Die Memoiren des George W. Bush

Ich erinnere mich gut daran, wie ich mich vor zehn Jahren mit vielen anderen Christen darüber gefreut habe, dass George W. Bush zum Präsident gewählt wurde. Der sich als „wiedergeboren“ bekennende Bruder hatte sich bei dem Chef-Prediger des Weißen Hauses Billy Graham bekehrt, dem Alkohol abgeschworen und sich verstärkt um seine Familie gekümmert. Das ihm entgegen gebrachte Vertrauen der bibeltreuen Christen brachte George W. selbst für die zweite Amtszeit die erforderlichen Wahlstimmen und zudem jede Menge Gebetsunterstützung ein. Darum müsste der verzauberte Schreiber im Nachhinein betrachtet eigentlich zum Schluss kommen, dass Gott die Vereinigten Staaten von Amerika, mit dem gerne in Kirchen Interviews gebenden Präsidenten, über die Maßen gesegnet hat.

Der gegebene Anlass meiner misstrauischen Anmerkungen ist, dass Bush junior, wie viele anderen berühmten Männer, gestern ein Buch veröffentlicht hat, in dem er wichtige Entscheidungspunkte (Decision Points) seiner beschönigten Amtszeit rechtfertigt, was heftige weltweite Kritik herauf beschwor. Glaubt man dem dementierenden, Haare nicht färben lassenden Altkanzler Gerhard Schröder und seinem Ex-Regierungssprecher Heye, ist der Ex-Gastgeber des Weißen Hauses sogar ein Lügner, weil Deutschland nicht wirklich die Unterstützung für den Irak-Feldzug zugesagt hat. Der Obama Unterstützer Colin Powell bereut längst seinen Schandfleck-Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat, bei dem er anschaulich machte, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge. Damals überlieferten die Geschichtsschreiber dank weltweit aktiver Geheimdienste, vor dem unabwendbaren, selbst beschlossenen Kriegsbeginn, das mahnende Geständnis von Ibn al-Sheikh al-Libi, der sich letztes Jahr in Libyen in seiner Zelle erhängt haben soll. Was? Sie verstehen nur Ägypten.

Kein Wunder bei aller anderweitigen Geheimhaltung, denn die erforderlichen Aussagen zur tödlichen Bedrohung Saddam Husseins wurden durch Folter erzwungen, was das eigentlich heikle und entsetzliche Thema ist. So hat das gegen den Terror ankämpfende, gesetzesbrecherische Staatsoberhaupt die mittelalterliche Folterpraxis des Ersäufens (Waterboarding) in seiner Biografie nachträglich legitimiert und zuvor selbst angeordnet.

Amnesty International hin oder her, Christ oder nicht, spätestens jetzt sollte der ein oder andere Leser mit mir gemeinsam ins Grübeln kommen. Die Passionsgeschichte beschreibt ausführlich, wie Jesus Christus gepeinigt wurde, aber dürfen seine Jünger foltern oder zum Schwert greifen? Bei solchen Fragen wird man schnell als Pazifist bezeichnet, schließlich werden Verteidigungskriege gegen die Achse des Bösen in der Koalition der Willigen für notwendig erachtet, wie das jüngste Beispiel der Truppenaufstockung in Afghanistan zeigt – von Vietnam will heute sowieso kein US-Diplomat sprechen. Nun ja, es handelt sich hier um die neu aufgelegten Memoiren des obersten Glaubensbotschafters und immunen Interessenvertreters Bush junior.

Apokalypse Now – Enthüllung jetzt. Umso ärgerlicher, wenn provilierungssüchtige Internet-Domänen wie WikiLeaks Antikriegsfilme von mordenden, hämischen US-Hubschrauberbesatzungen ins Netz setzen, oder die asozialen Soldaten selbst so blöd sind, Menschen verachtende Gefängnis-Bilder, wie von Abu Ghraib zu schießen. Dumm für den Kompetenzen überschreitenden Präsidenten Bush, dass der eigene Oberste Gerichtshof bereits 2006 das Urteil fällte, dass das Gefangenenlager Guantanamo gegen die amerikanische Verfassung und Genfer Konvention verstößt. Krieg ist halt ein schmutziges Geschäft, bei dem Männer gefoltert, Frauen vergewaltigt und Kinder ermordet werden; wenn kümmern schon mehr als 100.000 tote Iraker. Schuld sind die anderen; nicht nur die Deutschen sollten im letzten Jahrhundert gelernt haben, dass zurück geschossen werden muss bzw. es im neuen Jahrtausend weitere Terror-Anschläge zu verhindern gilt.

So oder so ähnlich begründet der überaus intellektuelle, Longhorn fingernde, grinsende Texaner seine über Leben und Tod entscheidenden Handlungen, womit ich auf die Todesstrafe zu sprechen kommen will. Eine Auge um Auge Entscheidung bei der Gouverneur Bush Rekord verdächtige 152 Mal die Gnade verweigerte.

Selbst das Gnadengesuch von Papst Johannes Paul II. konnte 1998 nicht verhindern, dass mit Karla Faye Tucker, die erste Frau nach 135 Jahren exekutiert wurde, und zwar in dem Bundesstaat des mit Spitznamen Dubya genannten Gouverneurs – dessen Führerschein anno dazumal wegen Alkohol entzogen wurde. Dabei hatte die bereuende, einst drogenabhängige Mörderin durch ihr Zeugnis und ihre Predigten für eine Erweckung in ihrem Gefängnis gesorgt. Karlas Aussage in einem ihrer letzten Gespräche mit Fernsehgröße Larry King, dass ihr Leben in Gottes Händen liegt, imitierte und interpretierte die sich für einen Gott haltende Witzfigur im Talk Interview später spöttisch lächelnd, als „Bitte töte mich nicht“- Anflehen. Was dabei heraus kommt, wenn der gegen verschlossene Türen Angehende, von der Bevölkerung als schlechtester Präsident Angesehene, zum Fürbitter wird, der seinen Gott im Gebet sucht, kann sich jetzt jeder selbst denken oder nachfolgenden kurzen Bericht anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=ZaoUloApZdo

Um bei routinemäßiger Götteranbetung zu bleiben, finden sich auf YouTube auch jede Menge Clips über sture Querschädel im Zusammenhang mit Bones and Skulls (Schädel und Knochen Studentenverbindung) und Bohemian Grove (Eulensymbol-Sommerlager der Reichen und Mächtigen). Dabei möchte ich betonen, dass ich nicht alles abnehme, was die vor der Neuen Weltordnung warnenden Alex Jones oder David Icke behaupten. Ferner bin ich auch kein Bush-Hasser wie Michael Moore, dessen hitzige Dokumentation über 9/11 einen hilflosen Präsidenten im Klassenzimmer, mit dem Kinderbuch in den Händen, zeigt. Denn ich halte für gesichert, dass ein Flugzeug und nicht eine Rakete ins Pentagon krachte und die Zwillingstürme nicht zusätzlichen Sprengstoff von der eigenen Regierung zum Einsturz benötigten. Aber ich habe, wie mein Vorbild Jesus Christus, eine große Abneigung vor religiösen Heuchlern und warne vor dieser Otternbrut.

Darum möchte ich als Resümee die Israel-Pilgerreise des von verfeindeten Moslems als Kreuzritter angesehenen Kriegsverbrechers betrachten. Bemerkenswerter Weise traf der ölvorstehende Nationalgardist G.W. den kriegsversehrten, verbündeten Nahost-Sondergesandten Tony Blair, der kurz zuvor überraschend mit einem symbolischen Papst-Händedruck zur römisch-katholischen Kirche übertrat. In Bushs 500-seitigen Memoiren lernen wir staunend, dass der Frieden im Nahen Osten zwischen Olmert und Abbas bereits eine im Geheimen ausgehandelte, beschlossene Sache war. Schade, dass der Normalbürger nicht erfährt, welche Zeremonienmeister und Freimaurer-Brüder sich zu dieser Zeit in der als Loge genutzten, dunklen Zedekia-Höhle (benannt nach flüchtendem, aufsässigem König der von Nebukadnezar II. geblendet wurde) unter der Altstadt von Jerusalem getroffen haben. Die letzten Worte des im Besuchsjahr 2008 öffentlich vor der Knesset sprechenden US-Präsidenten für das Licht der Nationen lauteten, dass die mächtige, ewig andauernde Demokratie für immer damit rechnen kann, die USA an ihrer Seite zu haben. Bei all den wiederkehrenden Freundschaftsbekundungen sei angemerkt, dass in Sacharia 12, Joel 4 und Hesekiel 38 genau das Gegenteil steht. Diese Prophezeiungen haben führende orthodoxe Juden veranlasst, eine Schriftrolle für Bush zu verfassen (Megillat Bush), die eher als Fluch für den Fürst von Meschech und Tubal, sowie Chef der Armeen Amerikas angesehen werden kann. Selbst der charismatische, in Jerusalem verstorbene Bibellehrer Derek Prince weissagte vor Jahren wiederholt, dass die USA ihre Weltvormachtstellung wegen ihrer Land gegen Frieden Politik, genauso wie zuvor Palästina-Mandatsträger Großbritannien, verlieren werden.

Als Ergänzung zu alledem wurde am Ende der Bush-Ära für das im König David Hotel nächtigende Präsidentenehepaar das Licht der Jerusalemer Straßenbeleuchtung ausgeknipst, damit sie den Sonnenaufgang besser beobachten können. Augenscheinlich hat das Kappa Alpha Theta Studentenmitglied Laura den von China aufgehenden hellen Morgenstern besser erkannt, als ihr eingefleischtes, temporäres Delta Kappa Epsilon Geheimbundmitglied. Korrelativ aus dem Herzen sprechend (Spoken from the heart), steht die First Lady in ihren 2010er Memoiren zu ihren nicht wieder gut zu machenden Fehlern, auch wenn Astrologen das Überfahren von Stopschildern und deren tödlichen Unfallfolgen mit der 1963er Konstellation von Venus begründen und Gott ihren Hilfeschrei nicht erhört hat.

Viel Rauch um nichts?

Die Demonstranten und Fernsehkameras sind wie verschreckte Tauben vom sich nach der Welt ausstreckenden Kirchenzentrum in Gainesville/Florida abgeflogen. Den einzigen Rauch, den der Unruhestifter und Rowdy Terry Jones noch aufwirbeln lässt, ist der der Düsentriebwerke auf dem Rückflug von der versuchten Moschee-Verlegung in New York oder die Abgase, die seine Harley-Davidson verbreiten. Der am Telefon alarmierte amerikanische Verteidigungsminister Gates und schier die ganze Welt atmen auf, weil der hitzige Provinzpastor seine Pläne der Koranverbrennung offiziell abgeblasen hat. Im fernen Afghanistan wurde schon mal das Bild des Salem Aleikum wünschenden obersten Befehlshabers Barack zerstört oder die aus 50 Pentagrammen und 13 Streifen bestehende Besatzerflagge verbrannt, aber sonst sieht es so aus, als ob viel Rauch um nichts gemacht wurde. Im Nachhinein fragen sich nämlich die Journalisten, ob der Möchtegerndoktor überhaupt soviel Aufmerksamkeit in den Medien verdient hat. Denn in der Vergangenheit sorgte der groß gewachsene, schnauzbärtige Missionar, der 1978 nach Deutschland kam, nur für kleinere Schlagzeilen, da das Amtsgericht Köln 2002 das Führen des hier nicht zulässigen Ehren-Doktortitels mit EUR 3.000,- bestrafte und der angegriffene Theologe sich vor dem amerikanischen Kongress gemeinsam mit der Scientology Kirche über die Verfolgung in Europa beklagte.

Umso zufriedener wird der Seelenzustand des egozentrischen, narzisstischen Predigers sein, der endlich erreicht hat, dass seine Reden weltweit verbreitet werden, und das nicht nur auf dem gemeindlichen YouTube-Kanal. Dazu passt aktuell, dass das singende Pendant Lady Gaga mit ihrem provozierenden, skandalösen Auftreten im Fleisch-Bikini oder anderen exzentrischen Kleidern in der Vogue bzw. bei den MTV Video Music Awards für ein jegliches Tabu brechendes Aufsehen sorgte. Die eigene Tochter Emma und der Mitbruder Guido halten Terry zwar ebenfalls für gaga – verrückt, doch selbst dieses obskure Personenbild wird beim Marketing des bisher unbeachteten Buches „The Islam is of the devil“ eher nützlich sein. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,716837,00.html

Nun sind die Propheten vor Urzeiten auch nicht gerade zimperlich aufgetreten und trugen oft ein ungewöhnliches Erscheinungsbild, darum stelle ich mir die Frage, ob der sich für Mose haltende Daddy vielleicht doch einen Auftrag von Gott erhalten hat. Immerhin berichtet das 19. Kapitel der Apostelgeschichte von einer Bücherverbrennung und Gideon kostete es fast sein Leben auf Geheiß des Herrn den Baalsaltar samt Asherabild zu zerstören (Richter 6). Nur die öffentlich in Ephesus in Rauch aufgegangen Zauberbücher gehörten auch zuvor den neu bekehrten Nachfolger Jesus, die mit deren Zerstörung ein Zeichen der Buße setzen wollten. Man kann wohl davon ausgehen, dass der vermittelnde Iman Mohammed Musri die 200 Korane nicht für Terry Jones besorgt hat. Was für einen Sinn macht es also erst Bücher zu kaufen, um sie dann zu verbrennen? Damit wird ja die weltweite Verbreitung sogar noch finanziell unterstützt. Ich möchte kein Gerichtsurteil über den Jesus als einzigen Weg bezeichnenden Pastor fällen, der in Interviews Moslems, Juden und Homosexuelle in die Hölle verdammt, wohl wissend, dass alleine Gott die im Buch des Lebens geschriebenen Namen kennt. Aber wenn Gott wirklich zu ihm gesprochen hat, warum bläst der für Verwirrung sorgende, radikale Islamhasser die Aktion wieder ab? Wer sich mit der Person von Terry Jones näher beschäftigt wird auf schlechte Früchte und viel Unheil stoßen, das er in der CGK- Christlichen Gemeinde Köln angerichtet hat.

http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[action]=detail&news[id]=3215

Heute ist es mir peinlich, dass ich vor 15 Jahren selbst zur CGK nach Köln gepilgert bin, um an einer Glaubenskonferenz teilzunehmen, bei der mein Pastor als Gastredner von Terry Jones eingeladen war. Peter Wenz schämt sich inzwischen genauso, wie er im letzten Gottesdienst im Gospel Forum in Stuttgart bekundet hat. Nachdem der Leiter der BGG- Biblischen Glaubensgemeinde sich sogar für das nicht mit dem Christentum vereinbare Verhalten entschuldigt hat, bleibt zu hoffen, dass sich in Zukunft das dominante, manipulierende Verhalten des unantastbaren Gesalbten nicht in anderen charismatischen Gemeinden wiederholt.

Das Ende der Loveparade

„Sie wollten zur Party und erlebten die Hölle“, ist eine der häufigsten Schlagzeilen zum tragischen Tod von 19 Menschen am Eingang einer Unterführung in Duisburg. Neben dem riesigen Besucherstrom ist die größte Tanzveranstaltung der Welt zumindest in Deutschland endgültig ins Stocken geraten. Nun stellt sich die Warum-Frage, und es beginnt die Suche nach den Schuldigen. Verschiedene Journalisten sammeln indes Beweise und fordern den Rücktritt von Verantwortlichen, die vorheucheln nicht gewarnt worden zu sein. Einen besonderen Spiegel hat uns allen RTL am Sonntag Abend vor die Augen gehalten, indem ein hautnaher Report von der Massenpanik, bis hin in die Rettungsklinik, aufgezeichnet wurde. Leider regiert viel zu oft die Geltungs- und Gewinnsucht über den Menschenverstand, sonst hätte die Veranstaltung mit viel zu geringen Kapazitäten und lediglich einem Tunnel-Zugang zum Gelände nie genehmigt werden dürfen. Die zunehmende Kommerzialisierung war in den Jahren zuvor neben der Müll- und Umweltbelastung einer der häufigsten Kritikpunkte, die die Technoparade dreimal ausfielen ließen. Jetzt hat der ganze Spaß ein Ende, denn mittlerweile will sicher keine Versicherung mehr die Veranstalterhaftpflicht übernehmen. Ich bin gespannt wie viel Geld die AXA an die Opferfamilien bezahlt.

Die Frage, die mich mehr beschäftigt ist jedoch, was mein Meister Jesus zu der ganzen Situation und dem Warum lehrt. Vielleicht würde er ja, wie mehrmals geschehen, eine Gegenfrage stellen. Ich denke an Lukas 13, 4: „Oder jene 18 auf die der Turm von Siloah fiel und sie tötete; meint ihr, dass diese schuldiger waren, als alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnten? Nein, ich sage euch, wenn ihr nicht Buße tut werdet ihr genauso umkommen.“

Als es in einem anderen Fall um Schuld und Sünde ging, gab Jesus folgenden Ratschlag an die beim Ehebruch ertappte Frau, die vor der Steinigung stand: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!“

Heutzutage ist Ehebruch mehr ein erstrebenswertes Abenteuer, als ein Vergehen, und Frauen, die auf der Straße ihre Brüste entblößen, gibt es beileibe schon seit der französischen Revolution 1789. Die berühmte Marianne, die peut-etre eine durch die Straßen getragene Kurtisane war, fand sich sogar 200 Jahre später auf der 100-Francs-Note wieder, und das Gründungs-Motto Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit verwandelte sich 1989 in Berlin zu Friede, Freude, Eierkuchen. „The Art of Love“ – die Kunst der Liebe führt uns nach Duisburg zurück und mich zur Überlegung, um welche Liebe es sich bei dem Liebes-Umzug drehte.

Eros ist die sexuelle Liebe und das Verlangen, die meiner Meinung nach beim ekstatischen Technotanz und der freizügigen Kleidung in kunstvoller Weise zum Ausdruck kommen. Neben dem griechischen Liebesgott ist Eros ein Lebensinstinkt der zur Selbsterhaltung treibt. Gerade das war der Auslöser und das Hauptproblem des tierischen Herdenverhaltens, welches zum egomanischen Niedertrampeln bzw. Zerquetschen von 19 kostbaren Seelen führte. Der Teufel ist gekommen zu stehlen, zu würgen und zu töten (Johannes 10, 10). In der griechischen Religion wird Pan mit satanischem Pferdefuß oder gespaltenen Schafsklauen dargestellt, weil er der Herden- und Hirtengott ist. Das Teuflische einer Massenpanik ist, dass sich Menschen in tierischem Selbsterhaltungstrieb ungewollt gegenseitig umbringen.

Im Gegensatz dazu ist Agape die göttliche Liebe, die sich zu 100 Prozent selbst opfert, ganz wie es Jesus am Kreuz für alle Sünder tat, indem er als unschuldiges Lamm, die Sünde der Welt trug.

Zum Schluss stelle ich mir die viel gestellte Frage, warum die künstliche Liebesparade beim Bekanntwerden der Todesfälle nicht aufgelöst wurde. War es wirklich die Furcht vor einem weiteren Unglück, oder ist nicht die egoistische Partylaune wichtiger? Anstelle still und friedlich heimzugehen feierten viele Tänzer im Ohren betäubenden Lärm weiter, als wäre nichts geschehen. Darauf angesprochen meinte ein sichtlich angeheiterter Muskelprotz die Probleme, die sich anderen eingebrockt haben, gingen ihn nichts an. Zur Buße/Umkehr gehört auch Anteil nehmende Trauer, die bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sichtbar wurde, aber Fernsehmoderator Peter Hahne in unserer heutigen Spaßgesellschaft immer mehr vermisst. Schluss mit lustig – ein Volk geht zugrunde an mangelnder Erkenntnis, aber das Erkennen eigener Fehler führt zur Besserung.

Gottschalk am Pfingstsonntag

Wieder einmal strahlte Gottschalk millionenfach in unsere Wohnzimmer. Um der madrilenischen Fussballkonkurenz auf dem hohen Ross aus dem Weg zu gehen, diesmal an einem Sonntag, mit einer abwechslungsreichen High-Definition-Champion-Show aus der Stierkampfarena in Palma de Mallorca. An den küssenden, mehrsprachigen Wirbelwind Michelle Hunziker, die auf dem Esel oder mit abgefallenen Reitgefährten daherkommt, habe ich mich längst gewöhnt, aber welche feurige Zunge stimmte der ungläubige Thomas zu Beginn an? „Lieber Gott, guck auf dieses Knie – du hast jetzt zwei Stunden“, hob Gottschalk seine Arme wiederholt gen Himmel, obwohl ihm der nicht an ein Wunder glaubende Michael Ballack wegen diesem Fauxpas schier selbst die Hände aufgelegt, oder mit dem lädierten Fuß ins Knie getreten hätte, denn die Deutsche Nation wusste längst, dass es sich um sein rechtes Sprunggelenk handelte. Irren ist menschlich, deshalb mochte ich nicht wie ein Erzengel Strafgericht halten oder gleich einem moabitischen König zum Fluch verleiten, sondern verfolgte im Familienkreis brav weiter die Gespräche, Wetten und Showeinlagen.

Nachdem die zweistündige Gottesfrist über die Moderatoren verstrich, ließ sich der fette Frauen begrabschende Gottschalk von der zweideutigen Cindy aus Marzahn in die Knie bzw. Arme zwingen, sowie die Stullen schmatzende, dünne Hunziker vom doppelzüngigen Dieter Bohlen zu einem speziellen „I love you“- Stehblues anheizen, wodurch die Arena hörbar in Erregung versetzt wurde. Selbst mein eigenes Blut geriet in Wallung, was nicht unbedingt an den angedeuteten Seitensprüngen lag. Trotz hell scheinendem Mond war die Finsternis vollends in das kolossal beleuchtete Coliseo Balear eingekehrt, ohne dass die Vielzahl der Zuschauer dies bemerkte. Meine Frau und ich meinten jedenfalls, eine singende Hexe zu gewahren, die andauernd die Leute verzauberte und den Teufel gar als Daddy verehrte, denn die weibliche schwarze Soulstimme verkündigte laufend „I put a spell on you, because you´re mine“. Als Englischübersetzer und Okkultismusexperte fragte ich mich, wie man im öffentlichen Fernsehen wiederholt solche Wicca-Liebes-Flüche durchs Mikrofon blasen kann, um dazu jede Menge unsinnigen Applaus aus der Volksmenge zu ernten. Also recherchierte der voreingenommene Schreiber, was es mit dem Song auf sich hat und wer diese Joss Stone ist. Den Wiki-Artikel durch schmökernd könnte man schnell Entwarnung geben, denn der vom betrunkenen Screamin’ Jay Hawkins 1956 aufgezeichnete Song wurde inzwischen dutzende Male, wie beispielsweise von Marilyn Manson, gecovert. Zunächst verbannten Radiostationen das vulgäre Lied, weil man im damals konservativen Amerika Hawkins Bühnenschows mit Schlangen, Totenschädel und dem selbst aus dem Sarg aufstehenden Schockrocker noch ablehnte. Da sich die Zeiten schnell ändern und Vampire sowieso in sind, regt sich heutzutage kein Lebenskraft ausgesaugtes Kind, über den Hocus Pocus Disney Film, mit der singenden Hexe Bette Midler, auf, die sich des „Ich lege ein Zauber auf dich, denn du bist mein“- Liedes ebenso angenommen hat, wie Joscelyn Eve Stoker alias Joss Stone. Letztere filmschauspielende Sängerin mit dem Kreuz-Tattoo über dem Barfußzeh, mimte zunächst eine engelhafte Kräuterhexe in dem Fantasiestreifen Eragon, bis sie sich als Lesbe Stephanie mit einem aufregenden Zungenkuss im Fernsehen versuchte, den man schon zwischen dem heiligen Aktmodell Madonna und ihrer jungfräulichen Kabbalah-Klosterschülerin Britney Spears bei diversen Preisverleihungen beobachten konnte. Womit sich der Kreis zu Thomas Gottschalk, der das unglaubliche Prinzessinnen-Helden-Duo schon bei den Proben zuvor gehört hat, wieder schließt, denn wetten dass all diese bezaubernden Idole ebenfalls schon im Zweiten aufgetreten sind.

Gedanken und Fragen zu Ostern

Um mehr über Ostern zu erfahren stellt sich zunächst die Frage wie das Fest entstanden ist. Mich von süßen Schokoladenhasen und bunten Ostereiern abwendend komme ich schnell zum Schluss, dass das Fest einen christlichen Ursprung haben muss, da die Auferstehung des Herrn Jesus Christus gefeiert wird. Interessanterweise haben unterschiedlichen Konfessionen auch verschiedene Zählweisen wann die Tage beginnen. Nun ist mir der Zeitpunkt, der sich alljährlich nach dem Mondkalender verschiebt, nicht so wichtig, denn ich teile mit vielen anderen geknechteten Arbeitern die Freude an vier freien Tagen. Das kommt dem wahren Anlass schon näher, denn der Ursprung liegt im Gedenken an den Auszug aus Ägypten. Das Feiern des Passah (Schlachten des Lammes und Vorübergehen des Racheengels) und des Festes der ungesäuerten Brote (Auskehren des Sauerteigs und schnell folgende Flucht) wird schon im Alten Testament in der Torah (den 5 Büchern Mose) angeordnet.

Die Evangelien durchleuchtend sieht es so aus, als ob der Jude Jesus sich auch an die Ordnungen des Tanach (hebräische Bibel) gehalten hat, denn er gab Anweisungen für das Pessach-Gedenken. Die Passionsgeschichte beginnt mit der Reservierung und Vorbereitung des Obersaales für das letzten Abendmahl durch die Jünger (Markus 14, 15). Die vier schriftlichen Überlieferer der Guten Nachricht haben einen besondere Sorgfalt darauf gelegt Details und Zeitpunkte, die zur Festnahme, Verurteilung, Kreuzigung und Auferstehung führten, genau zu beschreiben, worauf im folgenden eingegangen wird. Zunächst einmal möchte ich rückwärts zählen, denn ein bestimmter Wochentag wird von Johannes (Kapitel 20 Vers 1) genau beschrieben:

An dem ersten Wochentag aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Felsengrab und sieht den Stein davor weggenommen.

Der Morgen des erste Tages der Woche, an dem Jesus zuerst Maria Magdalena erschienen ist, folgt auf den siebten Tag, den Sabbat, und ist folglich ein Sonntag. An diesem Tag begegnet der Auferstandene auch den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus, die behaupten es wäre schon der dritte Tag nach seinem Tod (Lukas 24, 21), was mit der Aussage übereinstimmt, dass Jesus am dritten Tag auferstehen wird (Matthäus 16, 21 und 17, 23). Nun habe ich aber ein Problem, wenn ich von Sonntag früh 5 Uhr auf Freitag 15 Uhr (9. Stunde) zurück rechne, denn ich komme nur auf etwas mehr wie anderthalb Tage. Aber wie kann sich so ein offensichtlicher Karfreitags-Rechenfehler über die Jahrhunderte halten? Nun, die Bibel sagt, dass nach der Kreuzigung ein Sabbattag – Freitag? – folgte (Johannes 19, 21), weshalb Jesus vom Kreuz genommen und den zwei Schächern die Füße gebrochen wurden, damit sie ebenfalls sterben und vor Sonnenuntergang (der jüdische Tag beginnt mit dem Abend), dem Eintreten des Arbeitsverbotes, bestattet werden können.

Wer die jüdischen Feste studiert stößt auf folgende Stelle aus Leviticus 23, 5 ff:

Am vierzehnten Tag des ersten Monats, gegen Abend (bei Dämmerung – zwischen Sonnenuntergang und Nacht), ist das Passah des HERRN.

Und am fünfzehnten Tage desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote des HERRN. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen.

Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten, da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten … (siehe auch Exodus 12, 16 u. 17)

Das Fest der ungesäuerter Brote war ein heiliger Feiertag an dem nicht gearbeitet werden durfte, also ein ganz spezieller Sabbat, der nach Jesu Kreuzigung ab ca. 18 Uhr am Donnerstag anfing.

Die Dämmerung des Mittwoch Abends war der Beginn des von Jesus eingesetzten Abendmahls, aber die Schriftgelehrten in Johannes 18, 28 feierten mit dem Großteil der Bevölkerung das Pessach am nächsten Kalendertag (Donnerstag) unserer Zeitrechnung und schlachteten die Passahlämmer folglich zeitgleich mit Jesu Kreuzigung am 14. Nissan! Warum? Weil bis heute die Dauer der Festtage unterschiedlich ausgelegt wird. 7 Tage in Israel aber 8 Tage bei Juden in der Diaspora, die vor Jahrtausenden nicht genau die Jerusalemer Mondzeiten bestimmen konnten!

Übrigens fällt dieses Jahr das jüdische Pessachfest (Beginn 29.03.10) und das christliche Osterfest (Schreibdatum Ostersonntag, 04.04.10) fast zusammen.

Bleibt noch folgende Frage zu lösen. Warum sagt Jesus er würde drei Tage und Nächte im Schoß der Erde bleiben, so wie Jona drei Tage und Nächte im Bauch des Fisches war (Mt 12, 40)? Ist das ein Fall wo sich die Bibel widerspircht, weil drei volle Tage der „am dritten Tag“- Auferstehungs-Prophetie entgegen gesetzt werden? Meine Erklärung dafür ist, dass der Sturm über Jesus bereits einbrach, als er im Garten Gethsemane allein gelassen betete und die Finsternis vollends ausbrach als er gefangen genommen wurde, also in der Nacht des 14. Nissans (zwischen Mittwoch und Donnerstag). Die passende Stelle dazu ist die Gefangennahme in Lukas 22, 53: Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.

Wer den Gedanken nicht zustimmen will, kann gerne Trost beim örtlichen Geistlichen holen, der auf Traditionen beharrend behaupten darf, dass Matthias Ruf voll vielen Sinnierens von Sinnen ist.

Ist Gott im Erdbeben?

Die unfassbaren Erdstöße von Port au Prince haben neben Haiti fast die ganze Erde erschüttert und so eine große Welle der weltweiten Hilfeleistung ausgelöst. Die passende christliche Jahreslosung 2010 lautet: Euer Herz erschrecke nicht (werde nicht bestürzt oder erschüttert), vertraut in Gott und glaubt an mich (Johannes 14, 1). Gemeint ist Jesus, dessen Name eine katholische Frau bei ihrer Befreiung immer wieder gepriesen hat, nachdem sie sieben Tage betend unter den Trümmern der nationalen Kathedrale verschüttet war. Beim Erschütterungsausbruch liefen die verängstigten Menschen auf die Straßen und riefen übereinstimmend zu Jesus (Namensbedeutung: Der Herr rettet) und zu dem guten Gott (französisch: Bon Dieu). Nicht nur wegen tausenden von Toten berichteten die Zeitungen von einem apokalyptischen Erdbeben oder von dem biblischen Ausmaß. Als Leser der Offenbarung habe ich herausgefunden, dass das Wort Erdbeben dort sieben Mal vorkommt und im sechzehnten Kapitel bei der letzten, gleich zweifachen Erwähnung von einem so großen Erdbeben die Rede ist, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem die Menschen auf der Erde sind. In der Lehre über das Ende der Zeit spricht Jesus gleich in drei Evangelien davon, dass Erdbeben und Hungersnöte ein Zeichen davon sind.

Ist Gott nun im Erdbeben oder sind sie Folge seines Zornes? Das Alte Testament prüfend fällt mir auf, dass in 1. Könige 19 betont wird, dass Gott bei der Begegnung mit Elia nicht im aufrüttelnden Erdbeben war, sondern in der Stimme eines leisen Säuselns. Der nachfolgende Auftrag an den zu Tode geängstigten Propheten lautete drei bedeutsame Männer, die das Gottesgericht vollziehen sollten, in ihre Ämter einzuführen. Wer die Geschichte von Noahs Arche aus dem Kindergarten kennt oder Sodom und Gomorra im Religionsunterricht behandelt hat, musste sich damit auseinandersetzen, dass Gott durch Naturkatastrophen straft. Da man sich mit solchen negativen Gedanken im Zuge der Aufklärung nicht mehr beschäftigen wollte, löschten atheistische Psychologen die Vergangenheit aus und gaben ungeliebten Kindern einfach einen neuen Namen. So mutierte z.B. die an Gott erinnernde Sodomie zur liebenswerten wissenschaftlichen Zoophilie. Abschreckende Fotos aus der Bild Zeitung von einem Lamm aus der Türkei mit menschlichen Gesichtszügen oder einem Zicklein in Afrika mit humanem Embryo-Kopf sind dann wohl eher bearbeitete Montagen als zur Umkehr mahnende Fehlbildungen. (http://www.bild.de/BILD/news/mystery-themen/2010/01/mischwesen/schaf-mit-menschen-gesicht-in-tuerkei-geboren.html )

Im Altertum gab es beim Großteil der Bevölkerung keinen Zweifel, dass ein Gottesgericht über Pompeji mit dem explodierenden Vesuv ausgebrochen war, und im Mittelalter machten Schuldzuweisungen selbst vor obersten Stellen nicht halt, als die Pest ausbrach. Aber wehe der Person die bei Naturkatastrophen heute noch religiöse Unheils-Vermutungen öffentlich äußert. Dies zeigt die Reaktion auf das Interview einer buddhistischen Hollywoodschauspielerin, die von einem negativen Karma über China im Zusammenhang von Tibet sprach. Nein, das 88 Tage vor den Olympischen Spielen in Peking 2008 ausgebrochene Erdbeben in Sichuan kann unmöglich etwas mit dem unnetten Verhalten der Regierenden zu tun haben. Dann müssen halt, wie jetzt bei Avatar (unterdrücktes Volk wird befreit), Filme gestrichen werden, was „der öffentliche Feind der Menschheit“ Sharon Stone selbst erfahren musste. Eine ähnliche Tragödie mit Spitzenpolitikern erlebte der Texanische Pastor John Hagee, der sonst in Fernsehpredigten republikanische Präsidenten oder Amtskandidaten über den Klee lobt. Der verbündete Prophet wurde überraschend aus dem Unterstützerkreis von John McCain geschmissen, weil er furcht- und mitleidslos behauptete, dass der Holocaust gottgewollt war und die durch Hurrikan Katrina verursachte Katastrophe von New Orleans ein reinigendes Gericht für deren Sünden (Schwulenparaden, Hexen- und Voodoozaubereien) darstellte. Igitt, nein so was. Dagegen verniedlichen die USA und ins besonders Disney den Aberglauben in ihren Kinderfilmen, indem sie beispielsweise mit „Küss den Frosch“ in einem gelungenen Zeichentrick die unreinen Geister in unsere Wohnzimmer geradezu einladen.

Um auf die Geschichte Haitis zurückzukommen wurde die Frage gestellt, warum das arme Land, das für seine Voodoo-Praktiken weltberühmt ist, unter den Manipulationen seiner korrupten Diktatoren so mächtig leiden musste? Den nächsten Sündenskandal löste diesbezüglich kürzlich der Saatglauben reiche US-Fernsehprediger Pat Robertson in seinem 700 Club aus. Seine Erklärung ist, dass die Haitianer so leiden, weil sie im 18. Jahrhundert einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben, um die französischen Kolonialherren los zu werden.

„Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern?“, fragten die Jünger ihren Lehrer, weil sie durch die Thora einen Fluch vermuteten. Doch Jesus antwortete, dass weder der Blindgeborene noch seine Eltern gesündigt haben, sondern die Werke Gottes an ihm offenbart werden sollten. Als es um die Schuldfrage des umgestürzten Turms von Siloa ging, der 18 Menschen in den Tod riss, erklärt Jesus in Lukas 13, dass es uns alle genauso treffen kann, wenn wir nicht Buße tun. Sünder in der Hand eines zürnenden Gottes war im 18. Jahrhundert eine berühmte puritanische Bußpredigt von Jonathan Edwards mit großen Auswirkungen, die Erweckungsprediger heutzutage lieber vermeiden. Erfahrungsgemäß wollen die Leute gerne Zeichen und Wunder sehen, aber nichts von der Hölle oder dem kommenden Gericht hören. Leider ist es aber so, dass unsere Erde, die im Innern ein Feuerball ist, sich immer wieder zur Hölle verwandelt. Was ist nun die abschließende Antwort auf all die Erschütterungen und den Zorn Gottes?

Johannes 3, 14-17: Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, also muss des Menschen Sohn erhöht werden, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Des lieben Friedens wegen

Stolz verkündigt die Bild Zeitung heute, dass ihre angreifenden Afghanistan-Enthüllungen für den Abgang des Ex-Verteidigungsministers Jung sorgten. Dabei schien der attackierte Franz Josef, unser neuer Arbeitsminister, die nötige Unterstützung der allmächtigen Kanzlerin zu haben, die auf journalistische Nachfragen sitzend beteuerte ihren Kabinettskollegen zu vertrauen, auch wenn diese einmal in Parteispendenskandale verwickelt waren. Die politische Vergangenheit wiederholt sich sowieso nicht laut Chefstrategin Merkel, die sich während des Wahlkampfes im Kinderkanal schon mal gewünscht hat zur Kröte zu reinkarnieren. Bei dem staatskünstlichen Schachspiel kalkulierte die verdutzte Dame diesmal nicht mit in den Brunnen gefallenen Schwarzgeldern, da diese Dank ihrer Gipfeltreffen mit Küsschen gebenden Märchen-Königen durch die „New Financial World Order“ in Zukunft terrorwirksam bekämpft werden. Auch brauchte Frau Doktor rerum naturalium sich im Innern nicht den Kopf über verfassungswidrige Einsätze des Militärs zu zerbrechen, wenn z.B. ohrenbetäubende Düsenjäger zur besseren Beobachtung des G8-Gipfels über die Köpfe einer demonstrierenden Menge in Heiligendamm tosen oder hypothetisch auf obersten Befehl ein entführtes Passagierflugzeug abschießen, dass sonst in den Bundestag kracht. Nein, ausgerechnet die gegnerischen Bauernopfer einer von Oberst Klein angeforderten Tanklasterbombardierung am Hindukusch kosteten die Positionen von Bundeswehr-Generalinspekteur Schneiderhahn, von Staatssekretär Wichert und schlussendlich vom verteidigungslosen CDU-Minister Jung, die allesamt wie ein Läufer, Springer oder Turm selbst taktisch vom Spielfeld entfernt wurden. Des lieben Friedens wegen…

Die guten Deutschen haben wirklich Moral! So wurde in den Medien immer wieder betont, dass wir nicht Krieg führen, sondern nur unseren US-Verbündeten bei Aufklärungszwecken helfen und dabei Präsident Karzei Entwicklungshilfe leisten. Gott sei es geklagt, dass dabei unsere tapferen Soldaten, für die nach Eingebung des Lourdes-Wallfahrers Franz Josef Jung jüngst ein Ehrenmal in Berlin eingeweiht wurde, im Kampfeinsatz gegen die verbrecherischen Taliban-Terroristen, ihr Leben lassen. Dieses alt hergebrachte, Heldenorden verleihende, staatsmännische Heuchlertum mit dem Krieg erinnert mich an den lügenden Friedens-Nobelpreisträger Obama, der im Wahlkampf hoch und heilig versprach die Soldaten innerhalb von 6 Monaten aus dem Irak heim zu holen und es als Rechtsanwalt nach einem Jahr immer noch nicht geschafft hat, die Vorgaben seines Obersten Gerichts zu erfüllen, nämlich Guantanamo zu schließen.

Kommen wir zurück in heimische Gefilde und zu unserer eigenen Geschichte. Nachdem ein ganzes Volk in Demut gelobte, dass von Deutschland nie wieder Krieg ausgehen soll, versicherte Magistral-Großkreuzritter Konrad Adenauer 1956: „Einziges Ziel der Wiederbewaffnung ist es, zur Erhaltung des Friedens beizutragen.“ Die sprachlose Marmorbüste des vergötterten Trägers des höchsten Verdienstkreuzes im Walhala-Tempel zu Regensburg kann Franz Josef nicht mehr verteidigen, denn der junge leibhaftige, feuernde bayerische Verteidigungsminister zu Guttenberg war die entscheidende Kraft für den schnellsten Minister-Abgang der Deutschen Geschichte. Alles des lieben Friedens und möglicherweise der eigenen Stellung wegen. Wiewohl unschuldiges Blut an unseren Händen klebt, ist nach den sühnenden Personalrochaden vermeintlich Ruhe im Land eingekehrt, denn selbst die aufdeckende Bild Zeitung tituliert nun Zufriedenheit mit dem reizenden, 32-jährigen Gesicht der kinderlosen Mutter der Nation, Kristina Köhler, die sich im BND-Untersuchungsausschuss zum Irak-Krieg einen Namen gemacht hat.

Ich meine jetzt kommt viel Arbeit auf Ursula von der Leyen zu und auch für die planende Personalreferentin Angela Merkel wird es weiter viel zu tun geben, will sie den Frieden in ihrem Unternehmen, Deutschland oder der EU erhalten.

Kommissar Oettinger lässt schön grüßen.

Und wieder scheiden sich die Geister

Nach der Festnahme des mehrfach ausgezeichneten Regisseurs Roman Polanski wegen eines vor 32 Jahren begangenen Kindesmissbrauchs erhitzen sich die Gemüter. Zunächst einmal protestierten erfolglos die empörten Außenminister von Frankreich und Polen bei den Schweizer und US-Amerikanischen Kollegen. Auch namhafte Schauspieler und Berufskollegen bemühen sich in Kundgebungen der Solidarität um die Freilassung, wie der fassungslose Woody Allen. Ich muss zugeben, dass ich in meinen Jugendjahren selbst begeisterter Zuschauer von Filmen wie Tanz der Vampire war und den zynischen Humor in der letzten Szene mit der zum Vampir mutierten Sharon Tate erschaudernd genoss. Inzwischen bin ich nüchterner geworden und möchte meine Ansichten zu Segen und Fluch in Romans Leben darlegen. Die jüdische Familie Polanski war in Krakau Schutz suchend schlimmster nationalsozialistischer Judenverfolgung ausgesetzt, was schier den eigenen Tod und leider den der schwangeren Mutter in Auschwitz zur Folge hatte. Für dieses Böse konnte der als Kind selbst von einem Mann missbrauchte, sich als polnischer Katholik verbergende Polanski, überhaupt nichts. Die traumatischen Erlebnisse im Kampf zwischen Gut und Böse verarbeitete er darauf später in seinen Filmen. Einer der schlimmsten Ritualmorde des letzten Jahrhunderts traf seine schwangere Ehefrau Sharon Tate, die zwei Wochen vor der Entbindung des erstgeborenen Sohnes war. Parallel zu Polanskis Verhaftung verstarb die 61-jährige Mörderin Susan Atkins vergangene Woche an einem langjährigen Krebsleiden in Los Angeles im Gefängnis. Es ist heute noch unbegreiflich wie erbarmungslos die Manson-Family beim 100 Messerstich-Massaker im Prominentenviertel von Bel Air vorging. Die Art und Weise dieses realen Satanismuses schien unnachahmbar. Doch ausgerechnet der Horrorfilm Rosemaries Baby war ein spiritueller Wegbereiter für eine okkulte Welle, die wie ein Tsunami von Hollywood ausgehend die Länder der Erde erreichte. Mia Farrow gebar in dem psychedelischen Meisterwerk in den Mauern des gespenstischen Dakota-Buildings den Sohn des Teufels. Kirchenkreise erreichten durch die Missbilligung des Kassenmagneten gerade das Gegenteil. Die Befriedigung der Sensationslust gegen besseres Wissen ist im Menschen wohl stärker. So erinnere ich mich heute noch an das gruselige Babywiegenende. Eine Steigerung dessen war für meine jugendliche Neugierde der grausamen Jack Nicholson in Stephen Kings Shining. Nicht ein Berghotel, sondern das Haus von Nicholson war 1977 der Ort der Vergewaltigung der 13-jährigen Samantha Geimer, die ihrem Peiniger längst vergeben hat. Warum also die verjährte Straftat weiter verfolgen? Ich möchte jetzt keine Pro und Contra Diskussion, wie in anderen Internetforen anstoßen, sondern auf verborgene Mächte aufmerksam machen. Für mich sieht es nicht so aus, als ob die Schweizer Justiz dem französischen Besitzer eines Ferienhauses in Gstaad, den Garaus machen will. Polanski wurde doch allerortens geehrt. Selbst in der Musical Hall Stuttgart wurde der rote Teppich für ihn ausgebreitet. Aber nun scheint ihn etwas einzuholen, dass an den Teufel erinnert, der die menschliche Seele holt. Sollte der sein junges Fotoshooting-Opfer durch Alkohol und Drogen fügig machende Polanski bewusst einen Bund mit dem Bösen geschlossen haben? Im Internet finden sich Berichte, dass seine ermordete Frau Sharon Tate kein zufälliges Opfer war, sondern gezielt ausgesucht wurde, weil sie sich zum Schutz des ungeborenen Kindes von Satanischen Messen lösen wollte. Der Freundin und Schauspielerkollegin Mia Farrow wird nachgesagt, dass sie ebenso mit dem Hexentum verbunden war, indem sie sich mit ihrem Blut Lucifer verschrieben hat. Natürlich können das böse Unterstellungen sein für die es keine Beweise gibt. Fakt ist, dass Farrow beim Remake vom am 6.6.06 in die Kinos gebrachten Horrorklassikers „Das Omen“ die Kinderfrau des Satansgeburt Damien spielte. Zufall oder nicht, die auch mit einem jüdischen Filmregisseur polnischer Abstimmung liierte Mia Farrow, hatte ebenfalls mit einem Kindesmissbrauchsfall vor Gericht zu kämpfen. Ihr Exlover Woody Allen soll sich an ihren Kindern vergangen haben und hatte zudem die Adoptivtochter Soon-Yi Previn in eindeutigen Posen nackt auf 6 Polaroidfotos festgehalten. Weiteren Vorwürfen wurde vom Staatsanwalt allerdings nicht nachgegangen. Dem Ganzen einen Stempel aufdrückend ehelichte der anfangs erwähnte Protestler Allen seine 34 Jahre jüngere koreanische Gespielin 5 Jahre später. Mia Farrow teilt eine weitere unheilvolle Verbindung, nämlich die zu John Lennon, mit dem sie 1968 nach Indien gepilgert war. Der sich für populärer als Jesus Christus haltende Lennon wurde jedenfalls vor dem New Yorker Dakota-Spukgebäude, in dem Rosemaries Baby gedreht wurde, von dem dämonische Stimmen hörenden Ex-YMCA-ler Chapmann, der Farrow zuvor beim Hund ausführen begegnet ist, erschossen. Das erscheinen von Top-Satanist Aleister Crowley auf dem Sergant Peppers Album und das Schreiben von Helter Skelter sind für mich ein Beweis, dass Lennon mit teuflischen Lehren symphatisierte. Womit wir bei Mick Jagger, Sympathy for the Devil und anderen Hexenverbindungen wie zu Marianne Faithfull und Anita Pallenberg angelangt wären, wovon an andere Stelle berichtet wird.

Kommen wir zurück zu dem im Untersuchungsgefängnis sitzenden Roman Polanski, der in den 60ern in London mit den Beatles und Rollings Stones gerne Parties feierte. Sind die Ideen in seinen Filmen, wie er sagt nur Fiktion, oder entspringen sie nicht aus einer verletzten Seele, die sich zwanghaft mit dem Okkulten auseinandersetzt? Betrachtet man die blutigen Szenen aus Macbeth fällt der Vergleich zum Synonym für das Böse, Charles Manson, gemäß Filmkritiker Roger Ebert nicht schwer. Die verborgenen krankhaften Gemeinsamkeiten aus der Appartementtrilogie „Ekel“, „der Mieter“ und „Rosemaries Baby“ sind, dass die Hauptdarsteller psychisch krank werden und ihren Verstand verlieren. Aber hinter den schicksalhaften Drehbüchern könnte auch die teuflische Forderung stehen, dass sich die Szenen aus den Filmen in ähnlicher Weise im realen Leben wiederholen. Insofern ist der selbst heraufbeschworene Horror wieder im bürgerlichen Leben des Roman Polanski zurückgekehrt.

Matthias Ruf 30.09.2009

Menschliche Machtkämpfe

Die laut der Forbes-Liste zum vierten Mal in Folge zur mächtigsten Frau der Welt gekürte Andrea Merkel begegnet mir öfters lächelnd auf den neuen CDU-Wahlkampfplakaten mit dem Slogan „Wir haben die Kraft“. Das erinnert natürlich stark an das „Yes we can“ von Obama, wobei ein Change/Wechsel der Führungsperson und Politik nicht damit verbunden sein soll und laut Meinungsumfragen sowieso unwahrscheinlich ist. Der einen hoffnungslosen Streit anzetteln wollende Ringkämpfer Franz Müntefering glaubt vermutlich nicht wirklich daran, dass sein Parteifreund und Kanzlerkandidat Walter Steinmeier die ausreichenden Prozente und 4 Millionen Arbeitsplätze schafft. Dafür bringt der Schwächeanfall erfahrene Koalitionsschlichter die Sachlage gut auf den unanständigen Punkt, indem er die ruhige und gelassene Merkel als machtversessene Egomanin bezeichnet. Denn eigentlich müsste der Merk(el)-Satz „Ich habe die Macht“ lauten. Ironisch oder nicht fiel selbst Frontal 21 auf, dass der mit der Deutschlandfahne unterlegte Kraftanspruch eigentlich nur dem Allmächtigen gebührt und die Vaterunser sprechende Angela evtl. am Ende ein Blasphemieproblem hat. Ein wahres Dilemma für die Christlich Demokratische Union besteht in der „wir haben mehr“ und ihren Brüsten zur Schau bietenden Berlinerin Vera Lengsfeld. Deren offenherziges Wahlkampfplakat zieht zwar gehörig viel Männerblicke auf sich, aber schreckt eher die kirchliche Wählerschaft ab. Einige Katholiken haben sicher nicht vergessen wie „die Engelhafte“ Papst Benedikt unheilvoll ermahnte und zum Handeln gegen pietätslose Brüder aufforderte. Zwischen deutschen Herrschern und italienischen Päpsten entfachte Machtkämpfe sind ja durchaus historisch bedingt. Nun brach sich der bis dahin in Glaubensdogmen unfehlbare deutsche Papst erst jüngst seine rechte, Vollmacht symbolisierende Hand. Das passierte ausgerechnet zu der Zeit, als der Freiburger Kirchenrechtler Professor Hartmut Zapp seinen Austritt aus der Körperschaft katholische Kirche rechtstaatlich durchsetzte, ohne sein Seelenheil und die Zugehörigkeit zur Gemeinde zu verlieren. Der das größte Staatsbegräbnis der Geschichte anleitende Kardinal wurde von der Regenbogen-Presse stolz mit „Wir sind Papst“ tituliert, aber Benedetto wird sich schwerlich auf den starken Arm der kräftigen Kanzlerin beim Eintrag der Kirchenzugehörigkeit auf den Lohnsteuerkarten verlassen können. Das dazu verhelfende anrüchige Reichskonkordat geht ohnehin auf Adolf Hitler zurück, und schließlich gibt es in Deutschland im Gegensatz zum Vatikanstaat die Gewaltenteilung in Judikative, Legislative und Exekutive.

Ganz anders sah es da bei dem Machtkampf zweier Streithähne von bedeutenden Automobilbauern aus. Ein Versuch über neue Wege in der Wirtschaft und Politik bestand bei dem Buchautor Wiedeking darin möglichst viele Aktienoptionen des Kontrahenten anzuhäufen. Der seinen Managerkollegen die Leviten lesende Wendelin war sich zudem sicher, dass die gegen EU-Aktienrecht verstoßende Sperrminorität des Landes Niedersachsens fallen wird. Allerdings hatte er mit Ferdinand Piech nicht den einzigen Gegner, denn gerade Christian Wulff und Angela Merkel verhalfen in diesem mächtigen Streit Volkswagen zum Sieg. Schlussendlich nutzte der thaiboxender Betriebsratchef Hück mit seinen verbalen Attacken nicht. Irrsinnig bei den Optionsgeschäften war, dass VW kurzfristig zum weltweit größten Börsenwert empor kletterte und der hochverschuldete Porschechef trotz einer Aktienmehrheit beim anvisierten Übernahmekandidaten selbst geschluckt und abgesetzt wurde. Leidtragender Dritter der Wiedeking-Piech-Auseinandersetzungen war der Milliardär Merckle, dessen Termingeschäft auf fallende VW-Kurse etwas zu früh abgeschlossen wurde und ihn in den Ruin sowie vor den Zug trieb. Wer kann das alles verstehen.

Zum Glück gibt es den Victory-Zeichen fingernden Josef Ackermann, der Angela Merkel in der größten Wirtschaftskrise Rat und Tat gebend zur Seite steht und nicht nur vor Gericht, sondern selbst vor Berliner Untersuchungsausschüssen zur Hypo-Real-Estate-Pleite eine gute Figur abgibt. Mittlerweile haben wirklich alle Bürger und selbst Oppositions-Politiker gerafft, dass es sich bei diesem Institut um eine System relevante Bank handelt und wir deshalb 100 Milliarden Steuergelder aufs Spiel setzen müssen.

Etwas kleinere Brötchen werden bei Bankrettungen in meiner Geburtsstadt Stuttgart gebacken. Denn hier versetzten der Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und sein Kämmerer Michael Föll nach Geheimverhandlungen mit der Führungsspitze der größten Baden-Württembergischen-Bank knapp eine Milliarde Euro der städtischen Rücklagen; oder besser ausgeführt wollten die Stuttgart 21 Verteidiger den Einfluss auf die Geld verteilende Wirtschaft und die 18% Beteiligung nach der Kapitalerhöhung beibehalten. Schlauer waren da schon die vom Fach stammenden störrischen Rheinland-Pfälzischen Landesbänker, die jetzt kein Liquiditätsproblem haben, denn die Porsche Gewerbesteuer missende Landeshauptstadt Stuttgart hat nach wenigen Monaten bemerkt überall 10% und zudem beim Personal sparen zu müssen. Der Machtkampf um die Spitze fand dabei weniger zwischen dem, wie bei Cross-Border-Leasing-Geschäften in die Röhre schauenden, grünenden Gemeinderat und Dr. Wolfgang Schuster statt, sondern zwischen dem Ministerpräsidenten Günther Öttinger und dem FDP-Koalitionspartner. Die FDP-Führung wollte nämlich unbedingt, dass der LBBW-Vorsitzende Siegfried Jaschinski geht und drohte sogar mit Zerwürfnis. Da halfen alle Beteuerungen vor der eilends zusammen gekommen Bankbelegschaft des ungeduldig an die Macht gekommenen Ministerpräsidenten nichts, schließlich ist der eigene Kopf wichtiger. Nicht so wichtig waren danach die eigenen Worte und Beschlüsse des schwäbischen Landtags, dass dem sparsamen Bankchef in Krisenzeiten nicht mehr als 500.000,- Euro Jahresgehalt gebühren. Schließlich bekamen die Vetterles-Wirtschafter einen erfahrenen Retter aus Berlin wie Vetter nicht unter 1.500.000,-. Ich frage mich wie man auf Dauer diese Ausgabenpolitik der arbeitenden Bevölkerung verständlich machen will. Der an Michael Macht übergebende Wendelin kann sich mit dem letztjährigen Rekordgehalt von 77 Millionen und einer Abfindung von 50 Millionen trösten. 25 Millionen stiftet Wiedeking davon zukunftssicher für die Allgemeinheit, die hoffentlich nie auf den Gedanken kommt ihre wiederkehrenden Könige und modernen Pharaonen zu lynchen. Denn wer wünscht sich schon die Kriege des Mittelalters, wie zwischen den Bauern und der Feudalgesellschaft, die von deren Arbeitskraft lebten, zurück.

Ein historisches Versäumnis, wäre das Scheitern der EU-Verfassung, um zum Abschluss in Star Wars Mythologie auf die „Möge die Kraft/Macht mit dir sein“ kämpfende 12-Sterne-Ratspräsidentin Merkel zurückzukommen. Beim größten, Völker verbindenden Wahlkampf gilt es nur noch die menschlich irrenden Iren, Franzosen, Niederländer usw. richtig wählen zu lassen oder ein paar zusätzliche Gesetze zu beschließen, um diesen Kampf doch noch zu gewinnen. Toll!

Zum Tod von Michael Jackson

Der Mensch ist vergänglich wie das Gras, wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht so ist sie nicht mehr da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. Psalm 103 Verse 15 und 16

Nach dem König des Rock and Roll ist der des Pops in einer ähnlichen Weise von uns gegangen. Madonna die „Queen of Pop“ weint: „Die Welt hat einen ihrer Größten verloren“ und die erste Ehefrau Lisa Marie Presley trauert: „Ich bin untröstlich wegen seiner Kinder, die alles für ihn waren“. Im Gegensatz zu Mariah Carey glaube ich nicht, dass Michael Jacksons Stern für ewig leuchten wird, weil ich mich an obige Psalmstelle halte. Die Sterne auf Hollywoods Walk of Fame mögen eine Zeit überdauern und seine Lieder durchs Playback in Radio und Fernsehen gerade jetzt noch mal vermehrt in unser Gedächtnis gebrannt werden, aber wenn wir ehrlich sind müssen wir zugeben, dass sein Stern schon am untergehen war. Musikexperten halten jetzt den bevorstehenden, kraftraubenden Comebackversuch des 50-jährigen Sauerstoffzeltfanatikers mit 50 Auftritten in der Londoner O2 Arena, für eine mögliche Todesursache, und Journalisten sahen zuvor wegen anderer krankheitsbedingter Absagen das Vorhaben sowieso von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Bei aller Bewunderung, die ich selbst als Fan in meiner Jugendzeit für den King of Pop hatte, war es auf unserem Kindergartenfest letzte Woche kein Thriller für mich, das Treiben mit einer aufgeblasenen Weltkugel zu „Heal the world“ zu beobachten. Zu desillusioniert bin ich über die Versuche, Afrika im Kampf gegen Hunger und Aids zu helfen und auch Barack Obamas und Angela Merkels gestriges verbales Bemühen, die Erderwärmung um 1,5 Grad zu senken, halte ich für zweifelhaftes, humanistisches Bemühen. Im Fall des für den Friedensnobelpreis vorgeschlagenen Liedtexters ist die Weltheilungsstiftung genauso pleite gegangen, wie der Zombiekünstler mit dem meistverkauften Album überschuldet war. Eines seiner Hau(p)tprobleme war, dass der jüngste Spross, der überaus erfolgreichen afro-amerikanischen Sängerfamilie sich nicht annehmen konnte, wie er von Natur aus war und versuchte die Wesenszüge seines ungeliebten, gefürchteten Vaters los zu werden. Seltsam mutete als Folge dessen die Vermummung und Verhüllung des Entertainers hinter Gesichtsmasken und schwarzen Umhängen an, von der selbst seine eigenen Kinder nicht verschont blieben. Zu verbergen hatte der talentierte schwarze Sänger seine aschfahle Haut, dessen von Schminke kaschierte Pigmentstörungen ihn wie einen Aussätzigen erscheinen ließen. Verantwortlich dafür wurde die Krankheit Vitiligo gemacht und nicht eigene Zielverfehlungen. Am stärksten mitgenommen wurde das sich als affiges Opfer darstellende Popidol jedoch durch die Kindesmissbrauchsvorwürfe zweier 13-jähriger Jungs, die sein Bett und zahlreiche vom Staatsanwalt konfiszierte Pornohefte geteilt haben sollen. Ein Schwächeanfall vor dem Gerichtstermin, der Auftritt im Schlafanzug und ein Spinnenbiss im großen Zeh war ein gefundenes Fressen für die Weltpresse. Okkulter Höhepunkt soll laut Vanity Fair ein vom afrikanischen Hexenmeister Baba in der Schweiz verordnetes 150.000,- Dollar Bad im Blut von 42 Kühen gewesen sein, um sich durch das Voodoo-Ritual seiner Feinde zu entledigen.

„Was ist Wahrheit?“, fragte Pontius Pilatus den vor dem Kreuzestod stehenden Jesus, dem einzigen Retter der Menschen, an dem er keine Schuld finden konnte. Ich möchte dem engelhaften, jungfräulichen Michael, der sich in einem Gemälde wie Jesus beim Abendmahl im Kreis seiner Jünger abbilden ließ, nicht verurteilen, aber bei dem Thema Wahrheit und Lüge sei erlaubt die Worte des Musikmessias zu prüfen. So ließ der Angeklagte selbst verlauten: „Lügen laufen Kurzstrecken, aber die Wahrheit läuft Marathondistanzen.“ Zur Frage wie oft sich Jackson einer Schönheitsoperation unterzogen hat, erwiderte dieser 1993 in einem Interview mit Opra Winfrey: „Zwei mal!“ Die Bravobilder ab 1980 sprechen allerdings eine andere Sprache. Seine Krankenschwester und zweite Ehefrau Deborah Jeanne Rowe könnte Klarheit über die Ursache von Michaels Hautkrankheit geben, und Leibärzte könnten anstelle der Todesursache die Leihmutter des dritten Kindes Blanket offenbaren. Aber wie auf der verlassenen Niemandslandfarm wurden diese Angestellten sicher ebenfalls schriftlich verpflichtet, den Mantel des Schweigens zu bewahren. Bekanntlich ist Reden Silber und Schweigen Gold. Weil die meisten Fans ihren gefallenen Star in gutem Andenken behalten wollen, schließe ich mit dem Anfang: Der Mensch ist wie das Gras, das verdorrt und die Blume die verwelkt.

Matthias Ruf 27.06.2009

Gott in den Medien

Am Samstag, den 21.03.09 freute ich mich um 10.45 Uhr besonders, weil in ganz Baden-Württemberg die Kirchenglocken geläutet wurden, wenngleich der Anlass bitterer, tränenreicher Natur war. In Winnenden hatte sich die politische Elite gemeinsam mit den Trauerfamilien und Bürgern versammelt, um sich in einem deutschlandweit übertragenen ökumenischen Gottesdienst zu besinnen. Neben der geistlichen Musik und den Gebeten fand die Rede des gescheiten Bundespräsidenten Horst Köhler besondere Beachtung. „Nichts ist mehr, wie es war“, war die eindrücklichste Aussage des schwäbischen Staatsrepresäntanten. In Ergänzung dazu behauptet der salomonische Prediger, dass es nichts Neues unter der Sonne gibt und alles nichtig ist. Wie dem auch sei, die Landesbischöfe Frank Otfried July und Gebhard Fürst bekamen die weitbeachtete Möglichkeit, das Evangelium von Jesus Christus und mögliche Antworten aus der Bibel, einem breiten Publikum zu präsentieren. Einer der Hauptgründe warum viele Menschen nicht aus der Kirche austreten ist schließlich, dass die eigene Beerdigung einmal in einem würdigen akzeptablen Rahmen stattfinden soll.

Nach dem Motto: Es gibt eine Zeit zum Klagen und eine zum Fröhlichsein, zerstreute ich mich beim abendlichen Fernsehprogramm. Zunächst gab es den Volleyschuss von Cacau, beim VfB-Sieg gegen den Spitzenreiter aus Berlin zu bestaunen und außerdem lief wieder Gottschalk, zu dessen langatmiger Show ich diesmal nicht mehr sagen will, als dass er in Dschungelcamp-Manier ausgerechnet einer schulterfreien, blinden Jüdin scharfe Hühnerfüße und unkoschere Stierhoden als Fraß vorgesetzt hat. Beim Zappen durch die von Playmate Iris Berben kritisierten Trash-TV-Programme fiel mir auf, dass schaurige Dinosaurier und blutrünstige Vampire es wie Tim K. auf das kostbare Leben von Menschen abgesehen haben, was als Dauerkonsum im Sinne der Rede des Bundespräsidenten unserem gesunden Menschenverstand schadet. Oder wie Günther Oettinger umstrittener äußerte, hat das „Scheiß-Privatfernsehen“ eine Mitschuld an der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Jugendlichen. Den nächsten, von zahlreichen Prominenten beobachteten Millionen-Quoten-Höhepunkt, bot der blutige Boxkampf in der nahen Hans-Martin-Schleyer-Halle. Vitali Klitschko hatte sich als einschüchterndes Einmarschlied Hell’s Bells von der australischen Gruppe AC/DC ausgesucht, die zufällig im März ihre Deutschlandtournee angetreten haben.

Später wurde folgender Traum, den ich im letzten Sommer auf der Anhalter Hütte bekommen habe, wieder in mir wach gerufen:

Ich befand mich in einer gottesdienstähnlichen Versammlung, die wie im Kino Filme mit abstoßenden Inhalt anschaute. Einige Christen standen auf, protestierten und verließen den Raum, so dass der Film gestoppt wurde. An einem riesigen senkrechten Schaltpult blinkten rote Kontrollleuchten und wurden von einem lauten, störenden Warnton untermalt, als ob ein Atomkraftwerk gerade dabei ist in die Luft zu fliegen. Der Technikchef fing an, ein von Glocken begleitetes Musikstück abzuspielen, um die Warnungen zu übertönen und den Lobpreis einzuleiten. Ich konnte kaum fassen, als ich das vielleicht vor zwanzig Jahren zum letzten Mal gehörte Stück Hell´s Bells von AC/DC erkannte, fing laut an zu brüllen und wachte auf.

Wer nicht glaubt, dass so ein Stück tatsächlich in einer Kirche gespielt wurde, aber der englischen Sprache mächtig ist, kann mit Hilfe von Google auf erstaunliche Ergebnisse aus dem Jahr 2007 stoßen.

Was mich im Bezug auf den Glauben und der verhöhnenden Art und Weise von Gottesdiensten wütend macht ist, dass inzwischen nichts mehr heilig und unmöglich ist. Das abstoßenste Beispiel rührt für mich aus der „Erweckung in Lakeland“ her, und zwar in der Person des ehebrecherischen kanadischen US-God-TV-Predigers Todd Bentley, der kürzlich sein Kindermädchen Jessa geheiratet hat. Das alleine schockiert den Leser sicherlich nicht, da selbst getrennt lebende Ministerpräsidenten mit jüngeren attraktiven Lebensgefährtinnen kurz vor dem Papst in Rom oder sonstwo in der Kirche auftauchen. Verwerflicher ist der von Kopf bis Fuß tätowierte, Zeichen und Wunder verkündigende Superapostel, der heuchlerisch behauptet, sich an die Gebote Gottes zu halten, aber seine Frau betrügt und drei Kinder im Stich lässt. Und das obwohl ihm Gott vor Jahren in einer seiner zahlreichen, selbst ausgelösten Himmelsvisitationen (Astralreisen) gezeigt hat, dass Shonnah seine bestimmte Frau ist. Liebende, nicht richtende Brüder darf es nicht stören, wenn Todd Bentley in Wrestling-Manier kranke Menschen auf der Bühne gesund (oder einen Zahn heraus) schlägt, sich abends in Bars besäuft und sich später im Streit von Teammitgliedern, die dies beobachteten, trennt. Die Tatsache Harley Davidson Motorräder, Hard Rock Musik, Gewaltfilme und Computer Spiele zu mögen macht einen Prediger, der lügend behauptet, dutzende Tote durch seinen Dienst auferweckt zu haben, nicht zum Sünder. Jedoch die Kombination aus alledem, die bis jetzt noch viele charismatische Anhänger verteidigen, entfacht in mir ein frisches Feuer, dies alles anzuprangern und zur Buße – sprich Umkehr – aufzufordern. Wo sind die bekennenden Christen angelangt – und welche Werte werden uns durch Medien vermittelt?

Wieso ist das passiert? Warum geschehen diese Amokläufe in Schulen?

Nach dem Amoklauf von Winnenden stehen die Menschen fassungslos vor einem neu aufgekommenen Horrorphänomen, das für schlaflose Nächte sorgt. Um zu einer schaurigen Berühmtheit zu kommen gehen junge Männer mit guten Zukunftsperspektiven über Leichen und zerstören menschenverachtend ihr eigenes Leben und das anderer. Die neue Mediengesellschaft ermöglicht es ihnen sich ein für allemal ein fragwürdiges Denkmal in Form von unzähligen Berichten und Bildern zu setzen. Je mehr Grabsteine gegründet werden und umso schlimmer die Mordtaten sind, desto größer ist die entstandene Aufmerksamkeit und der schändliche Ruhm in der Öffentlichkeit.

Als mir am Mittwoch Nachmitttag um 12.30 Uhr eine große Anzahl von Polizeifahrzeugen mit rasender Geschwindigkeit und Blaulicht auf der B 10 entgegenkam, vermutete ich zunächst einen Banküberfall, den wohlmöglich eine osteuropäische Gruppe mit Maschinengewehren durchgeführt haben könnte, damit so eine riesige Polizeiaktion ausgelöst wird. Doch ein siebzehnjähriger Junge mit einer 9 Millimeter Pistole hatte auf dem Parkplatz eines Wendlinger Autohauses für den Großeinsatz gesorgt. Auf einem Handyvideo sind seine unaufgeregten, unscheinbaren letzten Sekunden festgehalten. Was zu sehen und hören ist, ist ein finaler Schusswechsel bei dem schier zwei Polizisten getötet werden und der sorgenvolle mehrfache Ausspruch: „Da isch mei Auto.“ Die Meldungen von kollabierenden Autobauern und von zahlungsunfähigen Banken, sorgten für eine düstere Endzeitstimmung, die seit Monaten zusätzlich auf unsere Gemüter und evtl. die des Selbstmörders schlug. Aber wehe es geht gegen unsere eigene Haut oder heiligs Blechle. Die ein relativ liberales Waffenrecht praktizierenden Vereinigten Staaten sind über dem Teich, und Erfurt konnte man sich als fleißiger, wohlhabender Schwabe damit erklären, dass die neuen Bundesländer nach dem Fall der Mauer einen schwer aufholbaren wirtschaftlichen Rückstand zu überwinden haben. Doch warum handelt der im prächtigen Haus wohnende Unternehmersohn Tim Kretschmer so schrecklich?

Die nun zu Amokläufern in Internetforen am häufigsten angeführte Parallelen und Gemeinsamkeiten sind Computerschießspiele, Waffenverherrlichung und Horrorvideos. Ich erinnere mich heute noch an Szenen von Gewaltfilmen, die ich vor zwanzig Jahren angeschaut habe, und als Junge durfte ich auch mal mit dem Luftgewehr schießen oder auf dem schwarz-weiß Bildschirm meines Atari ST Raumschiffe bombardieren. Das macht mich nicht zum Gewalttäter. Der Mensch ist ja gut, wie kürzlich ein bekannter Pfarrer in der Stuttgarter Zeitung im Interview zum Besten gab. Und trotzdem passt dieses humanistische Weltbild nicht in die Geschichte. Denn es gibt Machthaber, die anstelle 15 sogar Millionen Menschen auf dem Gewissen haben, um sich zu behaupten. Gerade das ist der psychische Aspekt, den ich bei der Atem auslöschenden Gewalttat sehe. Das Beherrschen anderer und die dämonische Lustgewinnung durch das übermächtige Bestimmen über ihr Leben. Laut dem biblischen Schöpfungsbericht, soll Gott derjenige gewesen sein, der dem Menschen den Odem eingehaucht hat – das teuflische Gegenbild drückt sich in dieser Verkehrung aus. Denn durch die listige Verführung kam Sünde und Tod. Das Anschauen und gedankliche Begehren führte zur Tat. Natürlich bedarf es eines kranken Verstandes, wenn man, sich selbst als Herr über Leben und Tod aufspielend, Lust daran findet, sich und andere in den Abgrund zu stürzen. Von Luzifer, der kommt zu töten, zu stehlen und zu zerstören, wird berichtet, dass er sich selbst über Gott erhob und deshalb mit einem Drittel der Engel die ihm folgten fiel. Ein ähnliches Motiv meine ich, im Handeln des verbitterten Attentäters ausmachen zu können. Die Frage wie wir in Zukunft solch höllische Mörder stoppen können ist schwer beantwortbar.

Leider wird keine Klinik, kein Psychiater und kein Medikament verhindern können, dass sich so ein schrecklicher Schul-Amoklauf mit Trittbrettfahrern wiederholt. Selbst wenn wir die Schulen verriegeln und durch Sicherheitspersonal bewachen findet ein Verrückter einen Weg. Die Welt scheint so krank zu sein, dass selbst belgische Kleinkinder und deren Erzieherinnen mit dem Messer abgeschlachtet werden.

Was könnte meiner Meinung nach einen Unterschied machen? Es ist der verloren gegangene Glaube an Gott und seine für uns angebotene Lösung für die Sünde der Menschheit in seinem am Kreuz gestorbenen Sohn Jesus Christus. Mein trauriger aus den Medien gewonnener Eindruck ist leider der, dass wir die biblische Lehre über den Schöpfer-Gott aus den Schulen verbannt haben. Die dort verbreitete Wissenschaft hält es für wahrscheinlicher, dass alles durch eine zerstörerische Explosion entstanden ist und der Mensch von einem Tier abstammt und nicht vom intelligentesten ewigen Wesen erschaffen worden ist.

Ich schließe mit der bewegenden Geschichte von Cassie Bernall, die während des Massakers 1999 an der Columbine High School geschah:

Sie war 17 Jahre alt. Er funkelte sie hasserfüllt an, die Waffe hielt er auf ihr Gesicht gerichtet. „Glaubst du an Gott?“ Sie hielt inne. Bei dieser Frage ging es um Leben und Tod und sie wusste es. „Ja, ich glaube an Gott.“ „Warum?“, fragte ihr Scharfrichter. Aber er gab ihr keine Gelegenheit mehr zu antworten. Er drückte ab. Das Mädchen blieb tot zu seinen Füßen liegen.

Möge Gott wieder an unsere Schulen zurückkehren. Matthias Ruf 12.03.09

Wetten dass…?

Gestern wurde mit „Wetten dass..?“ eine meiner Lieblingssendungen im Fernsehen ausgestrahlt. Die Freude währte allerdings nur kurz, weil beim Auftritt eines berühmten US-Amerikaners das Telefon klingelte und ich in ein längeres Gespräch verwickelt wurde. So verpasste ich den Publicity-Feldzug für den „Operation Walküre“- Film, bei dem sich der Scientology-Fachmann Tom Cruise als Adolf Hitler ermorden wollender Widerstandskämpfer verkaufte. Der für Gummibären und Mousse au Chocolat Reklame machende Thomas Gottschalk modellierte nicht zu unrecht heraus, dass es sich bei seinem kurz auf der Couch Platz nehmenden „Zaungast“ um einen der geschicktesten und schillerndsten Schauspieler der Welt handelt. Härter gingen da schon einige andere deutschen Kritiker ans Werk, die einen außer Kontrolle geratenen Sektenführer aufgrund seiner Werbefilmchen mit Joseph Goebbels verglichen haben. Selbst die Stauffenberg-Familie zweifelte, ob ihr reiner Wein eingeschenkt wird, bei dem Gedanken an den verführerischen, Sieg unters Volk bringenden Propagandaminister.

Nachdem mir telefonisch nicht gelungen war, fremde Eheprobleme zu lösen, begann ich zu überzogener Stunde einen anderen Mist wahrzunehmen: „Wetten dass es solch einen Kot in keinem Restaurant der Welt gibt? Was sahen meine Augen und roch des Kellners Nase?” Ein aus Karlsruhe stammendes 33-teiliges Buffet unter dessen gläsernen Hauben tierische Scheiße aufgehäuft war. Der große Blonde mit den weißen Handschuhen servierte das gefundene Fressen auf dem silbernen Tablett, welches von einem blinden Tierpflegerpärchen inspiziert wurde. Was wohl der „blödsinnige“ jüdische Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki zu diesen unkoscheren Pferdeäpfeln sagen würde? Neben Sprüche 25 Vers 11 fiel mir als Bibelkenner eine zweifelhafte Beobachtung auf God TV ein. Ein Bekannter von mir hatte in Lakeland von dem gefallenen Superapostel Todd Bentley in bester Wrestling-Manier ein Knie in den Leib gerammt bekommen, nachdem er verkündigt hatte, dass ihm ein Engel im Burger Restaurant erschienen sei, der ihm die Eingeweide mit der Hand herausgerissen und auf den Boden geschmissen habe, so dass sie zu Gold wurden. Wer nicht glaubt, dass es so etwas Seltsames gibt, der forsche auf YouTube nach oder schreibe eine Email an den christozentrischen Heiler Stefan Driess, dem dies passiert sein soll. Der getouchte Prophet Stefan Driess hat die passende Auslegung für das Volk Gottes, indem er bezeugt, dass es an der Zeit ist keine Junkfood – minderwertige, ungesunde Nahrung – mehr zu sich zu nehmen.

Was kann man sonst Gutes von den mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen konkurrierenden Privatsendern aufschnappen und erwarten? Machten diese in ihrem den Superstar suchenden Dschungel nicht im gleichen Augenblick eine vegetarische, blonde, schwarze Witwe zur Königin, weil sie ein buntes Allerlei aus Känguruhoden, Heuschrecken und Skorpionen verspeiste? Mene mene tekel u-parsin – gewogen und als zu leicht befunden, lautet die göttliche Antwort für die Speisegesellschaft, anhand der Flachbild-Schrift an der Wand, interpretiert durch den Propheten Daniel. Daniel Ekechukwu, der nigerianische Pastor berichtet von einer weiteren Spaß verderbenden Vision. Er behauptet den Eingang der Hölle gesehen zu haben und gibt ein sarkastisches Bild von Satan und seinen gefallenen Engeln wieder, weil diese angeblich einen Willkommensgruß für alle zu peinigenden Seelen angeschlagen haben, um sich über sie lustig zu machen. So sehe ich auch die spottende Beschreibung der goldenen Gedärme, die von einem in den Menschen fahrenden Engel – sprich Dämonen – verhönend ausgelöst wird. Die echte Täuschung besteht in dem glänzend schönen Schauspiel, das unter der Decke versucht die stinkendsten Exkremente zu verbergen. Bezogen auf das Wissen über das Wissen, Tom Cruise & Thomas Gottschalk und das Fernsehen kann sich jetzt jeder selbst seine Gedanken machen, wo – DSDS – das saubere Deutschland steht. 25.01.2009 Matthias Ruf

Liebe Nachrichten-Redakteure,

heute früh wachte ich mit einem göttlichen Traum auf. Nicht weil die Familienministerin auf Engelshänden getragen wurde und daraufhin die Männer ihre Hosen herunter ließen, sondern wegen einer geradezu gelungenen Hochstapelei. Zunächst erinnerte ich mich an meinen gestrigen Besuch auf dem Fischbacher Weihnachtsmarkt, wo mir ein paar Physikschüler vergeblich versuchten, exorbitant teure Kugelschreiber zu verkaufen. Diese standen nebeneinander gereiht auf jeweils einem Nagel und wurden unsichtbar in die Luft gezogen. Gewiss hatte Meister Eder in der zugehörigen Holzkonstruktion magische Magneten versteckt.
Wetten dass bei dieser Vision jetzt jedem Gottschalk ein Licht aufgeht?
Wenn Euch mein Geistesblitz etwas wert ist, dann veröffentlicht bitte meine Offenbarung und schaut alle mal bei Miraclelandministries.org rein.
Euer Pumuckel Einstein – Gepostet am 14.12.2008 an ca. 20 Zeitungen und Fernsehsender!

Einzige Antwort: Sehr geehrter Herr Einstein, ihr Kommentar wurde an die tz weitergeleitet.

Sehr geehrte Redakteure von „Wetten dass“,

der Schreiber dieser Zeilen, ein ehemaliger Physik-Leistungskursler, verfolgt regelmäßig ihre sehr populäre Sendung. Mit großem Interesse habe ich am Samstag die Würfelwette verfolgt. Die Darbietung war meisterhaft und künstlerisch sehr gelungen. Allerdings war ich etwas skeptisch, weil mich das ganze an den magischen Kugelschreiber erinnert, der lediglich auf der Mine frei stehend auf einem Magneten gehalten wird. Deshalb habe ich mich im Internet über das „Dice Stacking“ informiert und ins besonders die von Thomas Fischbach selbst in YouTube eingestellten Clips betrachtet. Dabei fiel mir auf, dass der Physikstudent und Würfel-Hochstapler zwanzig (5×4) Würfel aufeinander schichten kann. Einmal in einem schmalen Abflussrohr und dann auf einem Pritt-Klebestift. Ich möchte Herrn Fischbach nichts unterstellen, aber ich stelle mir vor, dass er diese Tricks als Inspiration für die Wetten-Dass-Show benutzt hat. Nun wundert mich, ob der immer populärer werdende Herr Fischbach diese Vorführungen auch im öffentlich rechtlichen Fernsehen wiederholen würde. Ich hätte nämlich große Lust zu prüfen, ob im oberen Ende des Abflussrohrs oder im Klebestift Stab-Magneten versteckt sind. Eine gewisse Skepsis halte ich für angebracht, um Illusions- und Zauberkünstlern nicht auf den Leim zu gehen. In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, ob Sie geprüft haben, ob die Nägel magnetisch gepolt sind, bzw. ob Sie in Betracht gezogen haben, dass darunter im Holz starke Magneten versteckt sein könnten.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass jeder Mensch der einmal mit Gummistiefeln in einem Kaufhaus spaziert ist, das Phänomen der elektrischen Aufladung am eigenen Leib erfahren hat. Die Würfel mögen nur aus Plastik sein, sie werden aber im Becher mit einer extremen Geschwindigkeit geschüttelt und gerieben. Mfg Matthias Ruf

Eine Antwort zur Anfrage vom 15.12.2008 blieb von Seiten des ZDF aus!

Die Meinung eines Doktors der Universität Stuttgart lautet:
Es wäre möglich, dass durch die Reibung starke elektrische Felder entstehen, die die Würfel zusammenkleben lassen. Vielleicht hat der Herr Fischbach die Würfel entsprechend vorbehandelt…
Man weiss ja, dass sich gewisse Kunststoffe extrem stark elektrostatisch aufladen… 22.12.2008