Anstelle mit “Es reicht!” könnte man den Artikel auch mit “Wie werde ich reich?” überschreiben. SPIEGEL TV hat recherchiert, dass es ohne großen Aufwand geht. Die Nachahmung wird allerdings nicht empfohlen. Es gibt nämlich ein Restrisiko, von Susann Langner und ihren LKA-Kollegen ertappt zu werden. Die Reportage zur polizeilichen Arbeit mit dem Titel “Bentleys, Bitcoins, pralle Konten: Milliarden-Betrug mit Corona-Tests” halte ich allemal für sehenswert. So ist sich in Berlin kein Fuchs bewusst, von einer versteckten Kamera vor einer Teststation gefilmt zu werden. Der überwachte, brave Steuerpflichtige kann sich informieren, wie leicht es für Kriminelle ist, in der Summe eine Milliarde Euro für nicht erbrachte Leistungen, ohne Prüfung aufs Konto überwiesen zu bekommen. In einem Ermittlungsfall wurden sogar mehr als 500.000 Euro in den Folgemonaten weiter ausbezahlt, trotz Bitte um Einstellung durch das Landeskriminalamt:

Die Kommentare erzürnter Mitbürger halte ich für lesenswert und motivierten mich, diese Zeilen zu schreiben. Einen kleinen Trost für das dargestellte Unrecht finde ich in den Weisheitssprüchen König Salomos:

Erschwindelter Reichtum schwindet schnell wieder; doch was man sich langsam erarbeitet, wird immer mehr! (Sprüche 13, 11 Hoffnung für alle)

Nun ist es nicht so, dass niemand unsere gebildeten Regierenden von der Betrugsmasche mit gefälschten COVID-19 Testabrechnungen gewarnt hat. Die Misere wurde nicht überraschend aufgezeigt. Nein, man hat seit März 2021 einfach weggeschaut bzw. hatte keine Kapazitäten, die überhöhten oder konstruierten Rechnungen zu überprüfen. Obendrein blieb unbemerkt, dass es erfundene Teststationen an bestimmten Orten gar nicht gab. Die aus dem Telefonbuch ausgesuchten Testpersonen konnten sogar schon jahrelang verstorben sein. Im Prinzip musste sich der geschäftstüchtige Ganove nur als Neuunternehmer anmelden. Mit einer geklauten Identität ließ sich bei einer Direktbank über die unzureichende Onlinelegitimierung ein Girokonto erschwindeln. Für das perfekte Verbrechen wurde der missbrauchte Name nur noch an einem zugänglichen Briefkasten angebracht. Die Gutschriften der Kassenärztlichen Vereinigungen konnten dann von den besonders gewieften Mafiosi unerkannt in Bitcoins umgewandelt werden. Die Wahrscheinlichkeit, als wahrer Drahtzieher ertappt zu werden, war bei der anonymen Weiterleitung der Daten mit Tor Browser äußerst gering. Aber auch bei einer erfolgreichen Ermittlung ist das ergaunerte Geld meist schon im Familienclan verteilt oder im Ausland verschwunden. Schlüssel unauffindbar! Wer lässt sich schon gerne in einem organisierten Verbrechen seinen Bentley vor den Geschäftsräumen beschlagnahmen?

Niemand wundert’s, wenn jetzt die Mittel sich verknappen. Zu Bürgertests ab 01.07.22 pfeift SPD-Minister „Karlchen Überall“ (der von seinen Parteigenossen ferner die Spitznamen „rollende Kanonenkugel“ und „die begnadetste Ich-AG“ verpasst bekam) gerade von allen Dächern:

Leider wird im Herbst der Steuerhaushalt immer knapper. Daher müssen wir eine Eigenbeteiligung von 3 € einführen. Kostenlos wäre mir auch viel lieber. Aber viele andere Länder haben die Tests gar nicht mehr.

Und sparen dadurch noch mehr Steuergelder…

Gerade weil ich mich wiederholen will, wird auf diesem Blog zunächst die Kompetenz von Bankkaufmann Jens stark angezweifelt, der als Notenbanker übertragen die Kontrolle über die Geldmenge verliert. Denn in einer Pressekonferenz kann Gesundheitsminister Spahn auf unangenehme Fragen nicht einschätzen, welche Größenordnung die kriminelle Energie mit einer von ihm gegebenen Lizenz zum Gelddrucken einnimmt. Sein Vorschlag zu ersten Betrugsmeldungen lautete als nicht eingreifender Chef, zunächst langwierige staatsanwaltliche Ermittlungen abzuwarten. Seine dummdreiste Direktive von oberster Behörde war, Rechnungen nicht zu prüfen, damit der Anreiz für möglichst viele Testzentren entsteht. Aufseher Spahn, der Ex-Sparkassenverwaltungsrat und noch stv. Vorsitzende der CDU/CSU Fraktion, outete sich heute darauf angesprochen freilich nicht: “Ich habe mir vorgenommen, zu Corona nichts mehr zu sagen, da müssen sie durch!” Als Mitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung dürfte ihm folgendes Zitat bekannt sein:

“Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden!”

In der Politik ist es so, dass man in einer fortwährenden Personalrochade neue Posten zugeschanzt bekommt. In der Wirtschaft ist es so, dass man seinen Job verliert, wenn die Arbeitsleistung katastrophal ist. In den Gerichten ist es so, dass man sich durch das Aussageverweigerungsrecht nicht selbst belasten muss. So ist das Leben.

Mein Leben hat sich letztes Jahr verändert, als ich mich täglich vor einer Schlange eines Testzeltes einreihen musste, um weiter meiner Arbeit und meinen Hobbys nachgehen zu können. Den Druck, der von Gesundheitsminister Spahn und Nachfolger Lauterbach dadurch auf mich ausgeübt wurde, hielt die Mehrzahl der Bevölkerung für berechtigt, obwohl ich bei der 2G-Regel meiner Grundrechte beraubt wurde. Neben der Ausgangssperre in der Nacht wurden sogar tagsüber Spaziergänge verboten. Hausarrest für besonders ansteckende Regierungsgegner! Wen kümmerte schon sonst die Impfpflicht? Hauptsache, die Freiheit wird den gehorsamen Untertanen nicht genommen. Wer als ausgemachtes Übel nicht hören will, der soll fühlen und muss mit dem Verlust des Arbeitsplatzes rechnen. Darunter leiden derzeit die Angestellten in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die von einer nicht ausreichend erforschten Gentherapie durch Injektion Reißaus nehmen und durch Bußgeld und Kündigung ihr wirtschaftliches Wohlergehen gefährden. Dabei benötigt es gerade keine wissenschaftlichen Studien, um sich auszumahlen, was passiert, wenn noch mehr qualifizierte Pflegekräfte wegbrechen.

Es reicht! Nochmal: Es wurde augenblicklich eine Milliarde Euro an Steuergeldern für Kriminelle ins Nirwana versenkt, die schnell reich werden wollten, und zwar mit vorgetäuschten Antigen-Schnelltests, deren Zuverlässigkeit und Sinnhaftigkeit sowieso bezweifelt wird. Dagegen werden die jahrelang angeprangerten Missstände im Gesundheitswesen von höchster Stelle nur noch verschlimmert. In Magdeburg ging das Pflegepersonal deswegen am 22.06.22 in einer Verdi-Kundgebung auf die Straße.

BILD berichtet wiederholt über den verrückt gewordenen Minister der Ausgrenzung, der im jüngsten Gericht über Gut und Böse gottgemäß allein über unser Daseinsrecht entscheidet. Z. B. mit der falschen Vorhersage: „Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind, denn das Infektionsgeschehen mit schweren Verläufen betrifft vor allem Impfverweigerer.“  Und ab der ersten YouTube-Minute am Rande der Gesundheitsministerkonferenz in Sachsen-Anhalt wird darüber geurteilt, wer ein Recht hat zu demonstrieren, und wer einen Beitrag geleistet hat, und wem man den Erfolg zu verdanken hat:

“Es ist eine Unverschämtheit, dass sie noch die Stirn haben, hier die berechtigte Demonstration derjenigen zu missbrauchen, die gearbeitet haben, die es jetzt wieder tun, die wirklich belastet sind, ihre Arbeit hat keinen Beitrag geleistet!”

Es reicht! Die Diskriminierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe, die Recht am eigenen Körper hat, und deren Sünde darin bestehen soll, nichts gemacht zu haben, muss aufhören. Die damit verbundenen Spaltung der Gesellschaft hat keine Daseinsberechtigung aufgrund von vorliegenden Zahlen und neuen medizinischen Erkenntnissen.

Es reicht! Die Panikmache mit der Verbreitung verlogener Schreckensszenarien hat den Unternehmen und Mitmenschen genug materiellen und immateriellen Schaden zugefügt.

Es reicht! Lauterbachs Ministerium hat 500 Millionen Impfdosen zu viel bestellt. 114 Millionen wurden ins Ausland verschenkt. Millionen Impfdosen landen als Ladenhüter nach ihrem Verfall in einer zusätzlichen Milliarden-Verschwendung unserer Steuergelder im Sondermüll: https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/

Es reicht! Eine hilflose Regierungskoalition mit Ministern, die keine Ahnung von ihrem Arbeitsgebiet haben, schreibt uns schon einmal vor, nicht mehr so lange warm zu duschen, und führt Gaswarnstufen für ein Volk ohne Warmwasser und Heizung ein. Lauterbachs jüngste Twitter Ankündigung schröpft weiter den Geldbeutel, der von einer Rekord-Inflation geplagten Bevölkerung:

Der Beitragssatz muss leider um 0,3 steigen. Das Defizit ist zu groß, 17 Mrd. €. Ein Erbe des Vorgängers, leider. Trotzdem bleibt es beim Versprechen, dass es keine Leistungskürzungen gibt. Den größten Solidarbeitrag leistet die Pharmaindustrie. Ihre Umsätze stiegen sehr stark.

Es reicht! Die staatlich subventionierte Pharmaindustrie macht Milliardengewinne mit einem Produkt, das seinen Namen nie verdient hat, weil es nur wenige Monate oder gar nicht wirkt.

Das, was gewesen ist, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird. Es gibt nichts Neues unter der Sonne! (Prediger 1, 9)

In der Bruthitze des Wilden Westen sorgten Quacksalber mit ihren Marketingmethoden dafür, dass ungebildete Cowboys ihre mit berauschendem Alkohol vermischte Kräutertinkturen zu überhöhten Preisen als Allheilmittel gegen Seuche und Krankheit abkauften. Das weit verbreitete Elixier Salutis vom englischen Pfarrer Thomas Daffy lässt grüßen. Die Nebenwirkungen waren jedoch so verheerend, dass nach Muskelschmerzen letztendlich der Tod durch Atemlähmung eintreten konnte. Manipulierende Werbung wirkt mit wiederholten Worten. In einem weiteren Zauber wurde Hamlin’s Wizard Oil auf Poster und Flyer beworben. Unterhaltsame Medizinshows, begleitet von Orgelmusik und Tanz, brachten das sinnbetäubende Gesöff unter das magisch angezogene Volk. Nach ausgeschlafenem Kater bekam das Wundermittel von der Allgemeinheit letztendlich den Schimpfnamen Snake Oil (Schlangenöl) verpasst.

Im düsteren Mittelalter erlangte der Kanzler von Straßburg Sebastian Brant schon die Erkenntnis:

Des Quacksalbers Praktik sei so gut, dass sie allen Siechtum heilen tut…
Solch Narr kann dich in’n Abgrund stürzen, eh du’s gemerkt, dein Leben kürzen!

Das Boston Medical and Surgical Journal klärte 1875 auf:

Wenn es Satan jemals gelungen ist, eine größere Menge an konzentrierter Verlogenheit in einen Menschenkörper zu pressen, dann ist es vor jeder anderen Beschreibung, in den Werbe-Quacksalbern.

Um am Ende der Zeit, in einem Finale auf Überredungskünstler Karl Lauterbach zurückzukommen, verbindet sich der Talkshow-Liebling in seiner Sprachgewandtheit mit den Vereinigten Staaten von Amerika durch seine Gastprofessur an der School of Public Health in Harvard. Zudem erinnern mich Kräutertinkturen als Heilmittel an einen anderen öffentlichkeitswirksamen Auftritt, nämlich als Duett mit Hazel Burger in der heute-show. Denkwürdig sind ins besonders die von dem eloquenten Gesundheitsökonomen empfohlenen Anti-Kater-Drinks, und zwar bei seiner gemixten Erscheinung als millionenfach verehrtes Pixel-Bild an der Wand.

Wohl bekomm’s! Gewogen und zu leicht befunden. Jedes üppiges Trinkgelage nimmt einmal ein Ende.