die Gemeinde mit aufgebaut werden sollte (Jesus allein ist der Fels und Eck-/Grundstein), sich keinesfalls wie ein Papst huldigen. „Steh auf! Auch ich bin ein Mensch,“ lautete das Kommando an den zu Füßen fallenden Hauptmann Kornelius. Der Apostel begriff in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation ist, die ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt. Die Dreieinigkeit wird in seinen Worten an die im Haus versammelten Heiden deutlich:
Ihr wisst, was in ganz Judäa geschehen ist und anfing in Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte, wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft, und wie dieser umherzog und Gutes getan hat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm.
Die Trinität kann oft in den Briefen des Paulus ausgemacht werden. Die Korinther bekommen im ersten Brief viel Lehre über die Gaben und das Wirken des Heiligen Geistes. In Kapitel 6 findet sich eine Ermunterung für einstige Sünder:
Aber Ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.
Während der zweite Brief mit einer schönen, alles beinhaltenden Grußformel endet:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Die Epheser empfangen ein unaufhörliches, gedenkendes Gebet in Kapitel 1 Vers 17:
Dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.
Die Galater erfahren in Kapitel 4 Vers 6, dass sie Kinder Gottes durch den Geist der Sohnschaft sind:
Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater!
Die Hebräer lernen das Blut Jesus und seinen hohepriesterlichen Opferdienst besonders zu schätzen in Kapitel 9 Vers 14:
Wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienet.
Das Blut Jesu Christi im Zusammenhang mit dem Vater und Heiligem Geist wird wiederum im 1. Petrusbrief gerühmt:
Petrus, Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge, die in der Zerstreuung leben, in Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asia und Bithynien,
nach der Vorsehung Gottes, des Vaters, durch die Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Frieden werde euch immer mehr zuteil!
Diese Stellen mögen keine schlüssige Beweisführung dafür sein, dass Jesus und der Heilige Geist auch Gott sind. Nun bin ich kein Anwalt, aber der Heilige Geist steht uns als Parakletos zur Seite, um in die Wahrheit zu führen. Dafür soll man beten. Faszinierend sind die verschiedenen Bezeichnungen des Heiligen Geistes. Der Geist Gottes oder Geist Christi (1. Korinther 3, 16 und Römer 8, 9) möchte in uns wohnen. Ein lohnendes Thema für die Weiterbildung, über das viel zu wenig nachgedacht wird.
In alten Schaubildern wird aufgezeigt, dass der Heilige Geist nicht der Vater oder der Sohn ist, dass der Sohn nicht der Vater oder der Heilige Geist ist, und dass der Vater nicht der Sohn oder der Heilige Geist ist. Alle drei sind jedoch Gott.
Um die Köpfe nicht weiter zum Rauchen zu bringen, mache ich einen Ausflug zur von Wissenschaftlern am meisten belächelten Bibelstelle, dem Schöpfungsbericht.
1 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
In diesen Versen aus Genesis 1 ist ein Zusammenwirken von Gott (Vater), schöpferischem Wort (Sohn) und Geist Gottes (Heiliger Geist) erkennbar. Die Bibel verbirgt vom Anfang bis Ende große Erkenntnisse und Offenbarungen, die der Heilige Geist Liebhabern des Wortes mit zahlreichen Kindern Gottes aufgeschlossen hat.
Eine unzählbare Nachkommenschaft bekam der Stammvater Abraham mehrfach verheißen. Der Bundesfreund Gottes musste sich jedoch in Geduld üben, bis überraschend unerwarteter Besuch bei den Terebinthen von Mamre eintraf (Genesis 18, 2):
Und er erhob seine Augen und sah: Und siehe, drei Männer standen vor ihm. Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen und verneigte sich zur Erde.
Als Belohnung für die großzügige Gastfreundschaft bekommt das hochbetagte orientalische Ehepaar einen Sohn verheißen, der passend den Namen Isaak (Gott hat Sarah zum Lachen gebracht) bekam. Die drei Männer werden von Bibelauslegern als Bild für die Dreieinigkeit angesehen. In der Folge verhandelt Abraham mit ihnen wegen der geplanten Zerstörung der überaus sündigen Städte Sodom und Gomorra. Bekanntlich wurde sein Neffe Lot verschont, aber zum großen Leid fanden sich nicht mal zehn Gerechte.
In einem glimpflicheren Gericht kam lediglich ein Turm zu schaden. Die verwirrten Stadterbauer konnten sich nicht länger verständigen und wurden über die ganze Erde zerstreut. Obendrein fuhr Gott in Babel in Mehrzahl herab (Genesis 11, 7):
Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, damit keiner die Sprache des anderen verstehe!
Verstehe wer will, die oft zitierte Stelle zur Dreieinigkeit aus dem Alten Testament ist Jesaja 48 Vers 16:
Naht euch zu mir und hört dieses! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet. Von der Zeit an, da es geschieht, bin ich da. Und nun sendet mich Gott, der Herr, und sein Geist.
Für mich gibt es einen weiteren Hinweis für Vater, Sohn und Heiliger Geist im AT. Es sind die drei großen Propheten Jeremia, Jesaja und Hesekiel, mit denen ich schließen werde.
Jeremia weint in Klageliedern über die Tochter Zion. Als gefangen genommener Prophet muss er großes Leid über sich ergehen lassen, da die Worte des Herrn in seinen Mund gelegt wurden. Seine heftig widersprochene Weissagung erfüllt sich über Jerusalem: Die belagernde Weltmacht Babylon nimmt die Stadt des Friedens ein und deportiert das ungehorsame Volk. Der Herr unsere Gerechtigkeit, Jahwe Zidkenu, ist die Offenbarung des Namens Gottes in Jeremia. Obwohl die Warnungen überwiegen gibt es Hoffnung. Ein politischer Wandel mit Beendigung des Exils wird nach 70 Jahren mit dem Perserkönig Kores eintreten. In Kapitel 29 und 31 finden sich erstaunliche, auferbauende Worte:
Denn ich kenne die Gedanken, die ich über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr.
Denn siehe, Tage kommen, spricht der Herr, dass ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda wenden will, spricht der Herr. Und ich bringe sie in das Land zurück, das ich ihren Vätern gegeben habe, damit sie es in Besitz nehmen.
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da schließe ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Herr war, spricht der Herr. Sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkennt den Herrn, denn sie sollen mich alle erkennen vom Kleinsten bis zum Größten, spricht der Herr. Denn ich will ihnen ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken.
Gerechtigkeit und Gnade bedingt nicht einen liebenden Vater, der alle Sünden gegen seine Kinder ungestraft lässt. Die Zornesglut Gottes bricht über die Feinde Israels aus. Das Ende naht über die benachbarten Völker. Jeremia betont als Prophet für die Nationen zum Schluss ein fürchterliches Gericht. Der Herr der Heerscharen wird das stolze Babel zur ewigen Trümmerstätte machen.
Jesaja spricht in Kapitel 47 ebenso das Gericht über Babylon aus. Bekannt ist der Sohn des Amoz als Prophet, der am häufigsten in den Evangelien zitiert wird. Seine Prophezeiungen über den Messias fanden sich nicht nur im Neuen Testament, sondern identisch in den in Tonkrügen aufbewahrten Schriftrollen in Qumran am Toten Meer wieder. Genauso eine Jesajarolle wurde am Sabbat in der Synagoge an den verheißenen Messias weiter gereicht, damit durch seine Vorlesung die Worte aus dem 61. Kapitel erfüllt werden:
Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen das Evangelium zu verkündigen. Er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie sehen sollen, und Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, und auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.
Die wütenden Bewohner seiner Vaterstadt Nazareth wollten den Herr Jesus wegen Anmaßung vom Abhang des Berges stürzen, doch er ging mitten durch sie hinweg. Die Zeit und Weise seines Sterbens war noch nicht erfüllt. Unfassbar ist die exakte Beschreibung des leidenden Gottesknechtes aus Jesaja 53. Einer meiner Lieblingsverse ist Jesaja 7, 14:
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst.
Weitere Vorhersagen über den Sohn Gottes können in den Kapiteln 6, 8-10; Kapitel 9, 5; Kapitel 11, 1-2; Kapitel 11, 10-12; Kapitel 35, 4-6; Kapitel 40, 3-5; Kapitel 42, 1-3; Kapitel 50, 6 nachgelesen werden.
Überwältigend!
Der Herr ist hier! So schließt Hesekiel, der Sohn des Busi, ein Priester im Land der Chaldäer, seine Schriftrolle ab. Der Name der himmlischen Stadt – Jahwe Shammah – kann auch mit „der Herr ist dort“ übersetzt werden. Hesekiel ist ein Buch des Heiligen Geistes. Ein Wasserstrom fließt aus dem Tempel, an dessen Ufer viele Bäume mit neuen Früchten und heilsamen Blättern wachsen. Der göttliche Fluss mündet am Ende ins Tote Meer, das zum Leben erwacht wird. Die Vision vom neuen Tempel und der Herrlichkeit des Herrn übersteigt unser irdisches Vorstellungsvermögen:
Und er führte mich zum Tor, zu dem Tor, das nach Osten liegt. Und siehe, da kam die Herrlichkeit des Gottes Israels von Osten her, und seine Stimme war wie das Rauschen großer Wasser, und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet. Und der Anblick der Erscheinung, die ich sah, war wie der Anblick, den ich sah, als ich kam, um die Stadt zu zerstören. Die Erscheinung glich derjenigen, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und die Herrlichkeit des Herrn kam zu dem Haus, auf dem Weg durch das Tor, das nach Osten gerichtet war. Und der Geist hob mich empor und führte mich in den inneren Vorhof, und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus. (Hesekiel 43, 1-5)
Allein der Heilige Geist wird bewirken, dass Totengebeine wieder zum Leben kommen, dass steinerne Herzen mit fleischernen Herzen ersetzt werden:
Und ich werde reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all euren Unreinheiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Und ich werde meinen Geist in euch geben und werde machen, dass ihr in meinen Geboten wandelt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt. (Hesekiel 36, 25-27)
Und ich werde meinen Geist in euch legen, und ihr sollt leben; und ich werde euch wieder in euer Land bringen. Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, geredet und es getan habe, spricht der Herr. (Hesekiel 37, 14)
Der Charakter und das Wesen von Vater, Sohn und Heiliger Geist kann nicht vollumfänglich in Worte gefasst werden. Unzweifelhaft benötigt es die Hilfe des Ruach HaQodesh, um den Heiligen Gott zu erkennen. Eigenartig und nicht von dieser Welt ist die hingebungsvolle Weise, in voller Demut, mit der Sohn Yeshua den Vater Jahwe ehrt.
Eine einprägsame Visualisierung der 66 Bücher der Bibel hat das BibleProject produziert. Lesen sie die Bibel, hören sie die Bibel. Lassen sie am Ende, das Buch des Geistes – Hesekiel – nochmals zu ihnen mit einer erklärenden Bebilderung sprechen:
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