Offenbarung 19

Danach hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Halleluja! Die Rettung und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, und hat gerächt das Blut seiner Knechte an ihrer Hand! Und sie sprachen zum zweiten Mal: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen! Halleluja! Und eine Stimme kam von dem Thron her, die sprach: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen! Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie eine Stimme vieler Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und weiß; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes! Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung. Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig; und er richtet und kämpft in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Nationen mit ihm schlage, und er wird über sie regieren mit eisernem Stab; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt auf seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes, damit ihr das Fleisch der Könige fresst und das Fleisch der Obersten und das Fleisch der Mächtigen und das Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller, der Freien und der Knechte, sowohl der Kleinen als auch der Großen! Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die das Bild des Tieres anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund dessen hervorgeht, der auf dem Pferd sitzt, und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch.

Halleluja! Halleluja! Halleluja! Halleluja! Viermal wird Gott, der Herr, in Versen des 19. Kapitels der Offenbarung mit dem hebräischen Lobeswort הַלְּלוּיָהּ gepriesen, das in jeder Sprache gleich klingt. Vier ist die Zahl der Himmelsrichtungen oder der Jahreszeiten. Die ganze Erde mitsamt allen Nationen soll ihren Schöpfer verherrlichen, genauso wie im kürzesten Psalm 117 geschrieben steht:

Lobt den Herrn, alle Nationen! Preist ihn, alle Völker! Denn seine Gnade ist mächtig über uns! Die Treue des Herrn währt ewiglich! Halleluja!

Auf der Suche nach dem Wort Halleluja im Alten Testament mit Hilfe einer Konkordanz oder einem Bibleserver wird man wenig überraschend 22 Mal in den Psalmen fündig. Im orthodoxen Judentum findet eine dreifache Hallel-Einteilung für die seit 3000 Jahren rezitierten und gesungenen Gebete statt. Als Erinnerung an die Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens gibt es die Unterscheidung in das “Pessach Hallel” von Psalm 113–118, sowie in das “Große Hallel” mit Psalm 136. Die Psalmen 146–150 bilden als Abschluss das “Kleine Hallel”. Die in 5 Bücher aufgeteilten Loblieder Gottes enden nicht durch Zufall mit dem himmlischen Gebot:

Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!

Der Imperativ Plural “Hillel” steht im Hebräischen für preisen, verherrlichen, ausrufen. “Jah” ist eine poetische Kurzform für JHWH, den Namen Gottes, der im Deutschen meist mit Jahwe wiedergegeben wird und im Englischen oft mit Jehova. Somit nimmt es nicht Wunder, ein lautstarkes Halleluja im Himmel zu vernehmen. Die Beschreibung der großen Volksmenge und der 24 Ältesten und der 4 lebendigen Wesen vor dem Thron Gottes wiederholt sich für den aufmerksamen Leser der Offenbarung. Außergewöhnlich ist jedoch die Stimme, die vom Thron Gottes herkommt, mit der Anweisung:

Lobt Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen!

Johannes begeht im Verlauf der Visionen die Zielverfehlung, vor dem Engel niederzufallen und diesen anzubeten. Eine sündhafte Geisteshandlung, ganz nach dem Gefallen von gefallenem Erzengel Luzifer. Um zu verdeutlichen, wie leicht wir uns zu dem Schema verführen lassen, passiert die falsche Anbetung durch Mitbruder Johannes gleich zweifach in der Offenbarung. Zwei ist die Zahl der Entscheidung. Treffen auch Sie die richtige Entscheidung. Darum wird immer wieder in der Bibel betont, dass allein Gott die Ehre gebührt und sonst niemandem. Unser Zeitgeist steht diesem diametral gegenüber. Es werden immer wieder Menschen in den Mittelpunkt gesetzt, anstelle den Vater in Geist und Wahrheit anzubeten. Gefallene Engel/Stars entladen sich in einem gigantischen Kurzschluss sichtbar als temporär aufleuchtendes Blendlicht vom Himmel (Lukas 10 Vers 18). Danach hallt ein grollender Donner.

Gott widersteht allen Stolzen!

Die eigene Selbstbeweihräucherung und Idolisierung durch Fans kann in einem anderen bildhaften Geistesvergleich mit den unsichtbaren Polen von Plus und Minus verdeutlicht werden. Der abstoßende Abfall wird nicht nur bei Magneten ausgelöst. So wurde durch den Humanismus der Mensch zum Zentrum aller Dinge. Evolution und Urknall verleugnen in Theorien die Existenz des höheren Wesens, wessen Ehrerbietung gebührt. Komme was wolle, es gilt für jeden richtig gepolten Gläubigen durch Gebet, mit dem Schöpfer in Verbindung zu bleiben. Ein kluger Nachfolger des Messias, der selbst durch Lobpreis mit Heiligem Geist erfüllt ist, wird an dem Hochzeitsmahl des Lammes teilnehmen (siehe auch das Gleichnis von den 10 Jungfrauen in Matthäus 25 Vers 1-9). Die Rettung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht gehört allein dem wahrhaftigen und gerechten Richter über die große Hure.

Babylon oder Jerusalem?

Der breite Weg, den viele gehen, führt ins Verderben. Der schmale Weg, den wenige finden, führt ins Heil. Man sollte sich auch als Christ keine Illusionen machen, es würde der Hure nicht gelingen uns zu verführen. Gewiss bin ich selbst nie ins Bordell gegangen, aber Hollywood, Pay TV und unlängst die öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme, sind sehr erfolgreich zur Unzucht zu verleiten. Bekanntlich reicht es aus, eine nackte Frau anzuschauen und zu begehren, um in eine ungesunde Sucht zu geraten. Der neueste Porno-Trend mit digitalen, emotionalen Bindungen bietet “OnlyFans” durch kostspielige Bezahlangebote. Als aktuelles Blondinen Beispiel über bevorzugte Huren sei die Filmpremiere “Redeeming Love” genannt. Ein gut gemeinter christlicher Film über die erlösende Liebe Gottes nach dem Vorbild des Propheten Hosea und nicht ein moralisch verwerflicher “Wolf of Wallstreet” Schocker. Wenige angeekelte Christen verlassen gerade vorzeitig die von Kirchen empfohlene, gutbezahlte Filmvorführung. Ohne Vorwarnung würde ich mir selbst, bequem im Kinosessel sitzend, alle Sex- und Gewaltszenen bis zum Ende ansehen, um eine Meinung zu bilden. Nun brauchen sich meine Geschwister keine Sorgen um mein Seelenheil machen, denn als “Diskriminierter” darf ich aufgrund der Corona-Regeln das Theater derzeit in Deutschland sowieso nicht mitmachen und sehe stattdessen die Videos von Missionary Spencer Smith, z.B. The World’s First Christian „Adult“ Film?!

Ein guter seelsorgerlicher Rat über anstehende Entscheidungen eines anderen US-Predigers lautet: Würde sich Jesus neben Dich als Freund ins Kino setzen und bestimmte Filme gemeinsam anschauen? Teufel und Dämonen als Kumpel betrachtend, werden unsichtbaren Hirngespinste auf der Leinwand recht realistisch dargestellt.

Kein Hirngespinst ist mein Alptraum, dass Gemeindemitglieder, die geistig blind und taub sind, sich den letzten Dreck ansehen und nicht einmal ein Problem damit haben, wenn die Glocken und Gitarrenriffs aus Hells Bells von AC/DC im Gottesdienst aufgeführt werden. Warnsignale werden einfach ignoriert. Schließlich geht man nicht in den Gottesdienst, um sich selbst hinzugeben, sondern man spendet Geld, um den Segen zu erhalten/konsumieren. Ist doch alles nur Show. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird in modernen Kirchengebäuden auf der Bühne, das okkulte “Stairway to Heaven” von Led Zeppelin, als Einladung für Sünder auf dem Weg zur Hölle, mit verzerrtem E-Gitarrensound aufgeführt. Die Google Suche bringt Belehrung und ergibt Ergebnisse.

Um wieder auf das vierfache Halleluja einzugehen, bieten Suchmaschinen bei der Nummer Eins auf den zweiten Blick zur Unzucht verführende Frauen. Deshalb erkenne ich eine weitere Veräppelung Evas durch die Schlange. Im Eheversprechen mit unvergesslichem Ja-Wort wünscht sich bestimmt keiner der Partner, die den Bund der Ehe wollen, für die gemeinsame Zukunft eine kalte, zerstörerische Liebe. Trotzdem wählen nicht sich prostituierende schwarze Dominas, sondern allzu gerne sich hingebende weiße Bräute den laut künstlicher Intelligenz beliebtesten Halleluja-Songtext für ihre Hochzeitszeremonie aus. Natürlich gefällt mir die Melodie von Leonhard Cohens Welthit genauso gut – allein denke ich gerne über die Bedeutung der gesungenen Worte nach. Wird im Liedtext dem HERRN die Ehre gegeben durch eine angedeutete nackte Batseba oder bezaubernde Delila, welche durch die Augen- und Fleischeslust Gott geweihte Männer (David und Simson) zur Sünde verleiten?

Dein Glaube war stark, doch du brauchtest Beweise
Du sahst sie baden auf dem Dach
Ihre Schönheit und das Mondlicht überfluteten sie
Sie band dich an einen Küchenstuhl
Sie zerbrach deinen Thron, sie schnitt dir das Haar ab
Und entlockte deinen Lippen das Halleluja

Na ja, vielleicht gibt es einen Gott im Himmel…
Nein, es ist ein kaltes und es ist ein sehr gebrochenes Halleluja.

Leonhards Halleluja ist z. T. zynisch und mag auf die appetitvollen Erfahrungen eines reizvollen Romantikers mit wechselnden Gespielinnen anspielen. Es hat aber wenig mit dem Preis den Herrn aus dem Psalter gemein. Keine Sorge, mir geht es nicht darum, die poetischen Fähigkeiten des begabten Schriftstellers infrage zu stellen. Der 2016 verstorbene, kanadische Singer-Songwriter entstammte einer jüdischen Rabbiner-Familie. Der weitverbreitete Name Cohen steht seit vielen Generationen für die Priester, die Dienste in der Stiftshütte, dem Tempel und in Synagogen ausführten. Dies ist nicht unbedingt eine bejahte Bestimmung von Hohepriester Aarons Nachfahren, die zum hochverehrten Worshipful Master passt, obgleich der Oberaufseher in der Freimaurerloge erwählt wird und als Vorsitzender im Osten des Logenraums über die Rituale und Zeremonien wacht.

Glaubensbruder Billy Graham, den ich früher gerne im Radio verfolgte, hat als Vorreiter der Massenevangelisationen seine Zuhörer weltweit mobilisiert und zur Bekehrung aufgerufen. Eintritt frei! In der neuzeitlichen Weiterführung mit mehreren Motivationspredigern, ist im positiven Denken die Erweckung ausgebrochen, wann immer tausende zahlende Christen riesige Arenen füllen, um bei 165 USD Einlassgebühr nicht wirklich tausende Hallelujas nacheinander zu singen. Als in Stuttgart geborener Bankfachwirt fand ich in meinen Recherchen erstaunt heraus, dass es das Milliarden $ teure Mercedes-Benz Stadium in Atlanta gibt. Dort fand Anfang Januar 2022 die alljährliche Passion Konferenz statt. Beim Betrachten des folgenden Halleluja-Videos stört mich weniger der Songtext meiner favorisierten Hillsong-Sängerin Brooke Ligertwood (geb. Fraser), als der illuminierte Hintergrund:

Als Technikverantwortlicher würde ich nicht auf die Idee kommen, ein “Preis den Herrn” für seine wunderbare Schöpfung, mit roten Lavaströmen zu untermalen. Meine badende Ehefrau Julia nahm übereinstimmend auf meinem Handybildschirm ein Höllenfeuer wahr. Wie dem auch sei, einst landeten drei deportierte Freunde in einem Feuerofen, da sie sich nicht gleich der Masse vor einem riesigen Standbild verneigten. Gottesfürchtige Bürger sollten keinesfalls stur alle staatlichen Richtlinien befolgen. Wenn es um das zukünftige Wohlergehen geht, müssen wir auf unser Gewissen achten. Natürlich denke ich gerade an ungerechte Zwangsmaßnahmen, die ich – komme was wolle – nicht bereit bin, über mich ergehen zu lassen. An die unbeugsamen Glaubenshelden im Buch Daniel erinnert, stört mich am meisten bei christlichen Rock- und Popkonzerten, das übergroße Bild im Hintergrund projiziert zu bekommen. Bei aller Erleuchtung wird die sympathische Leadsängerin immer im Rampenlicht stehen, was Millionen Clicks im Multi-Dollar-Business verschafft. Da wird schon nichts dran sein, an dem üblichen Stargehabe, ungeachtet des “There’s Something” Nummer-eins-Hit mit Gold-Status.

Die meisten jungen Christen heutzutage sind in ihren euphorischen Lobgesängen überzeugt, auf den unsichtbaren Gott zu schauen, und keinesfalls um ein selbst geschaffenes goldenes Kalb zu tanzen. Zur weiteren Bildung und besserem Verständnis findet sich auf meinem Blog eine kurze, dreiteilige Abhandlung über die wahrhaftige Anbetung des Lamm Gottes: https://matthiasruf.blog/bildung/bildung-zum-geburtstag-birthday-education/

Mit steigendem Alter schätzen Liebhaber von Tonkünsten eher beruhigende, klassische Musik, als harten Bass und markdurchdringendes Schlagzeug. Mein absolut höchstbewerteter Halleluja Chorus kommt auch ohne Strom, Mischpult, Verstärker und Boxen sehr laut daher, obwohl die weltbekannte Komposition des Messias Oratoriums aus dem Jahr 1741 stammt. Die ersten abendlichen Aufführungen im Covent Garden Theatre hielten Zeitgenossen für blasphemische Unterhaltung, da Bibelworte nicht ins profane Theater gehören. Trotz aller Kritik sind die King-James-Bibel treuen Gesangstexte faszinierend, sowie die Überlieferung vom englischen König Georg II., der beim Halleluja aus Ergriffenheit und Ehrerbietung aufgestanden sein soll. Weniger Applaus bereitet mir die Vorstellung des ohrenbetäubenden Klatschens für den begnadeten Dirigenten Georg Friedrich Händel. Eine passende Aufzeichnung mit kräftigen Stimmen, in der die Großen und die Kleinen im lauten Chor den Herrn der Herren und Könige der Könige erheben, stammt aus Wien:

In Tel Aviv entzückte Walzerkönig André Rieu mit seinem angestellten Team in einem zweiten Beispiel das jüdische Publikum für seine preisgekrönte Musik. Der lockige Stargeiger aus Maastricht zieht den Erfolg magisch an. Im weiteren Beispiel ist die Verpackung wichtiger als der Inhalt:

Bei Straßeneinsätzen im Heiligen Land mit Jacob und Elisheva Damkani waren wir als internationale, eingeübte Gesangsgruppe eher gewohnt, beschimpft und verachtet zu werden, wenn Jeschua als Hamaschiach vor seinem Volk hochgelobt wurde.

Beim Pilgerbesuch des Turm von David Museums in der Zitadelle in Jerusalem kam dem holländischen Konzertmeister 2018 als erstes Lied natürlich das Halleluja von Leonhard Cohen in den Sinn. Sinnlich war der spontane Auftritt zweier hübschen Sängerinnen seines Orchesters mit dem einleitenden Vers:

I heard there was a secret cord, that David played and it pleased the Lord, but you don’t really care for music, do you?

Die Dokumentation über den sehenswerten Israel Trip inspirierte mich also für die Halleluja-Abhandlung. Von Davids künstlerischen Gabe bin ich ebenso begeistert. Als Poet und Harfenspieler zeichnete sich der König von Juda und Israel besonders durch den weltberühmten Psalm 23 aus. Die Melodie des Hirtenliedes ging leider verloren. Fest stehen die erhaltenen prophetischen Worte aus seiner Feder in über 70 Lobliedern. Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesus und wird mit ausgezeichneten Bibelstellen zum Nachhören von mir zusammengefasst in https://matthiasruf.blog/bildung/propezeites-wort-prophesied-logos/.

Die Psalmen und Propheten betonen, dass in Gottes Bund das ewige Königtum und verheißene Erbe David und seinen Nachkommen zusteht. In den jüdischen Chroniken wird von jeden Mengen Kämpfen und Anfechtungen berichtet, die der mutige, von Samuel gesalbte Hirtenjunge bestehen musste, bis er endlich König wurde. Neben Goliat entwickelte sich ausgerechnet der eifersüchtige Schwiegervater zum größten Widersacher. Um Saul vor bösen Geistern zu beruhigen, spielte, der aus Bethlehem kommende jüngste Sohn Isais, dem verworfenen ersten König Israels auf der Harfe. Dafür wurde David zum Dank schier mit dem Speer des Geisteskranken an die Wand gespießt. Bittere Jahre der Verfolgung folgten. Wer gewohnt ist, im Tal des Todesschattens zu wandern, braucht kein Unglück zu fürchten, denn der Stecken und Stab des HERRN trösten ihn. Der gute Hirte, der sein Leben für seine Schafe lässt, bereitet einen Tisch im Angesicht aller Feinde und Wohnungen im Haus seines Vaters. Unwidersprochen sind die Gegensätze zwischen Gut und Böse so groß, dass ein Kampf gemäß dem 19. Kapitel der Offenbarung unausweichlich ist.

Demgemäß richtet der gerechte Richter beim Antritt seiner Königsherrschaft die große Hure, welche die Erde verderbte, und rächt das Blut seiner Knechte an ihrer Hand. Das Leben ist vergänglich, ihm nachzutrauern ergibt kein bleibendes Glück. Nicht jeder ruft Halleluja beim Anblick ihres Rauches, der von Ewigkeit zu Ewigkeit aufsteigt, denn es werden sie beweinen und beklagen die Könige auf Erden, die mit ihr gehurt und geprasst haben, wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brand.

Auf welcher Seite stehen Sie?

Das große Mahl Gottes bietet jede Menge Fleisch zum Fraß für die Vögel hoch im Himmel. Fleisch der Könige und der Obersten, Fleisch der Mächtigen und Fleisch der Pferde, und womöglich auch unser Fleisch. Das Fleisch aller, das Fleisch der Freien und der Knechte, das Fleisch der Kleinen und der Großen.

Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.

In Kapitel 5 des Galaterbriefes schenkt uns Apostel Paulus eine Unterscheidung zwischen den Werken des Fleisches mit

Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Mord, Trunkenheit, Völlereien usw.

Und der Frucht des Geistes mit

Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Engel mit Flügeln, die an überirdische Orte gelangen, verkörpern das Hochgeistige. Genauso können die Vögel am Himmel mit Leichtigkeit an Orte gelangen, die uns verwehrt sind.

Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln!

Die vom Himmel kommende weiße Taube ist ein Symbol für den Heiligen Geist (Lukas 3, 22). In der Taufe begraben die Nachfolger Jesu ihren alten Menschen in den Tod (Römer 6). Wenn Sie das alte Leben mit den Fleischeslüsten begraben, tut es nicht weh, von den Geiern im Himmel aufgefressen zu werden. Ein mit Wasser besprengtes, unschuldiges Baby versteht diese Theologie bestimmt nicht. Es waren die schmutzigen Sünder, die sich von Johannes dem Täufer am Jordan untertauchen ließen. Die bußfertigen Jünger waren einfache Leute aus dem Volk. Diese wollten ihr Leben ändern und ein reines Herz bekommen. Niemand ist perfekt und ohne Sünde, aber wer Gott liebt, empfindet auch eine Empathie für seine Mitmenschen (1. Joh 1, 8 und 4, 20). Der Glaube ohne Werke ist tot. Das Interessante an Jakobus 2, 14-17 ist, dass gefordert wird, dem bedürftigen Bruder oder der hungernden Schwester neben Nahrung auch Kleidung zu geben.

Die gerechten Taten der Heiligen sind, durch dieserlei aktiven Handlungen selbst mit weißem Leinen angetan zu werden, um sozusagen die Eintrittskarte zum Hochzeitsmal zu buchen.

Gute und schlechte Früchte sind erkennbar. Daher sollten wir prüfen, ob wir bereit sind, uns um den Nächsten zu kümmern, denn was wir einem der Geringsten getan haben, wird der Herr Jesus so belohnen, als ob es ihm selbst zugutegekommen ist (Mt 25, 40). Der Auftrag der Urgemeinde beinhaltete in der Apostelgeschichte die Armenspeisung. Witwen und Waisen wurden von Christen unterstützt, die ihr Hab und Gut zusammenlegten, und nicht vom Staat versorgt. Bettelnde Behinderte wären einst ohne fremde Hilfe verhungert, denn das unbarmherzige Römischen Reich mit dem Zweiklassensystem aus Herren und Sklaven konnte unerbittlich sein. Ein Menschenleben war per Dekret nichts wert und Menschenwürde ein Fremdwort.

Im christlichen Abendland sollte sich das gebessert haben. Seit meiner Geburt 1968 findet in einer sexuellen Revolution leider ein krasser Abfall von alten, an die Bibel angelehnten Werten statt. Die Milliarden einstreichende Pharmaindustrie verhalf mit der Antibabypille zum Durchbruch. Ging trotz Verhütungsmethoden etwas schief, verkündigten im medizinischen Fortschritt hunderte prominente Mütter hochmütig im Stern-Magazin “Wir haben abgetrieben!”. Wen juckt’s? Hunderten von Föten wurden direkt nach der Abtreibung Anfang der siebziger Jahre Stammzellen aus den Nieren (Human Embryonic Kidney = HEK u. vgl. Vers 13 aus Psalm 139 = Denn du hast meine Nieren gebildet, du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter) entnommen. Der ethisch akzeptable Versuch Nr. 293 war in den Niederlanden so erfolgreich, dass die geklonten Zelllinien sich nach einer moralisch vertretbaren Injektion evtl. sogar in Ihrem Körper wiederfinden. Wow, der sehnsüchtige Schrei “Ich will ein Kind von dir!”, könnte sich für Fans von angebeteten Sternchen mit einer winzigen vererbten Zelle erfüllen. Kurzer irrsinniger Erbgut-Einschub einer 17er Stern-Schlagzeile: Der deutsche Arzt C. K. wollte Kindern mit einer experimentellen Gentherapie das Leben retten – doch am Ende ging es schief.

Um noch mehr Verwirrung zu stiften, beschäftigte mich an andere Stelle bereits der größte Kindermord der Geschichte beim Kommen des Messias, der durch seine durchdringenden Augen mit Feuerflammen wirklich alles sieht; vor allen Dingen, wenn eines seiner hilflosen Geschöpfe, von fremder Hand heimgesucht, vor Todesschmerzen aufschreit.

Dafür interessieren sich meinungsbildende Medien weniger, die das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper durchsetzen. Allerdings wird durch Abtreibung erst Recht ungeborenes Leben getötet, wenn durchblutete, schlagende Herzen in winzigen menschlichen Körpern wie abzuschlachtende Tiere behandelt werden, weil sie gleichfalls per § 1 BGB-Definition nicht rechtsfähig sind.

Der Zerfall der moralischen Ordnung und das Erkalten der echten Liebe macht keinen Halt vor den besonders schützenswerten Kleinen. Unsere Welt ist durchaus abscheulich, wobei das Gericht Gottes immer zuerst am Haus Gottes stattfindet (1. Petrus 4, 17). Das Böse zeigt sich besonders bei missbrauchten Kindern, denen Gewalt zugefügt wird. Ihre Peiniger erwartet der Zorn Gottes, denn den Schutzengeln entgeht nichts. Es wäre besser, mit einem Mühlstein am Hals im tiefen Meer ersäuft zu werden, als dass die Klage vor den Thron des gerechten Richters gebracht wird (Matthäus 18, 6-11).

Gegenwärtig sollten wir aus Erfahrung sensibilisiert sein, die Stimmen ebenso wahrzunehmen. Jedoch bin ich in den keinen Willen zur Änderung erkennen lassenden, religiösen Kreisen gewohnt, dass Oberhirten in Leitergremien sich nicht gegenseitig anklagen. Als ungeschriebenes Gesetz gilt: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Vorwürfe werden gerne begegnet mit: Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken im eigenen Auge? Angesprochene Verantwortliche verabschieden sich mit dem Argument: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Schließlich wird das Gericht besser Gott überlassen, anstelle Vorwürfen über geistlichen Missbrauch und Wahlbetrug nachzugehen. Ein Ärgernis, das unter dem Beitrag “Streit im Gospel Forum” auf starkes Interesse stieß. Spaltungen in Freikirchen wären vermeidbar, gäbe es nicht charismatische Pfingstpastoren, die insgeheim empathielose Narzissten sind, und sich mit der Ausrede, vom Herrn gesalbt zu sein, als Alleinentscheider unangreifbar machen.

Mehr in sich selbst verliebt zu sein, als in seine Nächsten, führte zur Auslebung wollüstiger Triebe in der Sakristei, ohne Rücksicht auf Verluste. Oral von deprimierten Ministranten einst als “Euer Hochwürden” betitelte, trunkene Priester wurden im Erzbistum München trotz pädophiler Neigungen unter anderem durch das Beichtgeheimnis geschützt. Eine vertuschende, heuchlerische Vorgehensweise, die jahrzehntelang fabelhaft funktionierte. Das Schweigen im Walde wurde jedoch jüngst durch ein mediales Erdbeben abgelöst. Aktuell darf der frühere Präfekt der Glaubenskongregation und emeritierte Papst Benedikt XVI. öffentlich als Lügner bezeichnet werden. Da hilft auch kein scheinheiliges Statement von Privatsekretär Georg Gänswein über eine versehentliche Falschaussage. Verantwortung in einem Schuldeingeständnis zu übernehmen, führt laut dem von Papst Franziskus abgelehnten Rücktrittsangebot von Kardinal Marx nichtsdestoweniger zu personellen Konsequenzen.

Das eigentlich Skandalöse sind interne Protokolle als Beweis, dass von führenden Kardinälen und zuständigen Bischöfen die eigene Institution beschützt wurde, und die an die Öffentlichkeit gegangen Opfer immer noch auf eine angemessene Entschädigung warten.

Anstelle einer Entschuldigung wurde alles unter den Teppich gekehrt. Der von Panikattacken geplagte Patient wird in die Nervenheilanstalt geschickt oder in einer regenerierten Inquisations-Kongregation als Ketzer verfolgt. Seines Amtes waltend, verfolgte Kirchenrichter Wolf den Missetäter – Messdiener Fesselmann, sollte nach erlittenem, massivem, sexuellem Missbrauch als Erpresser ermittelt werden. Nachdem Scheiterhaufen Geschichte sind, wird als rechter Arm der befreundete Staat eingesetzt. Doch die angewiderten Beamten drehten den Spieß um. Infolgedessen richteten sich die polizeilichen Ermittlungen gegen den versetzten Priester Peter H., mitsamt weiteren Pädophilen seiner zölibatären Sippschaft, die an ihren Einsatzorten unfruchtbaren Samen des Abscheus gesät haben. Nach weiteren 12 Jahren langen Wartens kommt die Abrechnung mit hunderten Abgründen zutage. Die beteiligten Rechtsanwälte haben in dem WSW-Gutachten ganze Arbeit geleistet: https://westpfahl-spilker.de/wp-content/uploads/2022/01/WSW-Gutachten-Erzdioezese-Muenchen-und-Freising-vom-20.-Januar-2022.pdf

Meine Empfehlung wäre jetzt, anstelle der 1893 toten Seiten, einmal das lebendige Wort Gottes von vorne bis hinten durchzulesen, um nicht im Kampf auf der Verliererseite zu enden, die mit Satan spricht: Sollte Gott wirklich gesagt haben? Auf den Reiter des weißen Pferdes wird noch genauer eingegangen. Sein Name ist das Wort Gottes, und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor. Hebräer Kapitel 4 ergänzt:

12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens. 13 Und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.

Nach meiner Firmung erschütterte mich ein Traktat mit der Anklage, die Kirche Roms wäre als Stadt mit sieben Hügeln die Hure Babylon, und der Papst der Antichrist. Blödsinnigen Verschwörungstheorien von bösen Wölfen schenkt man als braves Schaf keinen Glauben, es sei denn man wird abgeschlachtet. In der Praxis, per mechanischem Schnitt, seiner Wolle durch automatischen Kirchensteuerabzug entledigt zu werden, ergibt keine wohltuende Erleichterung. Jahre später bin ich aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten, weil so viele Dogmen und Traditionen nicht mit der Lehre von Jesus Christus übereinstimmen. Wussten Sie beispielsweise, dass jeder Nachfolger von Jesus Christus selbst das Recht hat, im Gebet das Essen und andere Dinge zu segnen? Es gibt ein allgemeines Priestertum. Vom Vater im Himmel aus der irdischen Knechtschaft befreit, wird jedermann als Bruder oder Schwester Jesu zum Königskind und bekommt als Zeichen ein einfaches weißes Gewand.

Ausschließlich Wein statt Wasser trinkende, sich aussondernde Amtsinhaber mit goldenem Kelch, Mitra, Krummstab, Albe, Birett, Casel, Dalmatik, Mozetta, Pallium, Pileolus, Rochette, Soutane, Stola, Talar, Velum, Zingulum u. v. m. widersprechen dem, weil nur ihre im Weihrauch vernebelte, eingekleidete Priesterkaste befugt sei, die Hostien aus dem Allerheiligsten, bei der Abendmahlfeier in den Leib Jesu umzuwandeln. Wer’s glaubt wird selig!

Aufgrund des offenbarten Versagens in großer Linie, ohne erkennbare Bereitschaft zu Reformen, nimmt die Austrittswelle trotzdem ihren Lauf, in einem schwer zu bewältigenden Behörden-Tsunami. Zum Abschieds-Verdruss verbleibender älterer Gemeindemitglieder werden in der SWR-Landesschau aus profanen wirtschaftlichen Gründen vermehrt Orgelpfeifen abgebaut und zum Tode geweihte Kirchengebäude abgerissen. Im schwer verständlichen Schlussbild der Bekreuzigung landete das große Kruzifix vom Altar zugedeckt neben dem Abfall.

So ein Müll, mir stockt der Atem beim Gottesdienstgebot: Singen verboten!

FFP-2, 2G+, 2G oder 3G- Gottesdienste dürfen, falls wegen Pandemie nicht komplett verboten, bei Beachtung der Alarmstufen I und II und Einhaltung von 1,5 Meter Mindestabstand an weiter entfernten Orten besucht werden – Voranmeldung wegen Platzmangels empfohlen! Siehe Pandemiestufenplan der Diözese, konsolidierte Fassung der geltenden Regelungen, bischöfliche Anordnung zur Feier der Liturgie und Gräulbild der Verwüstung in Daniel 9, 27.

Zurück zu Kindern als Missbrauchsopfer, die in einer neuerlichen Untersuchung im Erwachsenenalter doch Gehör finden. Ein weltweites Phänomen, welches in den USA in einer speziellen Dokumentation viel Beachtung findet. Arm oder Reich? Tod oder Lebendig? Das sind Fragen aus meinem Fiktionsroman, welche sich in einem neuen Kapitel außer der Kirche auch Milliardäre und Prinzen stellen können. Netflix zeigt in “Jeffrey Epstein: Stinkreich” das unsägliche Leid von angeworbenen minderjährigen Masseurinnen. Zwei Anzeigen aus den Jahren 1996 und 1997 wurden vom FBI und der Polizei nicht weiterverfolgt. Spätestens nach 50 übereinstimmenden Zeugenaussagen von Teenagern über nicht einvernehmlichen Sex mit demselben Erwachsenen ist eifrigeren Ermittlern klar, dass es zur Verurteilung und Bestrafung kommen muss. Die Taktik des Teufels war einmal mehr, die Opfer als Täter zu verleumden. Die vergewaltigten Mädchen seien nämlich Prostituierte gewesen (200 Dollar Honorar). Außerdem sind drogenabhängige Obdachlose immer unglaubwürdig. Als Staranwalt mit Professur kann man fehlende Beweise in Ton und Bild so darstellen. Vor allem, wenn man dito des Geschlechtsverkehrs mit einer der Minderjährigen bezichtigt wird. Als gerissener Rechtsverdreher mit besten Verbindungen klagt man zig Millionen Schadensersatz für sich ein und trifft sich mit seinem Mandanten während seiner Haftzeit nicht im Gefängnis, sondern bei dessen verbotenen Freigang im Nobelhotel.

Das erste Epstein-Urteil aus dem Jahr 2007 war jedenfalls ein lächerlicher Deal mit der Staatsanwaltschaft von Miami. Ohne negative Presse wäre das Ganze nicht neu in New York aufgerollt worden. Bei einer käuflichen Justiz verliert man den Glauben an die Gerechtigkeit. Bei käuflichen Politikern ebenso. Die Präsidenten Donald und Bill versichern, nie wirklich eng mit einem Freiflüge im Privatjet anbietenden Kinderschänder befreundet gewesen zu sein. Gemeinsamen Interessen an minderjährigen Bikinischönheiten in Mar-a-Lago oder auf einer verlassenen Jungferninsel = Fehlanzeige. Zeugenaussagen, Passagierlisten oder Promiflash bietet in Blitzgeschwindigkeit die prominenten Nachnamen Trump, Clinton, Gates und Herzog von York. Nachrichtendiensten oder geschiedenen Frauen sei Dank, wenn mit der Zeit noch mehr aufschlussreiche Bilder oder gar geheime Videos auftauchen.

Dem Geist der Weissagung ist zu verdanken, dass Propheten uns mit ihren schriftlichen Zeugnissen vor den Königen, Fürsten und Richtern der Erde gewarnt haben, die gegen den Herrn und seinen Gesalbten auftreten. Im Alten Testament gab es aus guten Gründen eine Verteilung und Unterscheidung der Ämter, ähnlich wie es bei Staat und Kirche sein sollte (Stichwort Barmer Erklärung ggü. Reichskonkordat). So wurde David durch den Propheten Nathan nach begangenem Ehebruch und Mord zurechtgewiesen und tat Buße. In einer anderen Predigt zur Umkehr ehrt Petrus am Anfang der Apostelgeschichte, genauer am Tag des Pfingstfestes, König David als Prophet, da er über seinen Nachkommen zu Beginn von Psalm 110 weissagte:

Der Herr sprach zu meinem Herrn, setzte dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße! Der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken von Zion: Herrsche inmitten deiner Feinde!

Und passend forderte der gefeierte Goliatbezwinger in Psalm 2, 9-12:

Mit eisernem Stab magst du sie zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen. Und nun, ihr Könige, nehmt Verstand an, und lasst euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! Dient dem Herrn mit Furcht und freut euch mit Zittern! Küsst den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Weg, denn leicht entbrennt sein Zorn. Glücklich alle, die sich bei ihm bergen!

Mir fällt kein Politiker ein, der in der Öffentlichkeit je gewarnt hat, dass der Herr Jesu auf einem weißen Pferd wiederkommt. Mir fällt kein Herrscher ein, der je seine Furcht bezeugt hat, vor dem Treuen und Wahrhaftigen, der richtet und kämpft in Gerechtigkeit. Mir fällt keine Nation ein, die das Wort so ernst nimmt, dass das ganze Volk das Kommen des Messias erwartet, mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist. Mir fallen wenige Prediger ein, die in der Versammlung die Offenbarung von Anfang bis Ende auslegen. Vers 15 aus Offenbarung 19 hat es in sich:

Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Nationen mit ihm schlage, und er wird über sie regieren mit eisernem Stab; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen.

Das größte Prophetenbuch im AT über Jeschua Hamaschiach widmet sich in zwei Kapiteln der Weinkelter. Das Gleichnis vom unfruchtbaren Weinberg aus Jesaja 5 stellt folgendes Gericht in Aussicht:

24 Darum, wie des Feuers Flamme Stroh verzehrt und Stoppeln vergehen in der Flamme, so wird ihre Wurzel verfaulen und ihre Blüte auffliegen wie Staub. Denn sie haben das Gesetz der HERRN der Heerscharen verworfen und das Wort des Heiligen Israels verachtet. 25 Darum ist der Zorn des HERRN entbrannt über sein Volk, und er hat seine Hand gegen sie ausgestreckt und sie geschlagen, dass die Berge erbebten und ihre Leichen lagen wie Abfall auf den Gassen. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht abgekehrt, seine Hand ist noch ausgestreckt.

Jesus Christus reinigt in Matthäus 21 voller Zorn den Tempel. Am nächsten Tag wollten die Ältesten des Volkes wissen mit welcher Vollmacht er all diese Dinge tut und bekamen nicht die gewünschte Antwort. Dafür wurde den Hohepriestern und Pharisäern das Gleichnis von den bösen Weingärtnern aufgetischt. Auf sie bezogen bedeutet die Prophezeiung, dass das Reich Gottes von ihnen weggenommen wird.

Den Völkern/Nationen geht es nicht besser, wenn das Wort Gottes leibhaftig in einem blutroten Gewand erscheint. Die Weissagung findet sich dazu in Jesaja 63:

1 Wer ist der, der von Edom kommt, mit grellroten Kleidern von Bozra, der so geschmückt ist in seinen Kleidern und einherschreitet in seiner großen Kraft? »Ich bin es, der in Gerechtigkeit redet, und mächtig bin zum Retten.«
2 Warum ist denn dein Gewand so rotfarben, sind deine Kleider wie die eines Keltertreters?
3 »Ich trat die Kelter allein, und unter den Völkern war kein Mensch mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe mein ganzes Gewand besudelt.
4 Denn ich hatte mir einen Tag der Rache vorgenommen; das Jahr meiner Erlösten war gekommen.
5 Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer, und ich war verwundert, dass mir niemand beistand. Da half mir mein eigener Arm, und mein Zorn stand mir bei.
6 Und ich habe die Völker zertreten in meinem Zorn und habe sie trunken gemacht in meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft auf die Erde fließen.«

Wenn der Herr der Herren und König der Könige auf die Erde kommt, um Gericht zu üben, wird er dann Glauben finden? Es gilt in Lukas 18, gleich der Witwe, allezeit zu beten, und im Streben, Recht verschafft zu bekommen, nicht nachzulassen. Werden wir den Test bestehen? Die Läuterung der zerstreuten Herde des geschlagenen Hirten geschieht durch das Feuer (Sacharja 13, 9). Geläutertes Silber und geprüftes Gold wurde im Glutofen erhitzt und von unreiner Schlacke getrennt. Die Schmelztemperatur von Feinsilber beträgt 961 °C und von reinem Gold 1064 °C. Sollten Sie sich jemals in das Innere der Erde oder Äußere der Sonne begeben, müssten Sie 6000 Grad Celsius standhalten. Im Inneren der Sonne wird von Forschern, die nicht Teil einer Kernfusion werden wollen, die Temperatur auf 15 Millionen Grad Celsius geschätzt. Warum schreibe ich das? Unser sündhaftes Fleisch hält dieser Hitze nicht stand, aber dem ewigen Geist sind keine Schranken gesetzt.

Johannes sah einen Engel inmitten der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes!

Offenbarung 19, 17 ist nicht förderlich für die Spaßgesellschaft in der wir uns befinden. Mit “Schluss mit lustig!” kann zudem Werbung für einen Bestseller von Moderator Peter Hahne gemacht oder auf die schwere Kost des alten Propheten Hesekiel verwiesen werden. Der Heilige Geist ist ein Kennzeichen seiner bildhaften Beschreibungen, die schwer verständlich sind. Die Frage: Wer sind Gog und Magog oder Tier und falscher Prophet?, lässt sich jedenfalls nicht leicht beantworten. Hesekiel 38 und 39 verbunden mit Offenbarung 19 und 20 haben das fürchterliche Gericht über die Bösen gemeinsam. Gog, der oberste Fürst von Meschech und Tubal, macht in Hesekiel 39 in gleicher Weise Bekanntschaft mit den Geiern und Adlern des Himmels:

4 Auf den Bergen Israels sollst du fallen, samt allen deinen Kriegsscharen und allen Völkern, die bei dir sind; dort will ich dich den Raubvögeln aller Gattungen und den wilden Tieren des Feldes zur Speise geben.
17 Du aber, Menschensohn, so spricht Gott, der HERR: Sage zu den Vögeln aller Art und zu allen wilden Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten zu meinem Schlachtopfer, das ich euch geschlachtet habe, einem großen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und fresst Fleisch und trinkt Blut!
18 Das Fleisch von Starken sollt ihr essen und das Blut der Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Lämmer, Böcke und Stiere, all des Mastviehs aus Baschan.
19 Und ihr sollt Fett fressen, bis ihr satt werdet, und Blut trinken, bis ihr trunken werdet von meinen Schlachtopfern, die ich euch geschlachtet habe.
20 Und ihr sollt euch an meinem Tisch sättigen von Pferden und Reitern, von Helden und all den Kriegsleuten, spricht Gott, der HERR.
21 Und ich will meine Herrlichkeit unter den Nationen erweisen, und alle Völker sollen mein Gericht sehen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.
22 Und das Haus Israel soll erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin, von diesem Tag an und in alle Zukunft.

Es ist besser, als Gerechter zu leiden, und die Klage im Gebet, vor Gottes Thron zu bringen, als als Übeltäter abgeurteilt zu werden. Mit den Vögeln im Himmel und den wilden Tieren des Feldes wird sich angesichts des Todes nicht mehr verhandeln lassen. Die Fürsten, Starken, Helden und Kriegsleute, die gewohnt waren, die Völker zu unterdrücken, unterliegen am Ende in einem aussichtslosen Kampf. Sie haben sich in ihrem Machtgehabe komplett verrechnet. Ihr unbezwingbarer Gegner hat als König der Könige viele Kronen auf dem Haupt und einen “ich bin” Namen, den sie wie Pharao nicht richtig einschätzen können. Am brennenden Dornbusch offenbarte sich der Engel des Herrn nämlich mit:

Ich bin, der ich bin!

Oder in anderer Übersetzung:

Ich werde sein, der ich sein werde!

Die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs waren so ehrfürchtig vor JHWH, dass sie es nicht wagten, seinen Namen auszusprechen. Die Vokale wurden beim Schreiben von יהוה weggelassen. Im Lauf der Geschichte ging die Aussprache verloren. Die Kurzform Jah blieb in einem Vorläufer der Psalmen erhalten. Das alte Siegeslied von Exodus 15 spricht bis zum heutigen Tag:

Meine Stärke und mein Loblied ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden!

Nach dem wunderbaren Durchzug durch das Schilfmeer wanderte Moses zurück auf den Berg Sinai und überbrachte die 10 Gebote beginnend in Exodus 20 mit:

Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Haus der Sklaverei, herausgeführt habe.

Die Heidenvölker haben andere Götter, die sie anbeten. In Ägypten wurden Stab und Schlange als Zeichen der Autorität eingesetzt. Momentan sieht man allerseits die Natter, die sich um den Stab windet, und zwar im Äskulapstab mit der dahintersteckenden griechischen Mythologie des Gottes der Heilkunde. Ärzte und Apotheken senden jedenfalls die gekünstelten Signale. Sowieso wird als höchstes Ziel vielerorts die Bewahrung der Gesundheit angestrebt. Wenn alles andere Trachten hintenangestellt werden muss, und es nur einen Weg zum Heil gibt, kann durchaus von einer weltweiten Staatsreligion gesprochen werden.

Um auf den wahren Heiland als Richter der Menschheit zurückzukommen, ist es erstaunlich, dass er nicht selbst Hand anlegen braucht an das Tier und den falschen Propheten. Zuerst fressen die Vögel des Himmels alles Fleisch auf, und dann treten himmlische Heerscharen auf Pferden mit in Erscheinung. Verführer, und alle, die das Malzeichen angenommen haben, und das Bild angebetet haben, werden ergriffen, und in den Feuersee geworfen werden, der mit Schwefel brennt. Für aufmerksame Leser, die nicht so enden wollen, gibt es ein Rezept von Salomon mit der richtigen Medizin in Sprüche Kapitel 4:

20 Mein Sohn, achte auf meine Worte und neige dein Ohr zu meinen Reden.
21 Lass sie dir nicht aus den Augen weichen, bewahre sie in deinem Herzen,
22 denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch.
23 Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn in ihm entspringt das Leben.

Paulus erklärt in Römer 10 die Glaubensgerechtigkeit, die allein in Jesus Christus gilt. Wer mit seinem Mund bekennt, dass Jesus der Herr ist und in seinem Herzen glaubt, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wird gerettet werden. Wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht, und wer mit dem Mund bekennt, wird selig. Nicht selig werden die Übrigen, die getötet werden mit dem Schwert, das aus dem Mund dessen hervorgeht, der auf dem Pferd sitzt.

Das Evangelium ist die gute Botschaft vom wiederkehrenden König, der Gottes Reich aufbaut. Die Geheimnisse des wachsenden Reiches aus Matthäus 13 bleiben für viele verschlossen, die mit den Ohren hören, und nicht verstehen, und mit den Augen sehen, und nicht erkennen. Petrus bekannte vor dem Hohen Rat in Jerusalem, dass in keinem anderen Namen unter dem Himmel das Heil ist, als in Jesus Christus, des Nazareners. Die Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten hatten eine andere Ansicht über Moses und das Gesetz. Die Heilung eines Gelähmten an der Pforte des Tempels war unerwünscht. In ihrer Meinungsbildung haben Wissenschaftler gleichfalls Probleme in der Bemessung von Wundern oder dem Verständnis von Rettung. Aussagen der Bibel werden als historisch und physisch unmöglich angezweifelt. Das Wort Gottes wird als Legendenbuch lächerlich gemacht. Der schlaueste König und größte Wissenschaftler des Altertums, warnt in “Salomonischen Sprüchen” vor der Weisheit unserer Zeit, die einer Hure gleich mit gekonnter Verführung ins ewige Verderben führt, in seinem 7. Kapitel:

21 Sie überredet ihn mit vielen Worten und riss ihn fort mit ihren glatten Lippen.
22 Er folgt ihr ahnungslos nach, wie ein Stier zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Hirsch, der in die Fessel rennt,
23 bis ihm der Pfeil die Leber zerreißt; wie ein Vogel sich ins Fangnetz stürzt und weiß nicht, dass es ihn sein Leben kostet.
24 So hört nun auf mich, ihr Söhne, und achtet auf die Rede meines Mundes.
25 Dein Herz neige sich nicht ihren Wegen zu, verirre dicht nicht auf ihre Pfade.
26 Denn viele sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat, und gewaltig ist die Zahl derer, die sie getötet hat.
27 Ihr Haus ist der Weg ins Totenreich, der hinabführt in die Kammern des Todes.

Demütig ergänzt Agur in Sprüche 30 über unsere eigene Weisheit:

3 Ich habe keine Weisheit gelernt, und Erkenntnis des Heiligen habe ich nicht.
4 Wer ist hinaufgestiegen zum Himmel und fuhr herab? Wer fasste den Wind in seine Hände? Wer band die Wasser in ein Kleid? Wer hat aufgerichtet alle Enden der Erde? Was ist sein Name und was ist der Name seines Sohnes? Weißt du das?
5 Alle Reden Gottes sind geläutert. Ein Schild ist er denen, die ihm vertrauen.

Zufällig spielt im Hintergrund gerade die Melodie von “Ich trau auf dich, o Herr”. Geläufiger wird den Lesern das “Von guten Mächten treu und still umgeben” von Dietrich Bonhoeffer sein. Der evangelische Theologe verfasste das später vertonte Gedicht in der Gestapo-Haft. Als NS-Widerstandskämpfer wurde er am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg erhängt. Das deutsche Volk ist sich einig, dass sich der Faschismus des Dritten Reichs nie wiederholen darf. Aktuell stellt sich mit den erhaltenen Briefen und Aufzeichnungen aus der Haftzeit von Bonhoeffer die Frage, ob wir wirklich etwas aus unserer Vergangenheit gelernt haben. Der Denker Dietrich hat als Erbe die spezielle Botschaft über die Dummheit hinterlassen, in deren Auszug am Ende auch das Weisheitsbuch der Sprüche angesprochen wird:

Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch mit Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch, und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseite geschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden, ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. …

Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. …
Das Wort der Bibel, das die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei (Sprüche 1, 7), sagt, daß die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist.

Eigenständiges, kritisches Denken wird im Keim erstickt und verboten, um den Wahnsinn auszubreiten. Ein Geisteskranker verführte die Massen mit seiner Rede vom Dritten Reich, das 1000 Jahre dauern werde. Die Volkskirchen trugen die Ideologie mit. Es gab kaum Einspruch gegen die Rassenlehre von den starken Ariern und schwächeren Völkern. Das Erbgut der Juden hätte einen schädlichen Einfluss, behaupteten überlegene, herrschende Nazis. Durch gezielte Propaganda wurden die dummen Untertanen von einer nicht bestehenden Bedrohung überzeugt. Andere, zum Sündenbock zu machen, verbarg die eigene Unfähigkeit. Der geschürte Hass auf die kleinere Bevölkerungsgruppe ging so weit, das berufliche Leben zu erschweren und Enteignungen durchzuführen. Den Anfang machten Regeln, die ausgrenzten und Grundrechte außer Kraft setzten. Das Ende brachte das Internierungslager mit dem Erstickungstod in der Gaskammer und dem Entsorgen der Leichen in immer leistungsfähigeren Verbrennungsöfen. Millionen Menschen starben in Folge des Zweiten Weltkriegs. Als verfluchtes Zeichen der staatlichen Gewalt, ist in alten Aufnahmen vielerorts das vorherrschende Hakenkreuz erkennbar.

Dergestalt, spielte in der Symbolik von europäischen Herrschern das Wappentier des Adlers – der in Offenbarung 19 alles Fleisch frisst – die entscheidende Rolle. Das Imperium Romanum mit seinem Aquila-Feldzeichen stand Pate. Der erhöhte Legionsadler ist bis in unserer Regierungszeit das angewendete Sinnbild von Amts- und Befehlsgewalt. Zum Bundesadler modifiziert, sind im Alltag unsere Pässe und Münzen einheitlich markiert. Umgestaltet zum Reichsadler mit Swastika im Eichenkranz in den Fängen zeigte Hitler seinen Machtanspruch. Pfui Teufel!

Die Bestimmung des Teufels ist der Feuer- und Schwefelsee. In diesen werden auch geworfen das Tier und der falsche Prophet, der Zeichen tat und alle verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten. In der Lehre der Allversöhnung gibt es tatsächlich Anhänger, die sich stellvertretend für Hitler taufen lassen, damit Adolf nachträglich gerettet wird. Viel Spaß beim Wiedersehen! Andere liberale Prediger vertreten die Ansicht, mit einem kurzen, nachgesprochenen Gebet vor dem Tod ist es getan, dem Höllenfeuer zu entkommen. Das ist erbärmlich!

Hananja, Misael und Asarja entkamen aus dem Feuer. Ihr Glaubenszeugnis war stärker: “Ob unser Gott , dem wir dienen, uns aus dem glühenden Feuerofen befreien kann und uns vor deiner Hand erretten wird, oder nicht, so sollst du wissen, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, dass du aufgestellt hast!” Ihr ungerechter Richter Nebukadnezar kochte vor Wut. Nach Erteilung des Todesbefehls erschrak der König von Babylon umso mehr, weil er vier Männer mitten im glühenden Feuerofen umherwandeln sah. Ihr Fleisch und nicht einmal das Haar ihres Hauptes wurde versenkt. Die Vision vom Menschensohn kann schrecklich sein oder Erlösung bedeuten. Daniel wird in Kapitel 7 deutlicher:

13 Ich sah in Visionen in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen und er gelangte zu dem Alten an Tagen, und wurde vor ihn gebracht.
14 Ihm wurde gegeben Macht, Ehre und Königtum, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen.

Im Verlauf der Weltgeschichte haben sich große Königreiche abgewechselt, die sich in Kriegen gegenseitig wie Tiere bekämpften. Dazu passt die Beschreibung eines Löwen mit Adlerflügeln, eines Bären mit drei Rippen im Maul, eines Panthers mit vier Köpfen und vier Vogelflügeln, und eines schrecklichen vierten Tieres mit großen eisernen Zähnen und zehn Hörnern, die allesamt aus dem Meer herauf stiegen. Als ob das nicht genug wäre, steigt ein anderes, kleines Horn empor, mit Augen wie Menschenaugen und einem Mund, der große Dinge redete.

Der aufmerksame Bibelstudent sollte an Tier und falscher Prophet erinnert werden. Mir fallen dazu Bilder aus dem Fernsehen mit Rednern ein, die nicht nur den totalen Krieg fordern, sondern große Angst verbreiten. Der Teufel ist der Vater der Lüge. Der Teufel tritt in der Offenbarung in einer falschen Dreieinigkeit auf. Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann (1. Petrus 5, 8).

Zum Schluss vordere ich die Leser auf, nüchtern und wachsam zu sein und zu widerstehen. Demütigen Sie sich unter die gewaltige Hand Gottes, und er wird Sie erhöhen zur rechten Zeit. Werfen Sie alle Sorgen auf den Herrn, denn er sorgt für uns. Allen psychisch Bedrückten und allen, die ihre tägliche Last nicht mehr ertragen können, gibt am Ende Daniel diese Zuversicht:

9 Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und einer, der alt war an Tagen, sich setzte. Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer.
10 Ein Feuerstrom floss und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten, und Bücher geöffnet.
11 Ich sah auf um der großen Reden willen, die das Horn redete, und ich sah, wie das Tier getötet wurde und sein Leib umkam und in die Feuerflammen geworfen wurde.
12 Und den übrigen Tieren wurde ihre Herrschaft weggenommen, und ihre Lebensdauer wurde ihnen auf Zeit und Stunde bestimmt.