Offenbarung 11


Und es wurde mir eine Rute, gleich einem Messstab gegeben, und der Engel stand da und sprach: Mach dich auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Aber den Vorhof, der außerhalb ist, lass aus und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben, und sie werden die heilige Stadt 42 Monate lang zertreten. Und zwei Zeugen werden von mir gegeben, und sie werden 1260 Tage in Sacktuch gekleidet weissagen. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen. Und wenn ihnen jemand schaden will, kommt Feuer aus ihrem Mund hervor und verzehrt ihre Feinde; und wer sie verletzen will, muss in gleicher Weise getötet werden. Diese haben die Macht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen fällt in den Tagen ihrer Weissagung; und üben Gewalt aus über den Wassern, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeder Plage, so oft sie nur wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis beendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen Krieg führen und sie überwinden und sie zerstören. Und ihre leblosen Körper liegen entgegen dem Marktplatz der großen Stadt, die geistlich gesprochen Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt wurde. Und aus der Sicht von Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen werden ihre leblosen Körper dreieinhalb Tage lang betrachtet, und es wird nicht zugelassen, dass ihre leblosen Körper in Gräber gelegt werden. Und wegen ihnen freuen sich, die auf der Erde wohnen und sind fröhlich, und werden einander Geschenke schicken, denn diese zwei Propheten quälten die auf der Erde Wohnenden. Und nach dreieinhalb Tagen kam der Geist des Lebens von Gott in sie, und sie standen auf ihren Füßen, und große Furcht viel auf die, die sie sahen. Und sie hörten eine Mega-Stimme vom Himmel her sagen: Kommt hier herauf! Und sie stiegen in einer Wolke in den Himmel hinauf, und es betrachteten sie ihre Feinde. Und in der selben Stunde entstand ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel; und es wurden in dem Erdbeben siebentausend Menschen getötet, und die übrigen gerieten in Furcht und verherrlichten den Gott des Himmels.

Das zweite Wehe ist vorbei, siehe das dritte Wehe kommt schnell.

Und der siebte Engel posaunte, und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Reiche des Kosmos sind unserem Herrn und seinem Gesalbten geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die 24 Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Dank sei dir, Dank dem Herrn – Gott – Allmächtigen, der ist und der war, weil du deine große Macht ergriffen und deine Herrschaft angetreten hast. Und die Nationen sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, dass sie gerichtet werden, und dass du den Lohn gibst deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen die deinen Namen fürchten, die Kleinen und die Großen, und dass du die verdirbst, die die Erde verderben. Und der Tempel im Himmel wurde geöffnet und die Bundeslade im Tempel wurde angestarrt, und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel.


Zu Beginn und Ende des 11. Kapitels wird der Tempel Gottes erwähnt. Die Offenbarung, beginnend mit der Erscheinung Jesu im Gewandt des Hohenpriesters, nimmt immer wieder Bezug auf einzelne Bestandteile des Tempels, weswegen es für den fleißigen Student äußerst nützlich ist, den Aufbau und die Geschichte des ersten und zweiten Tempels, sowie deren Vorläufer, nämlich die Stiftshütte, zu erforschen. Im Messen des Tempels wiederholt sich eine Handlung die bereits vom Propheten Hesekiel beschrieben wird. Am Anfang seines 40. Kapitels wird der äußere Vorhof des Tempels von einem Mann aus Bronze mit einer Messrute von sechs Ellen vermessen. Am Ende der Tempelvision Hesekiels erscheint analog zu Offenbarung 21 eine himmlischen Stadt mit Namen Jahwe Schammah – der Herr ist hier. Ein weiteres Sinnbild für die Gegenwart Gottes verkörpert die Lade des Bundes am Schluss des obigen, zweiten Abschnitts mit dem Beginn der siebten Posaune. In den beiden Absätzen des 11. Kapitels wird die Trennung des Irdischen und Himmlischen deutlich, genauso wie eine Unterscheidung vom Hof mit den Nationen, die die heilige Stadt zertreten, zu den Anbetern am Altar gemacht wird.


Gott ist Geist und die ihn anbeten müssen ihn im Geist und der Wahrheit anbeten“, erklärte Jesus der nach Lebenswasser dürstenden Frau am Jakobsbrunnen. Mit ihrem entgegnenden Verweis auf den heiligen Berg Garizim drohte sie jedoch auf theologische Abwege zu geraten. So wie die Samariterin sich mit sechs fremden Männern vereinigt hatte, bestand die Sünde ihres Volkes in der Vermischung mit den Nationen, die im Bau eines zweiten Höhen-Heiligtums außerhalb Jerusalems gipfelte.

Der Priester Esra und der Stadthalter Nehemia sorgten nach der babylonischen Gefangenschaft dafür, dass die schützenden Mauern der Stadt Jerusalem und deren Häuser wieder aufgebaut wurden. Die Hilfe der Samaritaner lehnten sie strickt ab, da ihre Reformen zurück zum Mosaischen Gesetz verboten, fremde Frauen zu heiraten. 536 v. Chr. begannen zuvor der Stadthalter Serubbabel und der Hohepriester Josua mit dem Tempelbau, der einige Jahre ins Stocken geriet. Sacharja und Haggai ermutigten durch ihre Prophetien die beiden Zeugen für ihre Arbeit, die durch den Geist Gottes geschehen sollte (Sacharja 4, 6 und Haggai 2, 3 u. 4). Im Vergleich zum Salomonischen Tempel sah das mit geringeren Mitteln erbaute zweite Heiligtum zunächst erbärmlich aus. Aber so wie Gott nicht auf das äußere Ansehen eines Menschen achtet, sondern auf sein Herz schaut (1. Samuel 16, 7), sollten wir uns vom äußeren Schein eines Gebäudes nicht blenden lassen. In gleicher Weise, wie heutzutage die goldene Kuppel des Felsendoms, wurde damals der zweite Tempel teilweise mit Gold überzogen. Ausgerechnet Vasallenkönig Herodes der Große, ein grässlicher edomitischer Psychopath und Kindermörder, sorgte durch seine Steuereinnahmen für die imposanteste und herrlichste Pilgerstätte des Altertums, zu deren Festen Hunderttausende aus allen Himmelsrichtungen anreisten. Ein dazu passendes Beispiel für das Betrachten und nicht Begreifen der Pläne Gottes ist der Kämmerer aus Äthiopien in Apostelgeschichte 8, der durch Philippus belehrt werden musste, sich sogleich taufen ließ und somit das Evangelium vom Reich Gottes nach Afrika brachte.


Sich zur Stadt Jerusalem, die ein Laststein für alle Völker ist, die sich gegen es versammeln (Sacharja 12, 3) und dem Text von Offenbarung 11 zurück wendend fällt auf, dass der Vorhof der Heiden eine halbierte, unvollkommene Zeit von 7 Jahren zertreten wird. Im gleichen Zeitraum treten die zwei in Trauergewand gekleideten Zeugen auf, die den geistlichen Tempel aufbauen, sprich Gottes verschmähte Botschaft der Aussonderung (Heiligung anstelle lateinisch profanus – vor dem heiligen Bezirk liegend) verbreiten. Die Zweiteilung von Juden und Heiden durch die Zwischenwand der Umzäunung im Tempel, wurde gemäß Epheser 2, 14 durch den Kreuzestod Christi in seinem Fleisch abgebrochen. Wer im neuen, besseren Bund seines Blutes zum Glauben kommt, ist sowohl als Individuum ein Tempel des Heiligen Geistes (1. Kor. 3,16 sowie 6, 19 und 2. Kor. 6, 16), als auch in der Gemeinschaft aller Erlösten zu einem wachsenden, heiligen Tempel im Herrn (Epheser 2 und 1. Petrus 2) geworden, wobei Christus Jesus selbst den unersetzlichen, kostbaren Eck- und Grundstein bildet.


Dem entgegen wurde im acht Jahrzehnte lang renovierten herodianischen Tempel in großen griechischen Buchstaben der Warnhinweis gegeben, dass jeder Fremdstämmige des Todes ist, der die Zwischenwand der Umzäunung des Vorhofs zum Heiligtum durchschreitet. Die 70 n. Chr. den kurz zuvor komplett fertig gestellten Tempel zerstörenden Römer erteilten hierzu, entgegen ihren Gesetzen, die Sondergenehmigung, dass die Juden das Todesurteil sofort selbst vollstrecken konnten, was bei der Festnahme von Paulus in Apostelgeschichte 21 Vers 31 einige Jahre zuvor um ein Haar vollzogen wurde. Der mordende Feldherr und Sklaventreiber Titus brachte nicht Paulus, sondern mit dem siebenarmigen Leuchter tonnenweise Gold ins triumphierende Rom, womit unter anderem das monumentale, zehntausenden Zuschauern Platz bietende Kolosseum finanziert wurde. Das in Flammen aufgehende, dem Erdboden gleich gemachte Allerheiligste des religiösen Weltwunders in Jerusalem war jedoch leer. Denn die Bundeslade verschwand schon sechseinhalb Jahrhunderte früher, bei der ersten Tempelzerstörung durch die Babylonier, die ausgerechnet am selben Jahrestag, dem Neunten des Av (Tisha B´Av – 9. Juli/August) statt fand.


Die Götzenbilder verehrenden Nationen zertreten den Vorhof zum Tempel, und die Propheten bezeichneten die Einnahme von Jerusalem und folgende Gefangenschaft bzw. Wegführung des Volkes als Gottesgericht. Als im Buch Daniel genau vorher datierte große Blasphemie und Greuelbild der Verwüstung wurde von den aufständischen Makkabäern 167 v. Chr., die von Antiochus Epiphanes aufgerichtete Zeusstatue und das Opfern von Schweinen auf dem Altar angesehen. Dem Propheten Hesekiel folgend hätten nur die Söhne Zadoks den Priesterdienst im Tempel ausüben dürfen, doch Jason und Menelaos erkauften sich genauso das Amt des Hohenpriesters, wie zahlreiche Nachfolger zu Zeiten der Herodes-Dynastie. Aufgrund des korrupten politischen und religiösen Systems sonderte sich die friedvolle Essener Sekte nach Qumran ab, außerdem kam es immer wieder in der Geschichte des jüdischen Volkes zu Aufständen, wie durch die gewalttätigen Zeloten.


Nachdem der Stern von Bethlehem die Geburt Jesu angekündigt hatte und Maria und Joseph nach Ägypten flohen, ereignete sich der Tod Herodes kurz vor dem uns überlieferten Zeitenwechsel, gemäß Josephus nach einer besonderen Mondfinsternis, bei der zwei Rabbies hingerichtet wurden. Diese rebellierten zuvor, indem sie den goldenen römischen Reichsadler am Eingangstor des Tempels als krankes Omen (lat. abominatus) deuteten und gewaltsam beseitigen ließen. Mit ihrem Latein längst nicht zu Ende waren die Römer unter Vespasian 68 n. Chr., derweil sie aufgrund des Todes Neros mit ihrem Aquila (Legionsadler-Feldzeichen) vor den Toren der Stadt Jerusalems wieder unverrichteter Dinge abzogen. Eingeschlossene Christen erinnerten sich an die mahnenden Worte Christi und nutzten die Zeit, um auf die Berge zu fliehen (Markus 13, 14).


Manche Ausleger der Bibel behaupten, dass die Offenbarung vor 70 n. Chr. geschrieben worden sein muss, weil der Tempel vermessen wird und das Zertreten des Vorhofs ein Bild für die kurz bevor stehende Zerstörung sei.

Die wiederholte Handlung des Messens mit einer Rute deutet jedoch wie bereits erwähnt eher auf den geistlichen Endzeittempel von Hesekiel hin. Eine andere oft gestellte Frage ist, ob und wann der dritte Tempel von den in ihr Land zurück gekehrten orthodoxen Juden gebaut wird, die in ihren Gebeten täglich darum flehen. Die einsehbaren Pläne und einzelne Gegenstände sind nahe der Klagemauer im Jerusalemer Tempelinstitut bereits unter Dach und Fach http://www.templeinstitute.org/.

Bekanntermaßen tobt in Israel der heftigste Kampf um den Tempelplatz. Daher könnten die jüdischen Eigentumsansprüche anstelle einer Al-Aksa-Intifada sogar den dritten Weltkrieg herauf beschwören. Jedoch ist die Prophezeiung Hesekiels ohne Gottes Beistand ohnehin nicht zu verwirklichen, denn das Seitenverhältnis des quadratischen Tempelplatzes ist mit jeweils 1,5 Kilometer 17 mal größer als das heutige Plateau, und wie soll ein Strom von Jerusalem ausgehend das 10-fach übersalzene Tote Meer zum Lebensraum für Fische verwandeln?


Menschliche Anstrengungen den Frieden auf Erden zu schaffen, sehe ich in der Rockefeller-Schenkung des Grundstücks für die Vereinten Nationen in New York, sowie weitere familiäre Bemühungen in der Rothschild-Stiftung des obersten Gerichtshofs in Jerusalem, die so bebildert werden kann:
http://vigilantcitizen.com/sinistersites/sinister-sites-israel-supreme-court/


Bei all der religiösen Symbolik frage ich mich, ob es sich bei dem zukünftigen Weltgerichtshof nicht um einen Tempel mit vielfältigen heidnischen Ursprüngen handelt. Salomo, der Erbauer des ersten Tempels, könnte anfügen, dass es nichts neues unter der Sonne gibt und viele neuzeitlichen Gerichtsgebäude mit ihren Säuleneingängen und Zinnen, ohnehin Tempelnachbauten sind. Wen verwundert da noch, dass nach 1600 Jahren Rabbi Adin Steinsaltz im Jahr 2005 den Vorsitz zur Wiedereinsetzung des neuen Sanhedrin übernahm und die im Talmudtraktat Sanhedrin 13 aufgeführten „Sieben Noachidischen Gebote“, heute für alle gerechten Menschen Geltung haben sollen, die sich unter jüdisches Recht beugen. Der, die zehn von Gott an Mose übermittelten Gebote anwenden sollende, jüdische Hohe Rat tagte bei der Verurteilung Jesu in einer riesigen Basilika an der Südseite des Tempels. Die 278 Meter lange, dreigeteilte, königliche Säulenhalle wurde jedoch auch als Markthalle missbraucht, was den Eifer des Herrn herauf beschwor. Dabei führte die zweifache Tempelreinigung des Messias mit der Vertreibung der Taubenverkäufer und Geldwechsler bei den gut bezahlten Gelehrten zu genauso großen Widerständen, wie der Anspruch des Nazareners, Sohn Gottes zu sein. Um humane Ziele und Machtkämpfe zu verwirklichen, werden schon mal falsche Zeugen vor Gericht aufgestellt (Mt 26, 60), oder man verbietet den echten Zeugen Petrus und Johannes im Namen Jesu zu reden (Apg 4, 18). Das fünfte Buch Mose lehrt gleich an zwei Stellen, dass mindestens zwei Zeugen zur gerechten Urteilsfindung notwendig sind, doch was hat es nun mit den zwei Zeugen in Offenbarung 11 auf sich? Sind sie zwei ganz bestimmte Männer, die vollmächtig wie Mose und Elia in der Endzeit auftreten werden, indem Plagen übers Land kommen, kein Regen oder wenn überhaupt, dann Feuer vom Himmel fällt?

Johannes sah spirituelle Wahrheiten, die im Himmel und auf Erden statt finden und schrieb diese nacheinander auf. Ich würde die zwei Zeugen, deshalb nicht nur in der Zukunft suchen, sondern Wort und Geist gestern und heute erkunden. Mose steht für das Gesetz und Elia stellvertretend für die Propheten. Beide sind Jesus bereits auf dem Berg der Verklärung erschienen und machten deutlich was mit ihm in Jerusalem geschehen würde. Die Weltgeschichte betrachtend fällt auf, dass die Völker nicht unbedingt in Jubel ausbrachen, wenn im Stile Jonas ermahnende Worte über die Nichteinhaltung göttlicher Vorschriften und die möglichen schlimmen Folgen an sie gerichtet wurden. Das untreue Volk Israel hatte durch den Gehorsam an Gottes Satzungen die Wahl zwischen Segen und Fluch und versagte leider oft, weswegen wiederholt mahnende Propheten auftraten. Im Gegensatz dazu gab man auf der Suche nach einem Sündenbock nicht nur zu Hitlers Zeiten den Ewigen bezeugenden Juden für alle möglichen Probleme die Schuld, denn schon im Mittelalter wurden sie als Brunnenvergifter für die Pest verantwortlich gemacht. Eine gleichwertig schwachsinnige Behauptung lag in Neros Verleumdung, der Jesus von Nazareth als alleinigen König bekennenden Christen, nachdem Rom für seine Bauprojekte in Flammen aufging, wobei die nicht in den Tempeln räuchernden, nur einem Herrn dienenden Nachfolger Christi auch die Schuld von den Griechen dafür bekamen, wenn einer ihrer Himmelsgötter sich nicht besänftigen ließ, weil die Erde dauernd bebte oder es hagelte, blitzte und donnerte. Wer sich heute im ostasiatischen Raum vor der Ahnen- und Geisteranbetung abwendet, wird bei Unglücksfällen als Christ von der eigenen Verwandtschaft genötigt zu alten Bräuchen zurück zu kehren. Aber wehe dem, der in der westlichen Welt Naturkatastrophen oder Unglücksfälle als göttliches Gericht bezeichnet; das geht im Zeitalter der freien Presse überhaupt nicht.


Spätestens seit der französischen Revolution, sollte der vernünftige Mensch sowieso glauben, dass es den Richtergott nicht gibt, denn wer http://de.wikipedia.org/wiki/Französische_Revolution anklickt, sieht auf den ersten Blick, dass die unter dem illuminierten Dreiecksauge stehenden Gesetzestafeln durch tolerantere Menschenrechte abgelöst wurden. Damals scheiterte der Versuch religiöse Gruppierungen zu verbieten bzw. zu verstaatlichen genauso, wie die gesetzliche Einführung der 10 Tages Woche – ein schlechter Scherz nach ägyptischem Vorbild, den der sich selbst krönende Napoleon nach 13 Jahren beendete. Neben dem Papst sollten absolutistische Religionen und bald vergessene Bibeln gänzlich abgeschafft werden. Dieses Freidenkertum entstammte vom Wegbereiter der französischen Revolution und aufgeklärtem Freimaurer-Philosophen Voltaire. Ob der unbewiesenen Behauptung, dass 50 Jahre nach Francois Marie Arouets (den menschlichen Geist größer und frei machenden) gottlosen Tod, Bibeln in dessen Haus gedruckt und verbreitet wurden, würde der laut Goethe höchste französische Schriftsteller sich sprichwörtlich in seinem neu zugewiesenen Ruhmeshalle-Grab umdrehen. Anders erging es „dem Morgenstern der Reformation“ John Wycliff. Die Knochen des englischen Bibelübersetzers wurden zwar ebenfalls ausgegraben, aber gemäß dem Konzil von Konstanz mit samt seinen Schriften verbrannt und in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Dies konnte freilich nicht verhindern, dass seine Lehren sich längst von Oxford bis nach Böhmen verbreitet hatten, was den frei geleiteten Scheiterhaufentod seines Schülers, Co-Kirchen-Reformers und Bibelübersetzers Jan Hus bedingte.

Die 1415 in Konstanz praktizierte Verfolgung ist typisch für die wahren Nachfolger Christi (Lukas 21, 12) und führt soweit, dass nicht einmal deren Leiber begraben werden. Die Übersetzung der Bibel in die jeweilige Landessprache wird trotz aller Vernichtungsversuche und Verbote bis auf den heutigen Tag fort geführt (http://www.wycliff.de/). Wehe, Wehe, wie schrecklich wird das kommende Gericht und Erwachen all derer sein, die sich durch selbstgerechte Gesetze über das Wort und den Geist Gottes stellten.


Auf welcher Straße und in welcher Stadt sind nun die toten Leiber der beiden Zeugen zu finden? Die bevorzugte fruchtbare Stadt Sodom und das reiche fruchtbare Land Ägypten dienen als Wegweiser dorthin, wo Jesus gekreuzigt worden ist. Aus dem sündhaften Sodom sollte eine gerechte Familie gerettet werden, und die Nation Israel wurde aus der Knechtschaft Ägyptens befreit. Die bis heute im Nahen Osten erhaltene Gastfreundschaft wurde an diesen Orten mit den Füßen getreten. Am Stadttor sitzend wusste Lot genau, dass die zwei Botschafter nicht auf dem Platz von Sodom übernachten konnten, ohne sexuell behelligt zu werden. So scheuten sich die homosexuellen Männer nicht einmal vor den Beschwichtigungsversuchen Lots und seinem schützenden Haus, so dass sie vor dessen Türe von den beiden Engeln mit Blindheit geschlagen wurden.

Blind und voller Herzenshärte zeigte sich auch der als Gott verehrte Pharao im Bezug auf die Gerechten, nachdem er von Mose und Aaron wiederholt konfrontiert wurde. Dessen ungeachtet nahm das Unheil Ägyptens bereits seinen Lauf, als die männlichen Neugeborenen des ungeliebten Hirten- und Gastarbeitervolkes von den Hebammen getötet werden sollten. Letztendlich wollte die Obrigkeit die Sklaven keinesfalls wegziehen lassen, denn bekanntermaßen mussten zahlreiche Sarkophage der Könige eingemauert werden. Sein eigenes Grabmal und das seines erstgeborenen Sohnes schaufelte der Herrscher Ägyptens, sintemal Pharao die Macht des unsichtbaren Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs nicht anerkennen wollte. Anstelle gewohntem Wohlstand brachte Tod und Zerstörung für beide angesprochene Wirtschaftsmächte größtmöglichen Verdruss, was anhand der anschaulichen Bilder von Schwefel und Feuer bzw. der 10 Plagen jedes Kindergartenkind verstehen kann.


Wenn heutzutage die gefeuerte Nachrichtensprecherin Eva Hermann die Loveparade mit Sodom und Gomorrha vergleicht, weil die feiernden Frauen in Duisburg öffentlich ihren Busen blank zogen, wird sie genauso öffentlich hingerichtet, wie bei Johannes B. Kerners ZDF-Talkshow, wegen alt her geholten Familienwerten. Denn die in ihrem Stuhl ausharrende Senta Berger sorgte in einem abgekarteten Spiel für Evas Rauswurf aus der Diskussionsrunde, weil sie damit drohte selbst zu gehen. Scheinbar ist die sexuelle Revolution und zügellose 68-er Bewegung an der gut gebauten Filmschauspielerin nicht spurlos vorüber gegangen. So musste sich zunächst Filli alias Senta vor dem Weibchenschmus eins vom ungezogenen Ulli mit der Keule auf die Rübe geben lassen, bis sie 1970 im schlecht synchronisiertem Steinzeit-Streifen zufrieden wie ein Tier mit dem ferngesteuerten Schwanz wackelte, ehe die emanzipierte Berger dann 1971 mit anderen prominenten Frauen für neue Schlagzeilen sorgte, als sie durch das „Wir haben abgetrieben“- Bekenntnis in der Zeitschrift Stern für eine Abschaffung des Paragrafen 218 kämpfte. Neuerdings ist ergo Mann oder Ego-Frau äußerst stolz, sich dazu zu bekennen ein Leben ausgelöscht zu haben oder auf dem Marktplatz sexuelle Neigungen zur Schau zu stellen, die das eigene Fortbestehen gleichfalls verhindern. So hat es die weltweite Regenbogen farbenfrohe „Pride Parade“ ausgehend von dem Stonewall-Aufstand 1969 in der Christopher Street in New York bis auf die Straßen der Stadt des Friedens Jerusalem geschafft. Anstelle Kneipen-Razzien durchführenden, knüppelnden Polizisten wird heute höchstens die religiöse Sitte, beispielshalber die orthodoxen Juden, auf die Palme gebracht, sollte man denken.


Nach der zweiten Wehe kommt eben die Dritte. Wer sieht schon gegenwärtig im Regenbogen das Bundeszeichen Gottes für Noah und allem Fleisch der Erde, dass hinfort keine Sintflut mehr kommt? Mit etwas Gottesfurcht und Schriftkenntnis wird man sich nicht in Feierlaune und Sicherheit wiegen, weil die Elemente sich laut dem durchs Feuer geläuterten Stein des Anstoßes Petrus, wie in Sodom und Gomorrha desgleichen in Feuer auflösen werden. Der zweite Zeuge Paulus schreibt ergänzend in 2. Thessalonicher 1 zum Trost an alle Bedrängten, dass der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engel seiner Macht und in Feuerflammen, um Vergeltung an allen Ungehorsamen zu üben. Gegenwärtig bringt das große Erdbeben in Offenbarung 11 nicht unbedingt das World Trade Center in Form von zwei zeugenden Zwillingstürmen zum brennenden Einsturz mit tausenden von Toten, sondern den zehnten Teil der Stadt mit siebentausend Opfern, was für mich das nicht Einhalten der göttlichen Ordnungen unter der Vollzahl an sterbenden Menschen symbolisiert.


Welch wunderbares Kontrastprogramm bietet da der erneute Wechsel zur himmlischen Perspektive, zumindest für alle Gotteskinder, die seinen Namen fürchten. Gehören wir auch zu denen, die laut Lukas 21, 28 ihre Häupter erheben, weil ihre Erlösung naht? Den Schall der letzten Posaune und die Hoffnung der Auferstehung beschreibt Paulus in 1. Korinther 15. Entweder sind die an den auferstandenen Christus Gläubigen die elendsten aller Menschen oder sie werden ihren Lohn anhand eines unvergänglichen geistlichen Leibes empfangen. Fleisch und Blut können die Königsherrschaft Gottes nicht erben, deren Beginn die siebte Posaune einleitet. Insofern sind es lauter Stimmen von nicht näher beschriebenen Personen, die im Himmel verkünden, dass das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus, der von Ewigkeit zu Ewigkeit herrschen wird, geworden ist.

Die göttliche Verheißung des ewigen Königtums erging bereits an David und seinen Sohn Salomon (1. Könige 9, 5), und über die zornigen Nationen sang der von Samuel gesalbte zweite König Israels vor drei Jahrtausenden in den Psalmen 2 und 110. Diese zwölf und sieben Verse fassenden prophetischen Lieder sollte sich der fleißige Leser besonders einprägen, falls er den Sohn Davids und Sohn des Menschen mit freudigem und ehrfurchtsvollen Herzen aufnehmen will. Die vierundzwanzig Ältesten fallen zum dritten Mal auf ihr Angesicht und verherrlichen den dreieinen Gott, der war und ist und nicht nochmals zu kommen braucht. Ein weiteres Indiz dafür, dass die zeitliche Abfolge der Johannesvisionen nicht chronologisch gedeutet werden sollte, denn nun könnte mit dem angekündigten Gericht über die Toten bereits in der Mitte der Offenbarung Schluss sein, währenddem im folgenden 12. Kapitel in Vers 5 die Geburt und Himmelfahrt Jesu angedeutet wird.

Blitze, Stimmen und Donner sind zum dritten Mal geschehen, als zum Ende hin der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und die Bundeslade gesehen wurde.

Die humanistische Menschheit ist nicht gerade scharf auf die Androhung von Erdbeben und Hagel, deshalb werden die unfairen, intoleranten, unzivilisierten Warnungen Gottes lieber ignoriert, auch wenn sich das Gericht in den Zornesschalen wiederholt oder besser gesagt gleichfalls und warum nicht sogar gleichzeitig vollzogen wird, wovon Kapitel 16 zeugt.