Paula White – White House

Vor Jahren wären Jubelrufe aus meinem Munde ertönt bei den Neuigkeiten, dass Paula White beruflich ins Weiße Haus einzieht und zur Beraterin des mächtigen Präsidenten wird, der sich sogar durch ihren Predigtdienst bekehrte. Ich erinnere mich gut an die Zeit, in der ich mit Freunden längere Wegstrecken in Kauf nahm, um besonders begnadete ausländische Gastsprecher bei Glaubenskonferenzen zu hören. So erfuhr ich von einem unglaublichen Wunder, das sich in den USA nach Rassenunruhen ereignet haben soll. Ein leibhaftiger Engel kam aus dem Himmel mit dem Truck angebraust, um Paula White Hilfsgüter zu bringen, die sie anschließend an die ärmere Bevölkerung verteilte.

Klingt wie Santa Claus und Weihnachten!

Indes stellte ich als Charismatiker übernatürliche Phänomene nicht in Zweifel, weil ich sie selbst herbei sehnte und mich nicht mit negativen Gedanken versündigen wollte. Unzweifelhaft verstehen es begabte Redner ihr Publikum in den Bann zu ziehen und gut zu unterhalten. Jedoch erstaunte mich an der äußerst attraktiven Blondine die Andeutung von Eheproblemen in einer ihrer begeisternden Ansprachen: Ihr Mann Randy White hatte ihr verboten die Möbel umzustellen, was die Feministin nach Auftragen von besonders viel Chanel No 5 trotzdem während seiner Abwesenheit bewerkstelligte.

Als der Wohlgeruch verflogen war kam es zur Trennung des christlichen Vorzeige-Pastorenehepaars. Das ist in religiösen Kreisen zwar verpönt, aber nicht so karriereschädlich wie eine außereheliche Beziehung. Ich denke da an eine Studienreise im Privatjet nach Rom, um sich dem Vatikan anzunähern. Die gemeinsame Übernachtung in der sündhaft teuren Stairway to Heaven Presidential Suite wäre auch nicht lästerlich, wenn ein Klatschreporter nicht das Händchen haltende Foto vor dem Hotel Hassler mit Benny Hinn festgehalten hätte:

https://davidjosephhorn.wordpress.com/tag/benny-hinn-and-paula-white/

Faith and Opportunity zum Dank, gelangt Paula Michelle mit ihrem neuen Job im White House zu vorteilhafteren Presseberichten und mit White-Cain zu einem neuen Doppel-Namen. Diesen erhielt sie in ihrer dritten Ehe durch den Hall of Fame Rockmusiker Jonathan Cain, und nicht durch die Verehrer Company Hinn & Trump. Nichtsdestotrotz schenkte die gut situierte Millionärin einem anderen Karriereförderer einen 200.000 Dollar teuren Bentley zum 50ten Geburtstag (T.D. Jakes – Woman Thou Art Loosed). Damit bin ich bei den riesigen Geldsummen angekommen, die Wohlstandsprediger von in finanzielle Nöte geratenen Gemeindemitgliedern einsammeln, um beispielsweise Waisenkindern in Afrika zu helfen. Hätte ich bei meinem Besuch des armen Kontinents vor laufender Televangelisten-Bildröhre die unterprivilegierten kenianischen Glaubensgeschwister gewarnt, den Spendenaufrufen der verehrten Motivationssprecherin zu folgen, wäre dies als Beraubung des versprochenen Segens aufgefasst worden. Der Traum hier auf der Erde wie ein König zu leben hat seine Reize, wenn man die Warnungen von Jesus Christus vor irdischem Reichtum beiseite schiebt und den Wandel seiner ersten Nachfolger nicht als Maßstab nimmt. Die idolisierten erfolgsverwöhnten Buchautoren machen bekanntlich mit ihren Bestsellern der verzauberten Allgemeinheit vor, wie das Leben gemeistert wird und stellen ihren teils steuerfrei erzielten Besitz zum Beweis gerne zur Schau.

Somit möchte ich nicht auf Donald John Trumps Universität oder Stiftung oder Bauprojekte zu sprechen kommen (Seelenverwandte White kaufte ein Apartment im Trump Tower), sondern auf seine Vorliebe für hübsche Frauen. Ich kann gut nachvollziehen, dass der Hände auflegende Präsident dem Charme von Paula Michelle verfallen ist und sich in einer jahrelangen Freundschaft bevorzugt von der dominanten Schönheit beraten und segnen lässt. Dabei bleibt die private Bibelstunden abhaltende sexy Beichtmutter laut Interview sehr diskret. Begangene Sünden werden von der Prophetin nicht an die Allgemeinheit ausgeplaudert. Gleichwohl überraschte mich die Vehemenz, mit der die Herzdame den Kreuzkönig in einem abgekarteten Spiel in der Öffentlichkeit verteidigt. Die aggressive Art und Weise, wie manipulativ das Wort Gottes und der christliche Glaube für eigene Zwecke missbraucht werden um zu herrschen, veranlassten mich diesen Beitrag zu verfassen.

Denn wer nicht für den Präsidenten ist und ihn wählt ist gegen Gott! Lächerlich…

Trotz Amtsenthebungsverrfahren sind nicht wenige Wahlberechtigte in Amerika der Auffassung, Donald Trump könnte durch seine wirtschaftlichen Erfolge dem Land als Machthaber weiter helfen. Um sie zu bestärken kommt die Dämonen kommandierende Paula White, die ins White House fährt, wie gerufen. Zukunftsweisend beansprucht der selbst ernannte weibliche Apostel, dass Gott sie dazu berufen hat zu regieren, als Sohn Brad Knight als neuer Leiter ihrer City of Destiny Church eingesetzt wird. Abschließend kann man bei nachfolgenden Kommentaren nur den Kopf schütteln:

https://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/2019/11/05/wo-sie-ist-ist-gott-trumps-neue-beraterin-paula-white/

Ps.: Könnte es möglich sein, dass White-Cain eine weiße Hexe im Weißen Haus ist?

https://www.newsweek.com/trump-spiritual-adviser-paula-white-prays-against-presidents-opponents-suggests-they-operate-1470197

Update: Die Dramatik ist kaum zu überbieten. Paula White ist in den Himmel entrückt worden und berichtet, von Gott als Zeichen der Vollmacht einen goldenen Mantel bekommen zu haben. In ihren Astralreisen wurde sie nicht nur ins Weiße Haus gebracht. Nein, sie sah Gottes Angesicht und blieb sogar am Leben. Autsch, sind das Fakenews oder sollte der größte Lügenpräsident der tollsten Lügenprophetin erlegen sein?

https://www.rightwingwatch.org/post/paula-white-claims-to-have-gone-to-the-throne-room-of-heaven-where-she-saw-the-face-of-god/

Noch eine Zugabe: Hokus Pokus, stammt aus dem Lateinischen Gebet „Hoc est enim corpus meus“.

https://www.youtube.com/watch?v=AUmMUmLYT1Y

In der katholischen Messe empfanden manch ungeistliche Besucher die Wandlung der Hostie in den Leib Christi durch den Priester als Zauberei. Paula White muss sich jetzt von Donald Trump den Vorwurf gefallen lassen, dass ihre lauten, unverständlichen Gebete nicht gewirkt haben, obwohl sie den Klang des Sieges hörte. Peinlich, peinlich…